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Die außerparlamentarische Opposition im Wirtshaus kommt wieder

Published On: 7. März 2022 9:47

Die außerparlamentarische Opposition im Wirtshaus kommt wieder

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Frühling wird’s für all die Stammtisch-Runden

Bildmontage: Christopher Marvic; Guggenbichler; HG / Hotel der Oeschberhof, Flickr (CC BY-ND 2.0)

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In Erwartung der Rückkehr der heimischen Stammtische fiebern Oberösterreichs Gastwirte dem 5. März entgegen. Ob sich die langen oder runden Tische in den Wirtshäusern aber so stark wie früher füllen werden, muss sich erst zeigen. Der Kahlschlag durch die Lockdowns war schon vehement.

Das bestätigt auch Patronin Christiane Lippert vom Gasthaus Klinger in Gaspoltshofen, wo schon lange vor Corona Tischtennisspieler, Freundesrunden, Bauern und andere Gruppierungen an jeweils genau festgelegten Tagen fröhlich zusammensaßen. “Ich hoffe, die kommen alle wieder und alles wird so wie früher”, sagt die engagierte Wirtin, die auch weiß, dass Stammtische für Landgasthäuser überlebenswichtig sind. Auch der oberösterreichische Wirte-Sprecher Thomas Stockinger aus Ansfelden hofft darauf, dass die Stammtische schnell wieder zum Mittelpunkt im Gasthausgeschehen werden.

Denn die Stammtische sind nicht nur für die Psyche der Menschen von größter Wichtigkeit, sie sind auch wichtige Seismografen der Politik, sagen Soziologen.

Wichtige Info-Quelle

“Ohne die Landgasthäuser und ihre Stammtische käme es zu einer gesellschaftlichen Verarmung, die im schlimmsten Fall in eine soziale Isolierung mündet”, erläutert der emeritierte Universitätsprofessor Klaus Zapotoczky aus Linz. Und trotz der zunehmend wichtiger gewordenen Rolle von elektronischen Netzwerken in der politischen Debatte haben die Stammtische nicht ausgedient. Für einen Kommunalpolitiker sei es wichtig, das Ohr beim Bürger zu haben, erklärte einst schon Bürgermeister Franz Saxinger aus Leopoldschlag zum Thema Stammtische. Dass Stammtische wichtige Informationsquellen sind, war auch dem Schriftsteller Thomas Bernhard klar, der in den Wirtshäusern diverser oberösterreichischer Orte und Dörfer gern mit Leuten zusammensaß.

Nicht nur Lab-Station

„Kam er allein, gesellte er sich gern an den Stammtisch, der damals einen bunten Querschnitt der dörflichen Gemeinschaft repräsentierte, Honoratioren, Arbeiter, Kaufleute, Landwirte und -adelige”, schreibt der aus dem Innviertel stammende Autor Stefan Schlögl in einem Kapitel des neuen Buches “In der Frittatensuppe feiert die Provinz ihre Triumphe”. In diesem Buch findet sich auch eine “Wirtshaus-Rois” des deutschen Berufszynikers Harald Schmidt, der im Auftrag des Brandstätter-Verlages im vorigen Sommer zwei Tage lang auf jenen Spuren wandelte, die Thomas Bernhard als leidenschaftlicher Gasthaus- und Stammtischbesucher im Salzkammergut und im Hausruckviertel hinterließ. Dabei führte Schmidts Weg auch nach Gaspoltshofen zum “Klinger-Wirt”, wo er an Tisch Nr. 2 eine Frittatensuppe aß. “An diesem Tisch saß Thomas Bernhard, wenn er allein und ungestört sein wollte”, erzählt Wirtin Christiane Lippert. Suchte er Gesellschaft, mischte sich Bernhard unter die “Stammtischler”. Er nutzte die Gasthausstuben nicht nur zum Speisenverzehr, sie seien für ihn auch unverzichtbare Labstation für das Oeuvre gewesen, schreibt Schlögl. In den Gasthäusern holte sich der Schriftsteller Anregungen und Inspiration für seine Bücher.

Niedergang

Auch für Fremde war es möglich, sich an den Stammtisch zu setzen, vor allem, wenn gerade nicht viel los war, erinnert sich Willi Klinger in den begleiteten Texten eines Kochbuches von Hedi Klinger. Es war gut, dass der Schriftsteller den coronabedingten Niedergang der Stammtische in seinen Labstationen nicht mehr erleben musste, meinen mitfühlende Bernhard-Fans.

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