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Die Initiative «Leuchtturm ARD» für einen neuen öffentlich-rechtlichen Rundfunk

Published On: 4. März 2022 1:00

Veröffentlicht am 4. März 2022 von OS.


Der Filmproduzent Jimmy C. Gerum backt keine kleinen Brötchen. Mit «Leuchtturm ARD» hat er eine Initiative gegründet, die die Erneuerung des öffentlich-rechtlichen Rundfunks in Deutschland zum Ziel hat. Zum Tag der Deutschen Einheit, am 3. Oktober 2022, wünscht sich Gerum eine Entschuldigung der Medienschaffenden und den Anfang eines neuen, am Gemeinwohl orientierten Rundfunks. Auch in der Schweiz und in Österreich möchte er die Aktion aufgleisen.

Corona-Transition: Wie ist die Initiative entstanden und was verbirgt sich dahinter?

Jimmy Gerum: Ja, also die Grundlage ist eine umfangreiche Recherche. Ich habe mir in den vergangenen Jahren den Luxus eines Vollzeitstudiums in Geopolitik, Weltgeschichte, Philosophie und Psychologie geleistet. Dabei habe ich viele Menschen kennengelernt. Zusammen haben wir überlegt, wie man diese Welt verbessern könnte. Und daraus ist der «Leuchtturm ARD» entstanden. Denn es geht darum, dass die öffentliche Meinung ein Schlüssel ist, um diese Welt multipolar und ausgewogen zu machen. Wir alle sollten wissen, wovon wir reden, wir sollten Vertrauen haben zu den Informationen, weil wir sie selber nicht überprüfen können. Wir brauchen einen Ort der Orientierung und der öffentliche Rundfunk ist eigentlich dieser Ort. Doch wenn man die Berichterstattung analysiert, stellt man fest, dass er seit Jahrzehnten Desinformation betreibt. Der juristische Weg dagegen, der in den vergangenen Jahrzehnten von vielen gegangen worden ist, war nicht erfolgreich. Und deswegen starten wir jetzt eine Graswurzelbewegung.

Multipolarität, Ausgewogenheit, Staatsferne steht im Untertitel auf der Webseite «Leuchtturm ARD». Aber was ist denn genau dieser Leuchtturm?

Der «Leuchtturm ARD» ist die Art, wie die ARD in Zukunft aussehen wird. Dazu gehört die im Internet entstandene, unabhängige, journalistische Nachrichtenwelt. Viele Portale, die hervorragenden Journalismus machen, sollten mit dem durchaus auch hervorragenden Journalismus des öffentlich-rechtlichen Rundfunks zusammenarbeiten. Allerdings müssen wir diese Redakteure vorher von dem Korsett der Desinformation befreien, das entstanden ist. Es ist entstanden durch fremde, intransparente Interessen.

«Leuchtturm ARD» hat als Basis die Ergebnisse, die das Media Future Lab 2021 hervorgebracht hat. An der Ludwig-Maximilians-Universität München gab es mit dem Professor Michael Meyen eine Konferenz, die eine Medien Utopie gestaltet hat. Und die lässt sich auf zwei Worte reduzieren: Transparenz und Kontrolle. Wenn wir jetzt mit den Verantwortlichen bei ARD und ZDF ein Gespräch führen über die Fehlleistungen der Vergangenheit, dann geht es vor allem darum, ein System zu installieren, das zu 100 Prozent Transparenz und Kontrolle im Vordergrund hat. Diese Utopie hat von uns den symbolischen Titel «Leuchtturm ARD» bekommen, weil ein Leuchtturm Orientierung gibt.

Jeder Reformprozess fängt mit einem Problembewusstsein an. Das sehe ich nicht. Beim ÖRR versichert man sich immer wieder über Studien, dass alles richtig läuft. Und die Quote stimmt ja auch – ARD und ZDF haben während der Coronazeit deutlich an Einschaltquote gewonnen.

Die Verantwortlichen dort kriegen sehr viel Gehalt und ich erwarte von ihnen Flexibilität in ihrem unternehmerischen Geist. Ich erwarte vor allem von diesen gut bezahlten Menschen, dass sie reflektieren, was nicht Gemeinwohl orientiert war in der Vergangenheit, wo fremde Interessen ins Spiel gebracht wurden. Diese Transparenz erwarten wir jetzt. Das ist etwas, was diese Zeit jetzt verlangt. Sie haben es übertrieben mit dem Narrativ, das in den letzten zwei Jahren gefahren wurde. Das ist eines öffentlichen Rundfunks nicht würdig. Da wurde vielfach der Medienstaatsvertrag verletzt, in dem sich Leitlinien finden wie Multipolarität, Ausgewogenheit und Staatsferne.


Nehmen wir zum Beispiel die Trusted News Initiative, die 2016 gegründet worden ist. Das ist ein Zusammenschluss sämtlicher wichtigen Medien, zu denen ARD und ZDF gehört, sämtliche Rundfunkanstalten ganz Europas plus Microsoft, Facebook, Twitter, YouTube. Also quasi das gesamte Silicon Valley, dazu das Wallstreet Journal und die grössten Nachrichtenagenturen westlicher Art.

Sie haben ein einheitliches Narrativ beim Thema Impfung aufgebaut, das durchaus in Zusammenarbeit mit den Pharmakonzerne entstanden ist. Sie haben auch alternative Behandlungsmethoden verschwiegen. Sie haben den Wuhan Lab Leak verschwiegen. Sie haben eine Menge Macht, das Narrativ zu beeinflussen. Da reden wir von Fakten. Das sind keine Verschwörungstheorien oder sowas.

Ähnliche Initiativen, die die öffentlich-rechtlichen Medien reformieren wollten, gab es schon einige. Sie wurden auch von bekannten Personen unterstützt, zum Beispiel von Kristina Schröder, der ehemaligen Familienministerin der SPD. Passiert ist nicht viel. Die öffentlich-rechtlichen Anstalten sind Tanker, die nur sehr schwer den Kurs ändern. Warum sollte «Leuchtturm ARD» nun erfolgreich sein?

Unsere Strategie ist, dass wir mit unserer Gemeinschaft und mit der Zukunft für unsere Kinder argumentieren. Wir erwarten jetzt Flexibilität von unserem Rundfunk, weil wir ihn mit jährlich acht Milliarden Euro bezahlen. Jeder von uns hat einen Stein in der Hand. Das sind diese lächerlichen 18 Euro, mit denen wir eine gemeinwohlorientierte Welt bauen können. Diese acht Milliarden halten wir jetzt so lange zurück, bis wir den Medienstaatsvertrag zufriedenstellend erfüllt sehen. Das wird dann der Fall sein, wenn Multipolarität, Ausgewogenheit und Staatsferne das oberste Prinzip unseres öffentlichen Rundfunks geworden ist, wenn Selbstkritik und Selbstreflexion stattfindet in den Führungsetagen. Am 3. Oktober 2022 wird das passieren vor der deutschen Bürgerschaft, live in der Tagesschau.

Das Ganze ist nicht völlig illusorisch, weil schon geschehen. In Dänemark hat sich zum Beispiel die grösste Boulevardzeitung entschuldigt für die Corona-Berichterstattung. Gibt es auch Bestrebungen, die Bewegung in die Schweiz und nach Österreich zu bringen?

Natürlich ist jedes Land betroffen. Viele Länder haben ja nicht dieses Privileg, dass sie einen öffentlichen Rundfunk haben. Er wurde in vielen Ländern schon abgeschafft. Aber jedes Land, das noch selbst für diesen öffentlichen Rundfunk bezahlt, hat natürlich das Recht, dass man dort Orientierung bekommt und dass Transparenz oberstes Gebot ist, wo in der Vergangenheit fremde Interessen mit im Spiel waren. Wir suchen momentan nach Kooperationen. Ich bin überzeugt, dass wir schon sehr bald den Leuchtturm SRG und den Leuchtturm ORF ins Leben rufen.

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