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Frauenkampftag in Wien: Demo kritischer Feministinnen

Published On: 9. März 2022 10:28

Während die überwiegende Mehrheit der „Linken“ im Zuge der Corona-Krise auf allen Ebenen versagt, gibt es noch ein paar Hoffnungsschimmer – so auch im Feminismus, wie am 8. März auf einer Kundgebung zum Frauentag zu sehen war: Abseits von Sternchen-Politik und regenbogenfarbenen Einhörnern ist er zu umfassender Systemkritik im Stande – und bleibt am Boden: Bei prekären Beschäftigungsverhältnissen, bei der Ausbeutung der Menschen im Niedriglohnsektor, bei Femizid, bei der Gefahr durch autoritäre Maßnahmen wie digitaler Gesichtserkennung und grünem Pass. Und er kritisiert die „Woke“-Bewegung.

Von Larissa Breitenegger

Am internationalen Frauenkampftag, dem 8. März, fanden in Wien zwei Demonstrationen statt. Eine große, „woke“ und eine kleine, „radikale“. Wir liefern Stoff von letzterer, zu der die autonomen FrauenLesben des FZ (Frauenzentrum) Wien zur Kundgebung und anschließenden Demonstration aufriefen. Der Spaltung der Szene sei ein eigener Beitrag gewidmet – hier jedenfalls ein Video von der Demo, mit Eindrücken und Inhalten der Redebeiträge:

Den Rednerinnen gegenüber stand eine Menge von rund 50-60 Personen, mit fortschreitender Zeit wurden es etwas mehr. Inhalte der Beiträge waren u.a. die prekäre Lage von Frauen seit Corona, die durch die Corona-Maßnahmen zur Arbeitszeitreduktion und „zur Rückkehr an den Herd“ gezwungen wurden, die in schlechtbezahlten Jobs (Gesundheitsbereich) unter hohen Belastungen arbeiten, die zu Tausenden ihre Jobs verloren haben und von Armut betroffen sind. Auch ein Thema der Redebeiträge war der Krieg in der Ukraine – nicht ohne Kritik an EU, USA und insbesondere der NATO.

Auch der Neoliberalismus, der u.a. den maroden Zustand unseres Gesundheitssystems zur Folge hat, sowie die fehlenden und notwendigen Investitionen und Arbeitsverbesserungen im Gesundheitswesen waren Thema – und nicht zuletzt auch die Kritik an der Identitätspolitik, wie sie in der sogenannten „woken“, queeren, linken Bubble hochgehalten wird. Denn: Wenn von Frauen nicht mehr gesprochen werden dürfe, sondern alles nur noch unter FLINTA zusammengefasst würde (Frauen, Lesben, Intersexuelle, Non-Binäre, Transpersonen, Agender – bitte bei Interesse einfach googeln was das alles ist), dann würden Frauen unsichtbar, so eine der Rednerinnen – ganz im Sinne des Patriarchats.

Kritisch und frei vom „rechts“-Spin

Alles in allem war die Demonstration eine gelungene, laute Veranstaltung mit wertvollen Redebeiträgen. Einzig, die Teilnehmerinnenzahl hätte um ein Vielfaches höher sein dürfen. Es stimmt – egal, wie viele da waren – zuversichtlich zu merken, dass es neben den Grünen gegen die Impfpflicht und der Freien Linken noch weitere Teile der „Linken“ gibt, die im Corona-Wahnsinn nicht ein Totalversagen hinlegen – sondern im Gegenteil, aktiv kritisch bleiben und gegen die Corona-Diktatur mobilisieren. Konsequente (feminstische) Kritik an Staat und Patriarchat kann an den autoritären Corona-Maßnahmen der vielen Regierungen weltweit nicht vorbeikommen. Gleichzeitig gelingt diesen „Linken“ auch die Distanzierung von „rechts“: Es gab beispielsweise immer schon Überschneidungen zwischen ANTIFA – die ja seit Corona ihre Aufgabe, den äußersten Linken Rand zu markieren, nicht mehr wahrnimmt – und den autonomen FrauenLesben. Hier greift also der „rechts“-Spin nicht.

Vertreten waren laut Einladungstext folgende Organisationen:

Demo-Bündnis 8. März 2022: Frauenstreik – Rotes Frauenkomitee FZ Wien – FrauenLesbenMädchenMigrantinnenZentrum – Lesben gegen Rechts – AVESTA Europäische Frauensolidarität – WAS – Wiener ArbeiterInnen-Syndikat Herrschaftsfreie Basisgewerkschaft – Yeni Kadin SKB – KomIntern – BDFÖ – Klub der politisch interessierten Frauen – Frauenhetz – Frauenkampfbündnis Flow Zone – Künstlerinnen Ateliers – Feministischer Systemwechsel von unten – – Mehr für Care – Radikalfeministisches Netzwerk Österreich und viele einzelne FrauenLesben

Im Dezember 2021 brachten die autonomen Feministinnen ein Positionspapier mit dem Titel „Aufruf zum feministischen Systemwechsel von unten“ heraus, in dem sie fundamentale Corona-Maßnahmenkritik üben – hier finden Sie beide Seiten:

Aufruf-zum-feministischen-Systemwechsel-von-unten

Aufruf-zum-feministischen-Systemwechsel-von-unten_2

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