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«Zertifikatskontrolle: Nein! Ich stehe ein für Menschlichkeit»

Published On: 20. Dezember 2021 17:30

«Zertifikatskontrolle: Nein! Ich stehe ein für Menschlichkeit»

Veröffentlicht am 20. Dezember 2021 von MB.

«17mal war die Polizei bei mir», erklärte Caterina Gaudiano in einem Interview mit Stricker TV im November (wir berichteten). 17 Polizeikontrollen, nachdem im September die Zertifikatspflicht eingeführt worden war und Gaudiano sich geweigert hatte, den «QR-Code meiner Gäste zu scannen», wie sie es ausdrückt.

Die Restaurantbesitzerin aus Ottenbach im Kanton Zürich wehrte sich standhaft gegen die Massnahmen. Leider ohne Erfolg: Ihr Restaurant wurde Anfang November schliesslich zwangsgeschlossen. «Seit dem 5. November bin ich daheim. Als die Polizei an diesem Tag in mein Lokal kam, um mich über die Schliessung zu informieren, war ich gerade am Putzen. Ich musste sofort alles niederlegen und konnte die Reinigung nicht ’mal zu Ende führen.»

Die 48-Jährige ist fünffache Mutter. «Ich habe kein anderes Einkommen als jenes aus dem Restaurant. Wir leben nun von den 5500 Franken, die mein Mann monatlich verdient.» Nebst dem Verdienstausfall kommen nun auch Rechtskosten auf Caterina Gaudiano zu: «Ich habe mir einen Anwalt genommen.» Dieser hat erreicht, dass sie ihren Betrieb am 16. Dezember wieder öffnen durfte.

«Ich darf die Gäste nur im Zelt draussen empfangen», erklärt sie: «Aber das ist mir lieber, denn ich kontrolliere nach wie vor keine Zertifikate. Das ist Diskriminierung!» Ihre gesamten Ersparnisse sind seit Beginn der Corona-Pandemie auf Null geschrumpft. Während des Lockdowns zahlte ihr der Bund Entschädigung in der Höhe von 3000 Franken pro Monat. Danach kamen keine Unterstützungsbeiträge mehr.

Wie sie die offenen Rechnungen sowie die Miete, mit der sie im Verzug ist, zahlen soll, weiss Gaudiano nicht. «Als die Zertifikatspflicht kam, habe ich Stammgäste verloren», sagt sie traurig. Ob diese also wiederkommen, ist fraglich. Für ihren ersten Einkauf zur «Wiedereröffnung» standen ihr gerade ’mal 200 Franken zur Verfügung: «Mehr habe ich im Moment einfach nicht.»

Caterina Gaudiano steht keine einfache Zeit bevor. Klein beigeben kommt für sie jedoch nicht in Frage. «Bekannte haben mir geraten, ich solle doch auch wirtschaftlich denken und mich den Regeln anpassen. Aber es geht einfach alles nur ums Geld. Das ist nicht richtig.» Gaudiano will weiterkämpfen. Auch wenn sie nicht genau weiss, wie: «Aber ich bleibe ’mal positiv.»

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Kommentar Corona-Transition: Möchten Sie Caterina Gaudiano unterstützen? Gerne geben wir ihre Kontoangaben bekannt Es handelt sich, genau genommen, um die Kontoangaben ihres Sohnes, denn ihr eigenes Konto wurde gesperrt.

Nicola Gaudiano

Wallisellerstrasse 155

8152 Opfikon

IBAN: CH41 0900 0000 8757 0735 7

Herzlichen Dank!

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