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Warum es in Wien mehr falsch-positive Testergebnisse gibt als anderswo

Published On: 30. September 2021 12:38

Wie der ORF gestern Abend berichtete, fordert nun Wien eine Evaluierung der Spültests an Schulen. Unterdessen steigt die Zahl der positiven Schul-Tests in Wien stark. Offenbar verstehen die Verantwortlichen in Wien nicht, was sie falsch machen und suchen nun Fehler bei anderen.

In Wien gibt es nämlich besonders viele positive Testergebnisse. In der zweiten Schulwoche waren 0,26% aller Wiener Gurgeltests positiv. In anderen Bundesländern waren jedoch nur zwischen 0,01% und 0,09% der Tests positiv. Es gibt also eine sehr niedrige Prävalenz, die unter 1 in 1000 liegt.

Daraus errechnet sich mit dem Satz von Bayes mit diesem Webtool eine Rate falsch-positiver Ergebnisse von 91% bei einer Sensitivität von 98% und Spezifität von 99%.

Von den in Wien bisher gemeldeten 1.134 Fällen waren also rund 1.031 falsch-positiv.

In Wien kommt offenbar noch gröberes Unwissen dazu. Im Interview bei Puls 4 erklärte im April des Jahres der übergewichtige Gesundheitsstadtrat Peter Hacker ganz stolz der ebenfalls übergewichtigen Moderatorin, dass Antigentests zwar nach 30 Zyklen abgebrochen werden, aber die PCR-Gurgeltests mit 40 Zyklen ausgewertet würden. Es ist wirklich traurig, wenn ein verantwortlicher Politiker völliges Unwissen preisgibt.

Man muss sich vergegenwärtigen, was die Zyklenzahl bedeutet. Bei 10 Zyklen hat man eine Vervielfachung der ursprünglichen Probe um den Faktor 1000 (genau um 1024, nämlich 2 hoch 10), bei 20 Zyklen bereits um 1 Million, bei 30 Zyklen um 1 Milliarde und bei 40 Zyklen um 1000 Milliarden oder 1 Billion. Bei einem Ct-Wert von 30 weiß man bereits, dass keine Infektion mehr vorliegt, aber die Stadt Wien verhängt noch bei Ct 40 Quarantäne, was faktenwidrig und damit auch eine rechtswidrige Freiheitsberaubung ist.

Hier sieht man ein derartiges Testergebnis von dem Großlabor in dem die Stadt Wien die Gurgeltests auswerten lässt. Und das Ergebnis besagt tatsächlich, dass keine Infektion vorliegt, es handelte sich auch um eine gesunde Person. Die Interpretation „Der Patient kann als infiziert gelten.“ ist blanker Unsinn.

Dazu gibt es mehr als genug wissenschaftliche Studien, eine davon hat das Verwaltungsgericht Wien in einem Urteil zitiert. Bei Ct-Werten größer als 22 bis 24, lässt sich kein Virus mehr anzüchten, da eben in der Probe nichts mehr vorhanden ist.

In den USA hat übrigens die Behörde CDC einen CT-Wert von 28 festgelegt, bis zu dem Geimpfte als infiziert gelten, darüber nicht mehr. Wien ist wirklich anders.

Auf der Webseite des Gesundheitsministeriums gibt es ein Papier namens „Teststrategie SARS-CoV-2“ und darin hieß es:

„Ein Ct-Wert von >30 geht nach derzeitigem Stand der Wissenschaft mit einer geringen Viruslast und einem Verlust der kulturellen Anzüchtbarkeit einher. Bei diesem Wert kann folglich – nach Abklingen möglicher Symptome einer vorangegangenen Infektion – in der Regel davon ausgegangen werden, dass kein vermehrungsfähiges Virus mehr ausgeschieden wird und folglich keine Infektiosität mehr besteht.“

Auch in den „Entlassungskriterien aus der Isolierung“ des deutschen RKI heißt es:

„Ein Ct-Wert von > 30 geht nach bisherigen Erfahrungen mit einem Verlust der Anzüchtbarkeit einher.“

Beide sagen also übereinstimmend, dass man aus der Probe, die einen Ct von größer als 30 produziert, kein Virus mehr anzüchten kann, weil schlicht und einfach keines mehr vorhanden ist, sondern nur mehr einzelne Nukleinsäuren (das NA aus der RNA). Für das RKI ist ein Ct >30 sogar ein Entlassungskriterium aus der Isolation, was zumindest früher auch in Österreich der Fall war.

Aber sehen wir uns an, was die WHO zu sagen hat:

Die WHO-Leitlinie Diagnostische Tests für SARS-CoV-2 besagt, dass eine sorgfältige Interpretation von schwach positiven Ergebnissen erforderlich ist. Die zum Virusnachweis erforderliche Zyklusschwelle (Ct) ist umgekehrt proportional zur Viruslast des Patienten. Wenn die Testergebnisse nicht mit dem klinischen Bild übereinstimmen, sollte eine neue Probe entnommen und mit der gleichen oder einer anderen NAT-Technologie erneut getestet werden.

Die Sache ist also klar, in Wien wird falsch ausgewertet, die „Inzidenz“ die zum Lockdown führt, ist eine Hausnummer. Und dem Gesundheitsstadtrat fehlen Wissen und Verständnis.

Auf der FAQ Seite des österreichischen Gesundheitsministerium fand sich noch Ende Oktober 2020 folgende interessante Aussage zu PCR Tests:

„Ein PCR-Test sollte nur bei Krankheitszeichen zur Klärung der Ursache durchgeführt werden, bei einer gesunden Person hat ein PCR-Test nur eine sehr begrenzte Aussagekraft.“

Warum werden also dauernd und massenhaft Tests bei Gesunden durchgeführt? Und insbesondere bei Kleinkindern und Kindern die sicher nichts zum Infektionsgeschehen beitragen.

Die Forderung von Wien ist völlig entgegen dem Stand der Wissenschaft. Auch der Wiener Gesundheitsstadtrat sollte sich endlich von sachkundigen Personen informieren lassen wie PCR-Tests funktionieren und bei wem sie Sinn machen.

Hacker hat nach eineinhalb Jahren Tests offenbar noch immer nichts verstanden. So schreibt er dem ORF:

„Ich stehe dazu, dass wir mit ‚Alles Gurgelt‘ viele Fälle an Schulen finden und darum auch viele Klassen gesperrt haben. “

Traurig.


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