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Lebenstraum? Hofgemeinschaft!

Published On: 19. Januar 2022 5:11

Veröffentlicht am 19. Januar 2022 von MB.

Christian Egger ist ein «Träumer». Oder vielleicht doch eher ein «Visionär»? «Vor Jahren hat jemand, der mich nur kurz und oberflächlich kannte, gesagt, ich sei ein Träumer. Das mochte ich zunächst nicht. Heute aber habe ich realisiert, dass er Recht hatte.» Denn Christian Egger stellt sich immer wieder Projekte vor, «die noch nicht da sind, aber Realität werden können.» Seine neuste Idee: Die Bildung einer Hofgemeinschaft.

Eingebettet in die ländliche Idylle des Gantrischgebietes liegt das verschlafene Nest Milken. Dort, am Bärenbach, hat Christian Egger «seinen» Hof gefunden: «In meiner Wunschgegend!» Bereits seit einem halben Jahr wohnt der gebürtige Aargauer auf dem Bauernhof. Eine Untermieterin lebt auch schon da. Anfang Februar will er den Hof übernehmen. Und sucht nun Menschen, die seine Vision teilen und eine Hofgemeinschaft aufbauen wollen. Insgesamt bietet sich auf dem Hof Platz für drei bis vier Leute. Nach dem Umbau können sechs bis acht Leute dort leben.

«Ich wollte schon immer eine Hofgemeinschaft aufbauen, aber es kamen mir immer diverse andere Projekte wie der Aufbau eines eigenen Aikido-Dojos zuvor», lacht Egger. Er besitzt übrigens den 4. Dan in Aikido, eine beachtliche Kampfsport-Graduierung. «Jetzt ist die Zeit reif, diese Gemeinschaft in Angriff zu nehmen», sagt er: «Plötzlich passte alles zusammen und nun kann ich den Bauernhof, der zunächst gar nicht zum Verkauf stand, tatsächlich erwerben.»

Die Idee entstand schon vor einiger Zeit. Zu Beginn zogen nebst Christian Egger sieben weitere Leute am selben Strick und wollten die Hofgemeinschaft gemeinsam gründen. «Viele waren aber noch nicht parat, den Schritt wirklich zu wagen», weiss Egger: «So ein Projekt ist halt sehr verbindlich.» Schliesslich waren sie noch zu zweit und entschieden sich, das Haus am Bärenbach gemeinsam zu kaufen. «Leider ist die zweite Person nun aber ausgestiegen und ich muss die Finanzierung bis Ende Monat alleine stemmen.» Abgemacht war, dass beide Initianten den Kaufpreis je zur Hälfte beisteuern würden. Christian Egger steht nun kurzfristig alleine da. Er macht das Beste daraus, wie immer: «Ich bin ein chronischer Optimist», scherzt er.

Einerseits ist Christian Egger nun auf der Suche nach Mitstreitern: «Es sollen Leute sein, die Lust haben auf etwas Gemeinsames.» Sie sollten sich nicht nur fragen: «Was bringt es mir?», sondern auch: «Was bringe ich den anderen?» Egger stellt klar: «Leute, die auf der Flucht sind, beispielsweise vor der Corona-Pandemie, gehören nicht hierher.» Sein Ziel sei es, etwas Konstruktives aufzubauen und dabei vorauszuschauen. Menschen, die vor etwas flüchten würden, wären meist mit gewissen Ängsten behaftet, weiss er aus Erfahrung. «Es braucht jedoch selbstständige und initiative Menschen, die Lust auf ein Leben in einer Gemeinschaft haben.» Auf dem Hof sei genug Rückzugsraum vorhanden: «Denn dieser ist in einer Gemeinschaft besonders wichtig.»

Tierhaltung, Garten, Selbstversorgung. Dies sind die ersten Ziele, die Christian Egger mit seiner Hofgemeinschaft anstrebt. Ab dem Frühling will er Schafe halten und einen gemeinsamen Garten anpflanzen. Beides soll der künftigen Gemeinschaft eine gewisse Autonomie sichern. «Mir ist wichtig, dass wir wieder lernen, einen gesunden Umgang mit der Natur zu haben», erklärt der 56-Jährige: «Ich esse Fleisch. Ich will eigene Tiere halten und sie als Wesen respektieren.» Die Schafe seien als Nutztiere gedacht: Für die Herstellung des eigenen Fleischs, der Wolle, der Hörner, der Felle. Mittelfristig wolle er einen Kurs besuchen, um die Tiere selbst schlachten zu können. «Das wird eine Herausforderung. Ich habe selber noch nie ein so grosses Tier getötet.» Um die Tiere zu «ehren», wie Christian Egger es nennt, wolle er möglichst alles an ihnen verwerten.

Dieselbe Vision hat er in Bezug auf die Holznutzung: «In unserem Bauernhaus heizen wir mit Holz.» Egger beschäftigt sich nun mit der Arbeit, um an das Holz zu kommen: «Es ist total gut zu spüren, wie viel Holz es braucht und welche Arbeit nötig ist, um dieses zu beschaffen.» Nebst der Selbstversorgung sieht er auch die Entstehung eines «Bed and Breakfast»-Zimmers vor, um anderen Menschen eine Auszeit in der ruhigen Idylle zu ermöglichen.

Auch an längerfristigen Visionen mangelt es dem Projekt-Initianten nicht. Nächste Schritte sieht er etwa in der eigenen Energieversorgung: «Es ist zum Beispiel relativ einfach, eine eigene Biogas-Anlage zu bauen.» Dies könnte vielleicht einmal in einem Kurs auf dem Bärebach-Hof unterrichtet werden. Eine alternativ-medizinische Versorgung oder die Gründung einer eigenen kleinen Schule sind weitere Projekte, die sich Egger vorstellen kann. «Dafür wird es aber eine Trägerschaft wie einen Verein oder eine Genossenschaft brauchen.»

Als langjähriger Konfliktlösungstrainer kennt sich Christian Egger mit Gemeinschaftsprojekten aus. «Eine Hofgemeinschaft wird nicht konfliktfrei ablaufen. Wir sind alles Menschen: Das wird kein Paradies», lacht er. Selten sei er schlecht gelaunt: «Ich finde das Leben ‹huere spannend› ». Wenn er bedrückt sei, gehe er raus in die Natur und spüre die Elemente.

Für die konkrete Umsetzung seines Abenteuers fehlt Christian Egger nun noch die Finanzierung. Dazu hat er kurzfristig ein Crowdfunding ins Leben gerufen: «Konkret suche ich 100 grosszügige Menschen, welche mir einen Start-Zuschuss von je 1000 Franken gewähren.» Ein zinsloses Darlehen quasi. Das Geld sei aber nicht einfach nur eine Spende, sondern funktioniere wie ein Gutschein, betont Egger: «Sobald wir die ersten Produkte und Dienstleistungen liefern können, können diese mit dem eigenen Start-Guthaben bezahlt werden.»

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Kommentar Corona-Transition: Wir hoffen, mit diesem Artikel einen Beitrag zu einem erfolgreichen Projektstart für die «Hofgmeinschaft Bärebach» leisten zu können.

Falls Sie sich von Christian Eggers Projekt angesprochen fühlen und ihn in seinem Crowdfunding unterstützen möchten, geben wir seine Kontodaten bekannt:

Christian Egger

Raiffeisenbank Aarau-Lenzburg

IBAN: CH52 8069 8000 0106 6438 6

Stichwort «Start-Zuschuss»

Weiterführende Informationen zum Projekt finden Sie auf der Website (im Aufbau). Fragen können Sie an den Initianten direkt richten: [email protected] oder 079 291 16 00.

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