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«Wie Corona die Sprache infiziert»

Published On: 26. Februar 2022 1:30

«Wie Corona die Sprache infiziert»

Veröffentlicht am 26. Februar 2022 von MB.

«Contact-Tracer, Homeoffice, Lockdown»: Dies sind nur einige Anglizismen, welche die Corona-Pandemie mit sich gebracht hat. Corona hat auch unsere Sprache «infiziert», wie es die Berner Zeitung treffend ausdrückt.

Diese berichtet, dass der Langenthaler Künstler Hubert Bienek die neu aufgetauchten Begriffe gesammelt und in einem Werk, das er «Das pandemische Glossar» nennt, zusammengetragen hat.

«Gedacht sei dieser linguistische Seismograf, schreibt Bienek in seinem Vorwort, weniger als Kompendium der Wissensübermittlung, sondern mehr als eine Phänomenologie von Begrifflichkeiten: ‹Zur Ansicht, zum Bedenken›. »

Mit der Pandemie hätten Wörter Einzug in die Sprache gehalten, die zuvor meist nur einigen medizinischen Fachleuten geläufig waren, bestätigt Adrian Leemann gegenüber der Zeitung. Leemann ist Professor an der Uni Bern und erforscht am Zentrum für Soziolinguistik, wie und weshalb sich die Deutschschweizer Dialekte verändern.

Zu Beginn der Pandemie habe uns der Wortschatz gefehlt, um die neue Realität abzubilden, so Adrian Leemann.

«Wir mussten Begriffe finden, um uns überhaupt präzise über das Virus und seine Folgen unterhalten zu können.»

Damit ein neues Wort entstehe, brauche es eine gewisse «Dringlichkeit», hält der Forscher fest. Dies passiere bei allen die Gesellschaft prägenden Ereignissen so:

«Sprache reflektiert die Welt derer, die sie verwenden.»

Als Beispiel führt Leemann den Ersten und den Zweiten Weltkrieg an. Aus ersterem stamme der Begriff «U-Boot», aus letzterem das Wort «Radar».

«Was dem Alltag nun, da der grösste Teil der Massnahmen aufgehoben ist und viele bereits das Ende der Pandemie kommen sehen, von alledem erhalten bleiben wird?», fragt die Berner Zeitung. Eine präzise Prognose abzugeben sei schwierig, antwortet Leemann. Er gehe aber davon aus, «dass viele der durch Corona geprägten Wörter so schnell, wie sie gekommen seien, auch wieder verschwänden.» Die Forschung zeige, dass sich der Wortschatz generell rasch an die neuen Gegebenheiten anpasse. Anders sehe es bei der Grammatik und der Aussprache aus.

«Damit bleibt offen, inwieweit der Antikörper-Cocktail oder auch der Hashtag Zerocovid aus Bieneks Pandemie-Glossar diesen Prozess überleben werden», fasst die Zeitung zusammen. Grundlegende Begriffe wie «Corona», «Covid» oder die «FFP2-Maske» würden wahrscheinlich erhalten bleiben, sagt Leemann. So sei es nämlich auch bei anderen Epidemien passiert.

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