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Das tägliche Theater im Spiel inszenieren

Published On: 13. August 2021 0:10

Veröffentlicht am 13. August 2021 von PA.

Es ist schwierig auf den Strassen, in den Geschäften, Restaurants und öffentlichen Gebäuden geworden. Überall trifft man immer wieder auf missmutige Menschen.

Ina Lindauer, Trauma- und Körpertherapeutin, zeigte uns zusammen mit Nicole De Virgiliis, Musicaldarstellerin, in ihrem zweitägigen Workshop in Schlatt TG Ansätze auf, wie wir mit Konfliktsituationen im Pandemiealltag umgehen können. Mit Rollenspielen übten wir, wie wir Menschen im Alltag begegnen können, die uns in der Pandemie angreifen — beispielsweise wenn wir uns nicht an die Maskenpflicht halten.

Ein verwunschener Ort, der zu Kreativität einlädt.

Bild: Patricia Rutz

Sind diese Menschen wirklich missmutig? Nein, sie haben Angst. Manche verstecken ihre Angst hinter ihrer scheinbaren Mächtigkeit, indem sie einen fast schon anschreien und unter anderem belehren, dass man die Maske tragen soll. Andere drängen sich an eine Mauer, wenn es eine gibt, und gehen auf Abstand, wenn man keine Maske trägt.

In Rollenspielen, einem sogenannten «Impro Theater» durften wir ausprobieren, wie wir uns in «Maskensituationen» verhalten könnten. Wenn wir mal gelernt haben, dass wir durch unser sicheres Auftreten dem Gegenüber Wind aus den Segeln nehmen können, dann werden die ganz alltäglichen Begegnungen zu einem Spiel.

Gemeinsames Abendessen und Frühstücken im Haus.

Bild: Patricia Rutz

Wir konnten ausprobieren, wie es ist, eingeschüchtert und verängstigt einem «vorgetäuscht mächtigen», sich selbst gross machenden Menschen zu begegnen und umgekehrt. Wie funktionierte das?

Auf einem Quadrat mit neun Punkten durften zwei, drei Personen auf Kommando von Nicole den Platz wechseln und dies drei Mal. Beim dritten Mal blieben wir so stehen, wie wir gerade standen.

Es ging darum, dass eine Person die andere Person darauf aufmerksam machte, dass sie keine Maske trägt. Der Art und Weise, wie man das Gegenüber darauf ansprach, und wie die Anderen darauf reagierten, war keine Grenze gesetzt. Es gab ganz lustige Episoden und sehr gute Ideen, wie man in einer plötzlichen Konfliktsituation ruhig und gelassen antworten kann.

Wir lernten schnell, wie wir ohne viel Mühe und in einer positiven Art dem anderen Menschen gegenüber überlegen wirken konnten. Trotzdem war uns allen klar, dass diese Technik nicht von einem Tag auf den anderen lernbar ist. Doch gibt sie Sicherheit, sich im Alltag ganz selbstverständlich ohne Maske zu bewegen.

Manche Teilnehmer erzählten uns auch sehr lustige Situationen: Eine Frau lief einmal ganz geduckt ohne Maske durch das Restaurant zum WC. Ein Anderer antwortete auf die Aufforderung zum Maskentragen: «Ich kaue einen Anti-Corona-Kaugummi».

Menschen, die sich zufällig in wunderschönen Räumlichkeiten begegnen.

Bild: Patricia Rutz

Es braucht Mut, um der auferlegten Pflicht mit Humor und einer gewissen Überlegenheit zu begegnen — die nichts mit Überheblichkeit zu tun hat, sondern mit Selbstbewusstsein und Selbstverantwortung.

Categories: Corona TransitionTags: , , , , , , Daily Views: 1Total Views: 62
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