Russland-Sanktionen bedrohen Raiffeisen International: EU-Zentralbank verschärft Prüfungen
Russland-Sanktionen bedrohen Raiffeisen International: EU-Zentralbank verschärft Prüfungen
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Bilder: Pixabay.com
[responsivevoice_button voice=“Deutsch Female“ buttontext=“Vorlesen“]- EU-Russland-Sanktionen belasten Banken
- Auf die ÖVP-nahe Raiffeisen Bank International
- Russland-Markt bringt ein Drittel des Konzerngewinns
- Gerüchte über Rückzug dementiert
- Vorstand: Bank ist gut aufgestellt
- RBI-Aktien fallen massiv
- EU-Zentralbank verschärft Prüfungen
- Hinsichtlich Liquidität und Vermögen
- Europa-Zweig der Sberbank bereits pleite
- Schramböck sieht Sanktionen locker
- Wirtschaftsschaden bewältigbar
- Sofern das Gas nicht abgedreht wird
- Letztlich kassiert man vom Steuerzahler
Die Sanktionen des Westens gegen Russland, im Zuge des Konflikts mit der Ukraine, werden jetzt zum Bumerang für die Banken. Auch die der ÖVP nahestehende Raiffeisen Bank International (RBI) soll betroffen sein. Erste Berichte von Reuters, sie wolle sich aus Russland zurückziehen, wurden dementiert. Die Europäische Zentralbank verschärft nun die Prüfung von Geldinstituten, die Verbindungen zu Russland haben auf Liquidität und Auswirkungen der Sanktionen auf ihre Vermögenswerte und Operationen in Russland und der Ukraine. Das gilt auch für die RBI.
Sberbank Europa schon am Ende
Die EZB ist die Zentralbank der 19 EU-Länder, die den Euro haben. Ein Bankinstitut musste bereits aufgeben, berichtete Reuters unter Bezugnahme auf zwei informierte Quellen. Die USA, EU und Großbritannien wollen Moskau mit Sanktionen in die Knie zu zwingen, indem sie die Wirtschaft und das Finanzsystem Russlands isolieren. Dazu gehören auch Sanktionen gegen die russische Zentralbank und der Ausschluss einiger Banken aus dem internationalen SWIFT-Zahlungssystem, das für Transaktionen in Billionenhöhe verwendet wird. Diese Maßnahmen führten zu einem Ansturm auf Bankeinlagen in Russland und auf den europäischen Zweig der Sberbank, der am Montag von der EZB für zahlungsunfähig erklärt wurde.
Russland essentiell für Raiffeisen
Die Nachrichtenagentur Reuters zitiert RBI-Vorstandsvorsitzenden Johann Strobl, der auf Anfrage sagte: Die russische Tochtergesellschaft der RBI habe „eine sehr starke Liquiditätsposition und verzeichne Zuflüsse“. Weiter wollte sich die Bank nicht äußern. Die EZB lehnte eine Stellungnahme ab. Reuters berichtete davor, die RBI erwäge einen Rückzug aus dem russischen Markt. Würde das eintreten, wäre RBI die erste europäische Bank, die diesen Schritt im Zuge der Russland/Ukraine-Krise setzt. Nach Erscheinen dieses Berichts dementierte RBI, diese Absicht bestehe nicht. Raiffeisen ist seit dem Zusammenbruch der Sowjetunion vor 30 Jahren in Russland aktiv. Sie ist – bezogen auf ihr Vermögen – Russlands zehntgrößte Bank. Die Russland-Präsenz steuerte im vergangenen Jahr 1,5 Mrd. Euro bei – ein Drittel des Konzerngewinns, berichtet das ungarische Online-Portal „Portfolio“.
RBI-Aktien brechen massiv ein
Die Aktien von RBI, einer von 115 Großbanken, die direkt von der EZB beaufsichtigt werden, fielen in Wien um 14 Prozent auf 14,67 Euro und haben sich seit dem 10. Februar d.J. fast halbiert. Der auf Osteuropa spezialisierte Kreditgeber, der zur Raiffeisen Bankengruppe gehört, hatte im letzten Jahr 11,5 Prozent seines Kreditbestandes in Russland und bewertete seine dortige Beteiligung mit 2,4 Mrd. Euro oder 18 Prozent des konsolidierten Eigenkapitals. Es besitzt auch kleinere Banken in der Ukraine und in Weißrussland.
Sanktionen noch nicht abschätzbar
Raiffeisen hat 2,4 Mrd. Euro in ihre russische Tochter investiert, die Ende letzten Jahres über ein Vermögen von 11,96 Mrd. Euro verfügte. Das Portal „Portfolio“ beruft sich ebenfalls auf eine informierte Quelle, wonach der Ausstieg von Raiffeisen aus Russland und der Ukraine durch die Übertragung des Eigentums an ein anderes Finanzinstitut erfolgen könnte. Portfolio zitiert eine Aussage von Raiffeisen, wonach das Institut die erwarteten Auswirkungen der Sanktionen gegen Russland noch nicht abschätzen könne. Wie viel der Rückzug aus Russland und der Ukraine die Bank kosten würde, ist nicht bekannt. Beide Quellen sagten, das Finanzinstitut sei finanziell gesund genug, um eine mögliche Ausfallzeit in Russland zu überstehen. Schwer betroffen ist auch die VTB-Bank Europe, berichtet Reuters, konnte von dort aber keine Stellungnahme bekommen. Sie ist eine Einheit der zweitgrößten russischen Bank, mit Fokus auf europäischen Unternehmen, die Transaktionen in Russland abwickeln. Sie hat ihren Sitz in Deutschland, wird dort von lokalen Behörden beaufsichtigt und nimmt auch Einlagen entgegen..
Schramböck gibt sich locker
Laut Wirtschaftsministerin Margarete Schramböck (ÖVP) könnten die Sanktionen Österreichs Wirtschaft um 0,4 bis 0,5 Prozent „senken“. Wichtiger Nebensatz: Dabei sei aber kein Stopp von Lieferungen aus Russland, insbesondere von Gas, eingerechnet. Genau damit ist aber bei einer weiteren Kriegstreiberei des Westens zu rechnen, der lieber auf Waffenlieferungen als auf Druck in Richtung Friedensverhandlungen setzt. Schramböck gibt sich betont lustig: Das sei in Summe bewältigbar, aber einzelne Sektoren und Firmen würden doch stark leiden. Rund 650 Unterlassungen sind in Russland tätig, ein kleiner Teil davon produziere auch dort. Sie haben zusammen 1,6 Mrd. an Forderungen gegenüber dem russischen Raum. Diese seien aber bei der Kontrollbank (OeKB) zu 50 bis 80 Prozent versichert. „Zusätzlich werden wir ein Pakete schnüren für die Liquidität“, sagte sie. Es gehe dabei um Überbrückungsgarantien. Was sie nicht sagte: All das, inklusive eines Ausfalls der RBI-Bank, wird letztlich aus Steuergeld der arbeitenden Bevölkerung abgedeckt.
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