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Stanford-Professor: «Abriegelungen waren der grösste Fehler in der Geschichte des öffentlichen Gesundheitswesens»

Published On: 29. August 2021 0:00

Veröffentlicht am 29. August 2021 von RL.

Die Lockdowns und harten Massnahmen gegen Corona haben mehr Menschen getötet als gerettet. Davon ist Dr. Jay Bhattacharya überzeugt. Er ist Epidemiologe und Experte für öffentliche Gesundheit und Professor an der Stanford University Medical School. «Ich sage, dass die Abriegelungen der grösste Fehler in der Geschichte des öffentlichen Gesundheitswesens waren. Daran glaube ich immer noch», sagte Bhattacharya diese Woche in einem Interview mit der Medienplattform Unherd, über das LifesiteNews berichtete.

Er verstehe nicht, wie jemand über die Lockdowns sagen könne, dass diese erfolgreich gewesen seien. Seit Beginn der Pandemie, betont Bhattacharya, habe er sich dafür eingesetzt, die am meisten gefährdeten Personen vor einer Infektion zu schützen und den Rest der Gesellschaft ein normales Leben weiterführen zu lassen.

Eine Idee, die Bhattacharya und weitere Mediziner in der Great Barrington Declaration schilderten. Zu diesem Ansatz sagte Bhattacharya in Interview:

«Die Idee war, den Menschen Mittel an die Hand zu geben, mit denen sie sich so schützen können, wie sie es für richtig halten. Damit sie in ihrem Leben Kompromisse eingehen können, je nachdem, was ihnen wichtig ist.»

Und er fügte hinzu: «Man muss sich überlegen, was das Ziel ist.» Beim Ziel, gezielt einen Teil der Bevölkerung zu schützen, müssten schliesslich andere Massnahmen umgesetzt werden, als wenn das Ziel die komplette Überwachung der Bevölkerung mittels Tests, Rückverfolgung, Identifizierung und Quarantäne sei.

Bhattacharya vertritt die Meinung, dass viele in der medizinischen und öffentlichen Gesundheitsbranche fälschlicherweise davon ausgehen würden, dass die Herdenimmunität einst das Ziel für die Lösung der Covid-Pandemie sei. Dazu Bhattacharya: «Herdenimmunität ist kein Synonym für Null-Covid. Es bedeutet nicht, dass die Krankheit verschwunden ist. Was es bedeutet, ist, dass die Krankheit endemisch geworden ist.»

Mit einer Politik der harten Massnahmen und Angst, so der Gesundheitsexperte, dauere es viel länger, bis man das Virus in den Griff bekomme. Bhattacharya bezeichnet die durch die Abriegelungen verursachten Schäden als «extrem vielschichtig» und traumatisch, insbesondere für Arme, Kinder und Menschen am Rande der Gesellschaft. «Es ist nicht möglich, dies auf eine einzige Zahl zu reduzieren», sagte er. «Ein Kind, das ein Jahr der Schule überspringt, hat ein Leben lang an den Folgen zu leiden.»

Bhattacharya zufolge sind ein dramatischer Anstieg von Armut, Ernährungsunsicherheit, regelrechtes Verhungern, Depressionen, Angstzustände, Selbstmord und Tod nichts weiter als die logische Konsequenz der Massnahmen. Gefragt, ob Lockdowns mehr Menschen getötet als gerettet hätten, antwortete er: «Ja, ich glaube, das ist tatsächlich wahr.»

Bhattacharya schloss sein Interview mit dem Gedanken, dass wir zwei Zukunftsmöglichkeiten vor uns haben: eine dystopische mit immer wiederkehrenden Abriegelungen, in der die Menschheit verarme. Oder: Eine Zukunft, in der wir erkennen, dass die Krankheit etwas ist, das bleibt, und wir lernen müssen, künftig damit umzugehen. Unterm Strich, so hofft Bhattacharya, dass sich die Menschen darauf besinnen werden, was wichtig sei. Denn wir könnten «die Krankheit nicht ausrotten».

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