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Rassismusvorwurf gegen Hotelangestellte von unbekanntem Sänger offenbar erfunden

Published On: 19. Oktober 2021 13:07

IMAGO / STL

Gil Ofarim hat es nicht leicht. Vor zwei Wochen hatte der bis dato eher weniger bekannte Sänger jüdischen Glaubens auf Instagram behauptet, es habe wegen einer Davidsternkette, die er immer um den Hals trage, einen antisemitischen Vorfall gegeben. Ein Hotelmitarbeiter einer renommierten Hotelkette in Leipzig habe ihn aufgefordert, die Davidsternkette abzunehmen. Auch ein anderer Gast des Hotels habe ihn beleidigt. Der Aufschrei – vor allem in den Medien – war groß, sofort setzten Antisemitismus-Vorwürfe gegen Hotelmitarbeiter, andere Gäste und alle diejenigen ein, die den Vorfall nicht einhellig verurteilten. Nun könnten sich die Vorverurteilungen allerdings als nicht berechtigt herausstellen.

  • Gil Ofarim behauptete, er habe sein Davidsternkette ablegen sollen
  • Hotelmitarbeiter dementieren und zeigen Ofarim wegen Verleumdung an
  • Die Videoauswertung lässt vermuten, dass er überhaupt keine Kette trug
  • So hat Polizei „ernstzunehmende Zweifel“ an den Vorwürfen Ofarims
  • Dieser beharrt trotzdem darauf, er habe eine solche Kette getragen

Von Achim Baumann

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Es ist ein Fall, bei dem bislang alle verloren haben, vor allem Gil Ofarim und besonders die Einheitspresse. Nachdem der – bislang nach wie vor nicht zweifelsfrei aufgeklärte – Vorfall in die Medien geraten war, war das Echo sogar weltweit zu hören. Da habe es im Osten der Bundesrepublik, in Leipzig, einen antisemitischen Vorfall gegeben. Der Subtext der Nachricht war klar: Im sowieso braunen Osten der Republik können Juden ganz offen wieder beleidigt werden.

Empörung im Mainstream und auf sozialen Medien

Obwohl beispielsweise bei jedem Einzelfall-Täter mit Migrationshintergrund zurecht die Unschuldsvermutung gilt, war sich der empörte Teil der Social-Media-Gesellschaft, die große Politik und natürlich die Mainstreammedien in diesem Fall sofort sicher, dass die von Gil Ofarim geschilderte Version der Wahrheit entspräche. Selbst der Bundespräsident Walter Steinmeier rief diese Woche dazu auf, allerdings ohne den Fall Ofarim konkret zu nennen, Rassismus und Judenhass entschlossen entgegenzutreten. Aber hat sich der Vorfall wirklich so ereignet?

Unschuldsvermutung gilt solange der Fall nicht aufgeklärt ist!

Die betreffenden Hotelmitarbeiter dementierten nämlich den von Ofarim geschilderten Ablauf. Und das vehement! Die Betroffenen haben Gil Ofarim sogar wegen Verleumdung angezeigt. So ist der Ablauf zumindest strittig. Bei der Aufklärung helfen könnten Videoauswertungen, die das Hotel beauftragt hat. Kein Wunder, geht es um die Reputation des Hotels, das in der Mainstreampresse regelmäßig genannt wurde. Diese Videoauswertungen könnten es allerdings in sich haben. Es gibt erste Berichte darüber, dass die Bilder einen Ofarim zeigen, der eben keine Davidsternkette trug. Nach Informationen der BILD-Zeitung habe die Leipziger Polizei deshalb „ernstzunehmende Zweifel“ am ursprünglich geschilderten Ablauf der Ereignisse.

Noch kein klares Ermittlungsergebnis

„Was genau in dem Video zu sehen ist, ist Bestandteil der laufenden Ermittlungen“, erklärte eine Polizeisprecherin der Leipziger Polizeidirektion auf Anfrage. Es gibt also berechtigte Zweifel an der Schilderung Ofarims, aber ein klares Ermittlungsergebnis sieht anders aus. Daher verbietet sich für eine seriöse journalistische Berichterstattung nach wie vor jegliche Vorverurteilung – auch gegenüber dem erst jetzt bei breiten Kreisen der Bevölkerung bekannt gewordenen Sänger Ofarim. So beharrt dieser auch nach den Videoauswertungen darauf, dass er eine Kette getragen habe.

Antisemitismus gehört nicht verharmlost!

Man muss das Ermittlungsergebnis der Polizei abwarten. Was in allen anderen Fällen selbstverständlich ist, gilt auch hier. Natürlich gehört Antisemitismus verurteilt – allerdings wären die Mainstreammedien glaubhafter, würden sie kategorisch jede Form des Antisemitismus in ähnlicher Art und Weise kritisieren, auch arabischstämmigen Antisemitismus. Aber hier wurde nicht nur der Ruf des Hotels voreilig beschädigt, sondern es wird wieder einmal das Klischee des angeblichen „Nazi-Ostens“ kultiviert. Es bleibt somit problematisch, wenn Zeitgeist über seriöser Recherche steht!

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