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Panische Notrufe von Spitälern — während 45 Prozent aller Intensivbetten verschwunden sind

Published On: 26. August 2021 0:20

Veröffentlicht am 26. August 2021 von StS.

Die neusten Schreckensmeldungen der Pendlerzeitung 20 Minuten: «Mehr Covid-Patienten im Spital — drohen bereits schärfere Massnahmen?». «Alle Patienten auf der Intensivstation sind nicht geimpft». Und schliesslich kommt der «Comedian» Stefan Büsser zu Wort: «Meine Empathie endet da, wo freiwillig Ungeimpfte auf der Intensivstation landen. Da tut mir nur das Spitalpersonal leid!»

Die Gratis-Boulevardzeitung rundet das emotionale Framing mit einer reinen Tatsachenbehauptung ab: «In der Schweiz füllen sich die Spitalbetten wieder mit Covid-Patientinnen und -Patienten. Oft handelt es sich dabei um ungeimpfte Reiserückkehrer».

Auch das Schweizer Fernsehen SRF schreckt die Bevölkerung: «Alle Patienten auf der Intensivstation sind nicht geimpft», so ein Zitat von Christoph Henzen, Chefarzt im Luzerner Kantonsspital. Das kantonale Spital in St. Gallen schlägt ebenfalls Alarm und verhängte kürzlich wegen angeblichen «Engpässen» gar ein Besuchsverbot (wir berichteten).

Die «alten Medien» beziehen sich erstaunlicherweise nie auf belastbare Zahlen, sondern immer nur auf einzelne Aussagen von gewissen Ärzten in gewissen Spitälern aus gewissen Kantonen. Oder auf gewisse Protagonisten aus der Covid-19 Task Force, gegen die bereits eine Strafanzeige wegen Schreckung der Bevölkerung im Gange ist. Kritische Fragen suchen die Leser jeweils vergebens. Die vierte Welle ist angesagt. Aber wohl eher die vierte Welle des Kapazitätsabbaus von Intensivbetten.

Ein versierter Statistiker und Mathematiker, der sich selbst «Real Data Hero» nennt (Name der Redaktion bekannt), hat sich die belastbaren Zahlen über die Auslastung der ICU-Betten (Intensive Care Unit) des Bundesamtes für Gesundheit BAG genauer unter die Lupe genommen:

Am 19. August wurde Tanja Stadler, Leiterin der Covid-19 Task Force, von 20 Minuten wie folgt zitiert: «Die Zahl der täglich neu gemeldeten Spitaleinweisungen hat sich innerhalb eines Monats versechsfacht. Würde sich die Zahl nochmal versechsfachen, wäre eine Auslastung wie zum Höhepunkt der zweiten Welle erreicht».

Nach der Berechnung des Mathematikers hat sich die Zahl von Covid-19-Patienten auf Intensivstationen im Zeitraum vom 17. Juli bis zum 18. August von 25 auf 56 mehr als verdoppelt. Eine zweimalige Verdoppelung von 56 auf rund 100 Covid-19 ICU-Patienten sei noch nachvollziehbar, doch die dritte Verdoppelung sei wohl mehr eine prophetische Voraussicht der weiteren Entwicklung: «Als Mathematikprofessorin bezieht sich Tanja Stadler bei dieser ‹Expertise› wohl auf exponentielles Wachstum der ICU Betten», erklärt «Real Data Hero» in seinem Video. Der Zuwachs an Covid-19 Patienten in Intensivstationen habe im gesamten Zeitraum lediglich 18,8 Prozent betragen.

Die Behauptung, dass die Intensivstationen voll mit ungeimpften Patienten seien, erscheine konstruiert. Denn im fraglichen Zeitraum seien schweizweit insgesamt 498 Patienten (75,3%) ohne Covid-19 auf Intensivstationen «gelandet». Ob geimpft oder ungeimpft, bleibe dabei völlig offen. Der von Stadler genannte höhere Anteil an Covid-Patienten habe sich auf den gesamten Zuwachs von Intensivpatienten mit 6,96 Prozent kaum ausgewirkt.

Philipp Lutz, Mediensprecher des Kantonsspitals St. Gallen, behauptete: «Ginge es so weiter, hätten wir bald ein Problem. Wir reden dann nicht von Wochen, sondern von Tagen». Diese Aussage liefere keine Fakten, sondern nur ein Stimmungsbild im Konjunktiv: «was wäre, wenn es so weiter ginge».

Zur Lage der Intensivbetten im Kantonsspital St. Gallen sagt Rechtsanwalt Philipp Kruse:

«ICU und Covid-Zahlen sind ohne den richtigen Kontext nutzlos und gefährlich. Sie schaffen Verunsicherung und verängstigen die Bevölkerung. Den Notrufen in den Medien sind unbedingt folgende Tatsachen entgegenzustellen: Die ICU-Kapazitäten sind seit der Epidemie schweizweit sukzessive abgebaut worden».

«Real Data Hero» hat den Zeitraum der ICU-Belegung für den gesamten Pandemiezeitraum (Ende März bis heute) dargestellt:

«Die Auslastung der ICU-Betten betrug schweizweit weit unter 75 Prozent. Nach mehrmaliger Reduzierung der Bettenzahl pendelte die Kurve knapp unter dieser Marke. Vom 30. März 2020 bis zum 19. August 2021 wurde die Zahl der verfügbaren ICU-Betten schweizweit von 1432 auf 865 reduziert, was einem Abbau von insgesamt 45,4 Prozent entspricht».

Auch im Kanton Zürich seien in drei Phasen ICU-Betten abgebaut worden: «Von zunächst 428 Betten auf 305, dann auf 217 und aktuell auf nur mehr 181 Betten, was einem Rückgang von 57,7 Prozent entspricht».

Ebenso im Kanton St. Gallen, wo der Abbau in drei Schritten erfolgt sei, nämlich von 98 auf aktuell 45 ICU-Betten. Ein Rückgang von 54,5 Prozent. Alleine in der Woche vom 16. bis 21. August seien 18 Prozent der Betten verschwunden. In allen Kantonen, wo einzelne Spitäler nun Panik schüren, sehe es ähnlich aus.

In einem Schreiben an den CVP-Gesundheitsdirektor Bruno Dammann schreibt Rechtsanwalt Philipp Kruse:

«Wer ordnet den Abbau von ICU-Betten an und warum? (…) Ein solches Vorgehen widerspricht grundlegendsten Handlungsgeboten während einer Epidemie. Grobe Verletzung diverser Amtspflichten. Aufgrund der medialen Schreckensmeldungen ist hier auch Art. 258 StGB ‹Schreckung der Bevölkerung› zu prüfen».

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