cluster-mit-80-corona-infektionen-auf-donau-kreuzfahrt-mit-2g-regelCluster mit 80 Corona-Infektionen auf Donau-Kreuzfahrt mit 2G-Regel
neue-initiative-fuer-ivermectin-zulassung-gestartetNeue Initiative für Ivermectin-Zulassung gestartet
interessanter-ansatz-zur-behandlung-von-covid-mit-iga-antikoerpern-via-nasenspray

Interessanter Ansatz zur Behandlung von Covid mit IgA Antikörpern via Nasenspray

Published On: 28. Oktober 2021 17:06

Monoklonale Antikörper werden seit einiger Zeit zur Behandlung von Covid und anderen Infektionskrankheiten eingesetzt. Insbesondere Florida hat damit gute Erfahrungen gemacht. Bisher hat es sich aber um IgG-Antikörper gehandelt, die bei etwas fortgeschrittener Erkrankung Viren bekämpfen können. Ein neuer Ansatz, der von der Universität für Bodenkultur Wien entwickelt wurde, setzt früher an mit verschiedenen Arten von IgA-Antikörpern, die schon in den Schleimhäuten der oberen Atemwege wirken.

Das Team um Prof. Herta Steinkellner an der Universität für Bodenkultur Wien gelang die Herstellung sogenannter IgA-Antikörper, die direkt dort wirken, wo das Virus vorwiegend in den Körper eindringt – in der Nasenschleimhaut. Veröffentlicht wurde die Studie im Fachmagazin PNAS.

Im Mai 2020 erschien, wie im Vorjahr hier im Blog berichtet, eine Studie der Universität Zürich, die hier als begutachtete Veröffentlichung zu finden ist. Das Team um Onur Boyman, Professor an der Abteilung für Immunologie des Universitätsspitals in Zürich, suchte nicht nur wie bei den üblichen Antikörpertests nach Antikörpern im Blut, sondern auch in Augen, Nase und Mund.

Die Immunologen konnten erstmals für Covid-19 nachweisen, dass infizierte Menschen auch Antikörper in den Schleimhäuten haben. Die IgA Antikörper  konnten in milden Fällen etwa acht Tage nach Auftreten der Symptome gefunden werden. Die Wissenschaftler wiesen IgA in den Nasenschleimhäuten von leicht betroffenen Patienten nach und vor allem von Mitarbeitern des Gesundheitswesens, auch wenn die Patienten keine Symptome zeigten. Das ist also die allererste Abwehrlinie, die verhindert, dass man krank wird, ja die sogar die Infektion verhindern kann.

In der Studie Association between selective IgA deficiency and COVID-19 wird dem Zusammenhang zwischen einem IgA Mangel in der Bevölkerung und der Häufigkeit von Todesfällen auf den Grund gegangen.

Die Häufigkeit des selektiven IgA-Mangels hat eine starke positive Korrelation mit der Prävalenz von COVID-19 pro Bevölkerung. Die niedrige Infektionsrate trug zu der niedrigen Todesrate durch COVID-19 in Japan bei, was darauf hindeutet, dass die extrem niedrige Häufigkeit des selektiven IgA-Mangels ein mitbestimmender Faktor sein könnte.“

Und:

IgA, der am meisten produzierte Antikörper im Körper, fungiert an vorderster Front des biologischen Abwehrmechanismus bei Infektionen, die auf Schleimhautgewebe abzielen, wie z. B. Influenza. Sekretorisches IgA ist ein Antikörper, der in großen Mengen im Schleim produziert wird, der sich auf der Oberfläche des Schleimhautepithels befindet, und im Rahmen des mukosalen Abwehrmechanismus den ersten Kontakt mit Antigenen herstellt. Durch die Bindung von IgA an Bakterien, Viren und Toxine wird die Adhäsion von Bakterien und Viren an Epithelzellen sowie die Aufnahme von Toxinen blockiert und somit die erste Verteidigungslinie gegen verschiedene Krankheitserreger bereitgestellt.“

Labore forschen weltweit an sogenannten monoklonale Antikörper, die besonders hohe Aktivitäten gegen das Virus aufweisen. Gerade erst meldete die BOKU einen Erfolg: Das Team um Herta Steinkellner (Department für Angewandte Genetik und Zellbiologie) produzierte gemeinsam mit der Medizinischen Universität Wien (Karin Stiasny, Zentrum für Virologie) neue mAk-Varianten vom Subtypus IgG3 mit einer fünfzigfach höheren SARS-CoV-2-Neutralisation als ihre Vorgänger.

Nun konnten sie die antivirale Aktivität sogar noch weiter steigern, indem sie neue sogenannte IgA-Varianten herstellten. Der Clou daran: IgA-Moleküle, die häufig als Monomere – also einzelne Moleküle – vorliegen, wurden als Dimere erzeugt. Dabei verknüpfte das Forschungsteam zwei IgA-Moleküle miteinander. So konnte ihre Wirkung potenziert werden. In den Versuchsreihen neutralisierten die Dimere das Virus bis zu 240-fach effizienter als ihre monomeren Gegenstücke. „Diese unerwartet hohe Wirksamkeit macht IgA-Antikörper besonders interessant für neue Therapieansätze, nicht nur für SARS-CoV-2, sondern auch für andere Erreger, die über die Atemwege in den Körper gelangen“, so Steinkellner. Denn IgA-Antikörper sind Kämpfer an vorderster Front. Sie befinden sich auf Schleimhäuten des Körpers wie dem Nasenepithel und bekämpfen dort Eindringlinge praktisch an der Eingangstür.

Für die Behandlung von SARS-CoV-2-Infektionen stellt vor allem die Entwicklung von IgA-Dimer-haltigen Nasensprays einen neuen, besonders aussichtsreichen Therapieansatz dar. Bis dato wurde die hohe Wirksamkeit der IgA-Moleküle in Zellsystemen getestet, weitere Studien an Tiermodellen befinden sich in Planung.

Fotografiert von: Christoph Gruber | BOKU Medienstelle

Alle aktuellen News im TKP Telegram Channel

Unterstütze unabhängigen Journalismus mit einer Spende via PayPal


Ernährung und richtiges Verhalten gegen Infektionen und Mutation von Viren

Coronavirus-Antikörpertests zeigen nur ein Fünftel der Infektionen laut Studie der Uni Zürich

Warum Japan so wenige Erkrankungen vom Coronavirus hat

Published

Categories: Peter F. MayerTags: , Daily Views: 1Total Views: 70
cluster-mit-80-corona-infektionen-auf-donau-kreuzfahrt-mit-2g-regelCluster mit 80 Corona-Infektionen auf Donau-Kreuzfahrt mit 2G-Regel
neue-initiative-fuer-ivermectin-zulassung-gestartetNeue Initiative für Ivermectin-Zulassung gestartet