Entscheidungen über Asylanträge von Afghanen ausgesetzt
Das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) setzt alle Entscheidungen über Asylanträge von Afghanen vorerst aus, meldet dernewsticker.de. Die Behörde wolle auf einen neuen Lagebericht des Auswärtigen Amts warten, der die sich verschlechternde Sicherheitssituation in dem Bürgerkriegsland widerspiegele, habe der „Spiegel“ unter Berufung auf das Bundesinnenministerium berichtet. Am Mittwoch hatte Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) bekanntlich entschieden, dass Abschiebungen nach Afghanistan vorerst ausgesetzt würden. Zuvor hatte Seehofer noch tagelang darauf beharrt, insbesondere Straftäter weiter an den Hindukusch abzuschieben.
Das Auswärtige Amt erstelle derzeit einen neuen Lagebericht für Afghanistan, der eine Hauptgrundlage für Entscheidungen in Asylverfahren und über Abschiebungen ist. Der letzte Bericht stamme aus dem Juli, sei aber wegen des Abzugs der internationalen Truppen und des Vormarschs der Taliban inzwischen völlig überholt.