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Offener Brief eines Pfarrers: Kardinal Schönborn marschiert im Gleichschritt mit dem Regime

Published On: 25. Januar 2022 11:55

Offener Brief eines Pfarrers: Kardinal Schönborn marschiert im Gleichschritt mit dem Regime

„Entsetzt über Arroganz und Zynismus“

Screenshot Brief: Gloria.tv, Symbolbild Pfarrer: Pixabay

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Kürzlich wurde Uwe Eglau, ein mutiger Polizeiseelsorger aus Wien von Kardinal Schönborn abberufen (Wochenblick berichtete). In einem offenen Brief an Innenminister Karner hatte er sich gegen die Spaltung der Gesellschaft und für den Erhalt der Rechtsstaatlichkeit ausgesprochen. Seine offene Kritik an der Einführung der Impfpflicht und an den Regierungsmaßnahmen wurden ihn also zum Verhängnis. Das wollte der Pfarrer in Rente, Herbert Stichaller, so nicht auf sich beruhen lassen. Auch er verfasste einen offenen Brief. Er schämt sich für die Haltung der katholischen Kirche in Österreich zur Impfpflicht. Schönborn habe sich damit selbst auf die “Anklagebank gestellt”, so Stichaller.

Mut-Pfarrer übte schon mehrfach Kritik an Kirche

Der Pfarrer in Rente, Herbert Stichaller, hatte sich schon zuvor kritisch zu Wort gemeldet. So forderte er in einer Rede, in der er auch die ständige Panikmache der Regierung schärfstens verurteilte, von Seiten der katholischen Kirche Verständnis und Nächstenliebe ein. Vor allem die Bischöfe mahnte er, nicht zu Erfüllungsgehilfen der Politik zu werden und sich von deren Impfkampagnen vereinnahmen zu lassen (Wochenblick berichtete). Und schon im Oktober berichtete Wochenblick darüber, dass der Geistliche erklärte, es habe noch nie so viele Suizide zu bestatten gegeben wie während der Lockdowns. Auch dieses Mal findet der Geistliche klare Worte und nimmt sich kein Blatt vor den Mund.

Offener Brief an den Wiener Kardinal Christoph Schönborn.

Von Pfarrer in Rente (und Rebellion), Hochwürden Herbert Stichaller

Hochwürdigster Herr Erzbischof,

Lieber Mitbruder!

Mit Verwunderung und Besorgnis habe ich die Abberufung Ihres Diakons und Polizeiseelsorgers zur Kenntnis genommen. Ihr Entlassungsbrief kursiert mit immer größerer Geschwindigkeit im Internet. Eine solche Verbreitung hätte man sich von Hirtenworten gewünscht, die wir in dieser schweren Zeit so schmerzlich vermissen.

Ihre Privatmeinung über die Impfung sei Ihnen unbenommen, aber dass Sie diese zur Maxime der katholischen Kirche von Österreich machen, übersteigt jede Vorstellung von Anstand und Moral.

Ich habe mich oft gefragt, woher Sie Ihre gewagten Vergleiche (Gurtenpflicht, Tempolimit) für die von Ihnen unterstützte Impfpflicht nehmen.

Ich habe Sie als besonnenen klugen Professor kennengelernt, als Sie einmal im Bildungshaus St. Georgen am Längsee vor Theologen referierten. Damals waren Sie noch nicht Bischof. Nun aber hören Sie auf einen deutschen Professor [Hw. Matthias Beck], der den Wiener Lehrstuhl für Moraltheologie innehat. Ich war entsetzt über seine Arroganz und seinen Zynismus, mit dem er kürzlich im „Talk im Hangar“ auf ServusTV auftrat. Er soll unsere Kirche repräsentieren? Er soll uns lehren, was ethisch und moralisch ist? Ich schäme mich.

Mein verehrter Lehrer in Moraltheologie, bei dem ich 1982 in Salzburg meinen theologischen Abschluss machen durfte, würde sich ebenso schämen.

Hochwürdigster Erzbischof, Sie marschieren in Gleichschritt mit einem diktatorischen Regime, das gegen das Volk regiert, und sind stolz auf das “gegenseitige Vertrauen” und die “gute Zusammenarbeit” mit ihm. Damit haben Sie sich selbst auf die Anklagebank gestellt. Möge Ihr Richter gnädig sein.

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