tages-anzeiger-(abo):-«bundesrat-berset-fuehrt-das-bag-nicht»Tages-Anzeiger (Abo): «Bundesrat Berset führt das BAG nicht»
transitiontv:-news-vom-23.-februar-2022TransitionTV: News vom 23. Februar 2022
ehemalige-«3sat»-redakteurin-offenbart-fake-news-im-oeffentlich-rechtlichen-fernsehen

Ehemalige «3sat»-Redakteurin offenbart Fake News im öffentlich-rechtlichen Fernsehen

Published On: 23. Februar 2022 18:00

Veröffentlicht am 23. Februar 2022 von KD.

Die öffentlich-rechtlichen Fernsehanstalten präsentieren sich weltweit gerne als Bastionen der objektiven und ausgewogenen Berichterstattung. Seriöse Medienanalysten und kritische Zuschauer wissen, dass dies nicht zutrifft und dass diese Behauptung selbst Propaganda ist. Es ist deshalb immer erfrischend, wenn Whistleblower oder ehemalige Angestellte dieser Sender deren «Fake News» aufdecken.

So geschehen am 22. Februar 2022 in der Sendung «Viertel nach Acht» des Bild-Fernsehsenders. Darin beschreibt die ehemalige 3sat-Redakteurin Katrin Seibold den besorgniserregenden Zustand der Berichterstattung der Fernsehsender ZDF und 3sat (ab Min. 23:13). Seibold arbeitete 18 Jahre lang für den öffentlich-rechtlichen Rundfunk und erhielt letztes Jahr vom ZDF die Kündigung aufgrund ihrer kritischen Positionen.

Seibold sieht die Meinungsfreiheit in der Berichterstattung von ZDF/3sat nicht mehr gewährleistet. Sie nennt das Beispiel eines Beitrags von ihr über #allesdichtmachen. Unter diesem Hashtag hatten sich deutsche Schauspieler auf satirische Art und Weise kritisch zu den Covid-Massnahmen geäussert. In ihrem Beitrag sei die freie Meinung «plattgemacht» worden durch die Auswahl eines Gesprächsgastes, so Seibold.

Ähnlich sei es einer Kollegin von ihr ergangen, die ein halbes Jahr später einen Beitrag über #allesaufdentisch erstellte. In dieser Aktion interviewten Schauspieler unterschiedliche Persönlichkeiten, die sich kritisch gegenüber dem offiziellen Corona-Narrativ äusserten. Die Kollegin wurde laut Seibold gezwungen, den Beitrag umzuschneiden und mit einem Gesprächspartner ein Interview zu führen, der die Aktion der Schauspieler dann als kriminell bezeichnete.

Dass das, was die «Vierte Gewalt» ausmacht, nicht mehr gefragt ist, habe Seibolds ehemaliger Arbeitgeber ZDF ihr sogar schriftlich mitgeteilt. In ihrem Kündigungsschreiben steht nämlich:

«Redaktionssitzungen werden von Ihnen immer wieder für Kritik am System benutzt, was bei Kolleg:innen (sic) erhebliche Störgefühle auslöst». Weiter schreibt das ZDF: «Das Vertrauensverhältnis ist durch Ihr Verhalten so nachhaltig beschädigt, dass die Beschäftigung nach Ablauf des Honorarzeitvertrages für uns nicht mehr vorstellbar ist.»

Seibold schildert, wie sie zum ersten Mal eine «Fake-News-Produktion» erlebt hat, als sie für das ZDF in New York arbeitete. Während des Vorlaufs zum Irak-Krieg im Jahre 2003 sei aus der ZDF-Zentrale in Mainz die Meldung eines Giftgasalarms in New York gekommen. Es bestünde Alarmstufe orange. Ihr Team habe anschliessend recherchiert, ob das wirklich der Fall ist, doch keine Belege dafür gefunden.

Da die Zentrale jedoch einen Beitrag darüber brauchte, sei das Team zur Wohnung eines Korrespondenten gefahren und habe dessen Nachbar gefilmt, wie er «auf Geheiss des Korrespondenten» die Fensterritzen mit Klebeband abdichtete. Denn es könnte ja Giftgas eintreten…

Anschliessend sei Seibold mit einem Kamerateam zu einem Laden geschickt worden, in dem Gasmasken verkauft wurden. Der Auftrag habe gelautet, Leute zu finden, die ihre Panik vor einem Giftgasalarm äussern. Das Team habe jedoch keine Leute finden können, denn der Laden sei leer gewesen. Somit hätten sie eine Schaufensterpuppe mit Giftgasmaske gefilmt.

Daraufhin habe die Produzentin angerufen und ihnen mitgeteilt, dass sie nun doch einen Laden gefunden hätten mit Menschen, die sagen würden, dass sie Angst vor einem Giftgasangriff in New York hätten. All dieses Material sei dann zu einem Beitrag zusammengeschnitten und Mitte Februar 2003 im ZDF ausgestrahlt worden. «Mit dem Zweiten faket man besser!», könnte man das bekannte Motto des ZDF umwandeln.

In «Corona-Zeiten» sei es immer schwieriger geworden, bestimmte Themen anzusprechen und Fragen zu stellen, erklärt Seibold weiter. Zum Beispiel sei das Thema Kinder viel zu stark unterbelichtet gewesen. Es habe darüber eine Art Sperre gegeben.

Als Macher einer Kultursendung hätten sie ausserdem immer auch über Sprache reflektiert. Seibold habe sich deshalb gefragt, was mit dem Begriff «Querdenker» geschehen ist. Vor «Corona» hätte jeder gute Chef zwei Querdenker im Team haben wollen, doch jetzt sei das ein solches Tabu, dass man keinesfalls damit auch nur in Verbindung gebracht werden möchte. «Wer hat das erfunden? War das ein Thinktank? Oder warum übernehmen wir das so unreflektiert?», fragt Seibold.

Diese Diskussion sei eigentlich nicht zu führen gewesen. Deshalb habe sie auch ganz oft schweigen müssen. Irgendwann versage einfach die Sprache, gesteht die Redakteurin.

Seibold widerspricht auch der üblichen Ausrede des öffentlich-rechtlichen Rundfunks, dass Geld für gute Berichterstattung fehle. Das Geld stehe zur Verfügung doch werde zweifelhaft eingesetzt, macht Seibold klar. Das ZDF habe zum Beispiel einen eigenen Angestellten, der Kunst kaufe und einen «Beuys» nach Mainz geholt habe. Auch seien auf dem ZDF-Gelände Neubauten für 45 Millionen Euro geplant.

Der österreichische Kolumnist Gerald Grosz zeigt sich in der Sendung wenig überrascht über die Aussagen von Seibold. Es sei nichts Neues, dass wir es mit «Brainwash-Anstalten» zu tun hätten, die keinen Informations- sondern Meinungsjournalismus vertreten.

tages-anzeiger-(abo):-«bundesrat-berset-fuehrt-das-bag-nicht»Tages-Anzeiger (Abo): «Bundesrat Berset führt das BAG nicht»
transitiontv:-news-vom-23.-februar-2022TransitionTV: News vom 23. Februar 2022