die-gesamtsterblichkeit-scheint-sich-2021-zu-erhoehen-effekt-der-impfkampagne?-update-2411.2021Die Gesamtsterblichkeit scheint sich 2021 zu erhöhen. Effekt der Impfkampagne? Update 24.11.2021
offener-brief:-fragen-an-den-gesundheitsministerOffener Brief: Fragen an den Gesundheitsminister
ignoranz-der-gesundheitspolitik-gegenueber-risikofaktor-uebergewicht

Ignoranz der Gesundheitspolitik gegenüber Risikofaktor Übergewicht

Published On: 24. November 2021 9:17

Ein Leserbrief des Leiters der Intensivstation der Barmherzigen Schwestern Linz, Dr. Johann Reisinger, hat in einer offenen Wundes des Gesundheitssystems gebohrt. Er beklagt einerseits die fehlende Debattenkultur, mangelnde Ehrlichkeit in der Information und unzureichende Studien. Vor allem aber zeichnet er ein realistisches Bild dessen was im Spital und auf der Intensivstation passiert.

Hier seine Beschreibung in den Oberösterreichischen Nachrichten:

„Von allen Covid-Patienten auf Intensivstationen sind etwa 80 Prozent älter als 50 Jahre, und die meisten haben die bekannten Risikofaktoren wie Bluthochdruck, Herzschwäche oder Zuckerkrankheit. Von den Patienten jünger als 50 Jahre, die mit Covid auf einer Intensivstationen landen, sind 80 Prozent mehr oder weniger stark übergewichtig.“

Ätzend die Diagnose Reisingers der österreichischen Gesundheitspolitik:

„Daneben hockt eine etwas verwirrte österreichische Gesundheitspolitik, die nicht einmal ihre Kennzahlen genau im Kopf hat (und beispielsweise seit Monaten Phantasie-behaftete Intensivbettenressourcen am AGES-Dashboard vorgaukelt), sowie seit Jahrzehnten einer sich entwickelnden Epidemie des Übergewichts (mit allen Folgekrankheiten) weitgehend reaktionslos zusieht, welche durch eine werbepsychologisch trickreiche Nahrungsmittelindustrie mit Unmengen an Zucker, Fett, Salz und einem viel zu hohen Fleischkonsum angetrieben wird.“

Wie Reisinger feststellt, ist das alles längst bekannt. Und wurde auch von anderen dokumentiert, berichtet und wieder und wieder veröffentlicht.

Im April 2021 habe ich über eine Studie der CDC berichtet, die feststellt, dass Fettleibigkeit als allgemeiner Risikofaktor angesehen werden kann, der für die überwältigende Mehrheit der schwersten Fälle dieser Atemwegserkrankung verantwortlich ist – was die oft wiederholte Darstellung der Regierung und der Pharmaindustrie untergräbt, dass COVID-19 gleichermaßen eine Bedrohung für die gesamte Bevölkerung darstellt.

Die Highlights dieser Studie sind:

  • Etwa 78% der Menschen, die ins Krankenhaus eingeliefert wurden, ein Beatmungsgerät benötigten oder an Covid-19 starben, waren übergewichtig oder fettleibig, so die Centers for Disease Control and Prevention in einer neuen Studie vom Montag.
  • „Wenn Kliniker Behandlungspläne für COVID-19-Patienten entwickeln, sollten sie das Risiko für schwerwiegende Folgen bei Patienten mit höheren BMIs berücksichtigen, insbesondere bei denen mit schwerer Adipositas“, schrieb die CDC.

Ebenfalls Anfang April, habe ich über ein weitere Studie der U.S. National Academy of Sciences berichtet, die einen unglaublichen Unterschied zwischen gesunden Teilnehmern und fettleibigen Personen festgestellt hat, wenn es um die potentielle Gefahr der Verbreitung von COVID-19 geht.

Die Studie kommt zu dem Schluss:

„Wir beobachteten, dass 18% der menschlichen Probanden 80% des ausgeatmeten Bioaerosols der Gruppe (194 Personen) ausmachten, was eine Superspreader-Verteilung des Bioaerosols widerspiegelt, analog zu einer klassischen 20:80-Superspreader-Verteilung von Infektionen.“

Mit anderen Worten: 20 % der Menschen sind für 80 % der verteilten Viruslast verantwortlich. Das könnte bedeuten, dass fettleibige Menschen mehr als sechzehnmal so häufig das Virus verbreiten wie stoffwechselgesunde Personen.

Wir wissen auch, dass fettleibige Personen eine höhere Viruslast tragen. Zusätzlich hat das Virus bei diesen Personen eine längere Shedding-Periode, was bedeutet, dass sie für einen deutlich längeren Zeitraum ansteckend sind. Was darin begründet liegt, dass das viszerale Bauchfett eine ständige Entzündung produziert, die das Immunsystem belastet und schwächt, die Vernichtung der Viren verlangsamt, die dann eben ausgeatmet werden.

Gezielter Schutz der Übergewichtigen

Auch Reisinger kommt zu dem Schluss, dass gezieltere Maßnahmen sinnvoll wären:

„Vielleicht sollte man die ins Auge gefasste Impfpflicht auf diese Menschengruppen beschränken und das Füllhorn der Impfung nicht über die gesamte Bevölkerung (inklusive gesunde Kinder und Jugendliche) gleichförmig ausleeren.“

Mit der Frage, wieweit Impfungen bei Übergewichtigen und Adipösen helfen, haben sich Studien schon jahrelang auseinandergesetzt, wie ich im August 2020 berichtet habe. Wissenschaftler wissen, dass Impfstoffe, die zum Schutz vor Influenza, Hepatitis B, Tetanus und Tollwut entwickelt wurden, bei adipösen Erwachsenen weniger wirksam sein können als bei Normalgewichtigen, wodurch sie anfälliger für Infektionen und Krankheiten werden. Es gibt wenig Grund zu der Annahme, dass Covid-19-Impfstoffe anders sein werden, sagen Adipositasforscher.

„Wird es bei Übergewichtigen noch funktionieren? Unsere Vorhersage ist nein.“

sagte Raz Shaikh, ein Associate Professor für Ernährung an der University of North Carolina-Chapel Hill laut Kaiser Health News.

Der Nachweis, dass übergewichtige Menschen auf gängige Impfstoffe schwach reagieren, wurde erstmals 1985 erbracht, als übergewichtige Krankenhausangestellte, die den Hepatitis-B-Impfstoff erhielten, 11 Monate später einen signifikanten Rückgang des Schutzes zeigten, der bei nicht übergewichtigen Mitarbeitern nicht beobachtet wurde. Der Befund wurde in einer Folgestudie wiederholt, in der längere Nadeln (!) verwendet wurden, um sicherzustellen, dass der Impfstoff in Muskeln und nicht in Fett injiziert wurde.

Im Jahr 2017 gaben Wissenschaftler der University of North Carolina in Chapel Hill einen kritischen Hinweis auf die Einschränkungen des Influenza-Impfstoffs. In einem im International Journal of Obesity veröffentlichten Artikel zeigten Forscher erstmals, dass geimpfte adipöse Erwachsene doppelt so häufig an Influenza oder grippeähnlichen Erkrankungen leiden wie Erwachsene mit gesundem Gewicht.

Deshalb würde auch hier, wie bei allen anderen, Impfpflicht weder helfen noch verhältnismäßig sein. Wie überall ist auch hier Prophylaxe und Frühbehandlung der wirksamste Mittel.

Absurde Vorschläge von Ärztekammer Politikern

Angesichts dieser bekannten Tatsachen kann man nur feststellen, dass die Gesundheitspolitik völlig falsch läuft. Wenn 78% der Intensivpatienten übergewichtig sind, sollte man dort ansetzen. Wobei Impfung auch hier nur beschränkt hilft.

Welche Vorschläge kommen aber von Politikern der Ärztekammern? Die NÖN berichtet:

„Eine neue Idee deponierte am Dienstag der Vizepräsident der niederösterreichischen Ärztekammer, Gerrit Loibl, im Ö1-„Mittagsjournal“: Ungeimpfte sollten eine Pandemieabgabe leisten müssen. Rund 90 bis 100 Euro monatlich kann sich Loibl vorstellen, angelehnt an die Tabaksteuer, die ein durchschnittlicher Raucher monatlich abführt.“

Offensichtlicher kann man die von Reisinger konstatierte Verwirrung der österreichischen Gesundheitspolitik nicht mehr dokumentieren. Vielleicht ist es bei Loibl aber eine generelle Verachtung für Menschen und eine sehr enge Nähe zum politischen Faschismus, der ja leider gerade in Österreich eine sehr lange Tradition hat.

Übrigens – meine Krankenkasse penalisiert Übergewicht schon seit Jahrzehnten. Steigt mein BMI über 28 (und Alkohol- oder Tabakkonsum), so erhöht sich mein Selbstbehalt von 5% auf 20%. Das ist ein vernünftiger Anreiz sich gegen Krankheit fit zu machen. Es handelt sich dabei um die SVS, früher SVA. Allen anderen ist das offenbar egal – saufen, rauchen, fressen ist ok, solange du geimpft bist. Oder Herr Loibl? Grundlegendes Wissen der Medizin nicht mehr verfügbar? Stattdessen Lobbying für die Pharamindustrie?

Die Verwirrung der Gesundheitspolitik

Lockdowns haben in den Köpfen der politischen Entscheidungsträger überall den unerschütterlichen Glauben verankert, dass man durch die Verringerung der Gesamtausbreitung auch die älteren Menschen retten kann.

Der weltweit führende Epidemiologe Stanford Professor John Ioannidis hat bei einem Webinnar des British Medical Journal die Frage nach den richtigen Maßnahmen nochmals ganz pointiert gestellt:

Was soll man tun, wenn ein Killer ankündigt jemand zu ermorden:

A) 5 best-ausgebildete Polizisten zum Schutz der Person abstellen

B) 3 Millionen Menschen in der Stadt anweisen für immer zu Hause zu bleiben

C) 5000 Polizisten beauftragen irgendwo in der Stadt auf Streife zu gehen

D) einen Twitter-Thread produzieren, dass Liebe über Hass siegen wird

Die sinnvolle Variante A) wird bei uns gemieden, dafür schwankt man zwischen B) und C).

Die Erfahrung von über einem Jahr hat gezeigt, dass dies die falsche Strategie ist, und dennoch geht die Impfpolitik weiterhin von der gleichen Prämisse aus, in der Hoffnung, SARS-CoV-2 mit Impfstoffen anstelle von Lockdowns zu bekämpfen. Diese fixe Idee ist besonders unglücklich, weil die Impfstoffe vor allem bei der Unterbindung der Übertragung versagt haben.

Was bei all dem niemand erkennen will, ist die einfache Tatsache, dass die meisten Infektionen keine Rolle spielen. Die meisten Menschen fühlen sich ein paar Tage lang krank und erholen sich ohne Zwischenfälle. Wenn man alle offiziellen Doktrinen über die Sicherheit und Wirksamkeit der Impfstoffe akzeptiert, folgt daraus zwangsläufig, dass die meisten Impfungen auch nicht von Bedeutung sind. Die Politik der allgemeinen Unterdrückung zerstört unsere Wirtschaft, unsere Gesellschaft und unser Leben, während sie gegen corona nichts ausrichten kann.

Looks really important. I missed it!

In our research, super-spreaders are critically important. Edwards et al could explain why US & UK Covid-19 is so bad.@PNASNews took four months for it to appear. Is this not PC?

Controversial papers by Drosten & Ferguson appeared faster. https://t.co/Hs9v1R4TeA pic.twitter.com/L95BbNyLJ0

— Michael Levitt (@MLevitt_NP2013) April 2, 2021

Bild von Ryan McGuire auf Pixabay

Alle aktuellen News im TKP Telegram Channel

Unterstütze unabhängigen Journalismus mit einer Spende via PayPal


Studien: Adipositas macht Menschen zu Viren-Superspreadern

Studie der US-CDC: 78% der COVID-Spitalsseinweisungen übergewichtig oder adipös

Fettleibigkeit reduziert Wirksamkeit von Corona-Impfstoff – Nutzen bei Risikogruppen fraglich

Pandemie macht Kinder dick und damit anfällig für Infektionen und Krankheiten

die-gesamtsterblichkeit-scheint-sich-2021-zu-erhoehen-effekt-der-impfkampagne?-update-2411.2021Die Gesamtsterblichkeit scheint sich 2021 zu erhöhen. Effekt der Impfkampagne? Update 24.11.2021
offener-brief:-fragen-an-den-gesundheitsministerOffener Brief: Fragen an den Gesundheitsminister