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Niveauloser TikTok-Narzissmus: So peinlich sind Deutschlands Politiker

Published On: 25. März 2022 14:58

Niveauloser TikTok-Narzissmus: So peinlich sind Deutschlands Politiker

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Sollten sie in Spielgeld bezahlt werden?

Pixabay

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Sie posten Videos mit albernen Filtern und Stimmenverstellern. Sie hüpfen und posieren in lächerlichen Verrenkungen vor der Selfie-Linse und taggen diese Selbstdarstellung mit naiv-oberflächlichen Slogans. Sie fahren mit dem Rad zur Ernennungsfeier und verwenden Umgangs- bis Gossensprache im Amtsalltag. Die Rede ist von deutschen Spitzenpolitikern. Kein Wunder, dass inzwischen die ganze Welt über Deutschland lacht.

Ein Kommentar von Daniel Matissek

Respekt, Achtbarkeit, Würde? – Fehlanzeige!

Die Infantilisierung der Politik nimmt immer groteskere Formen an. Die sozialen Medien mit ihrer Möglichkeit, sofortige und weitreichende Aufmerksamkeit zu generieren, verführen längst nicht mehr nur Prominente (und solche, die es krampfhaft sein wollen), sondern auch hochoffizielle Amts- und „Würden”-träger dazu, sich auf peinlichste Weise zu profilieren. Das „Influencing“ ist zur Volkskrankheit geworden – und macht auch vor den Volksvertretern nicht halt. Respekt, Achtbarkeit und eben die Würde der jeweils bekleideten Ämter und das Bewusstsein, dabei mehr als nur sich selbst zu vertreten, bleiben dabei vollends auf der Strecke.

So entblödete sich diese Woche Deutschlands SPD-Bundestagspräsidentin Bärbel Bas (die nach dem Bundespräsidenten protokollarisch zweithöchste Repräsentantin des Staates ) nicht, auf Tik Tok ein selbstgefilmtes hochnotpeinliches Video aus ihrer Corona-Quarantäne zu veröffentlichen, in dem sie die Lippen zu einem Kinderlied bewegt – das binnen kürzester Zeit zum fragwürdigen Hit in den sozialen Medien wurde. Aufgrund der heftigen Reaktionen auf diese Peinlichkeit, löschte sie es nach kurzer Zeit – doch da war dieser neueste Beweis für die „Seriosität” und republikanische „Respektabilität” bundesdeutscher Staatsorgane bereits in der Welt.

Rumgehampele mit Raumanzug

Der Trend zur Selbst- und damit Staatsblamage macht auch bei anderen Parteien und Vertretern der älteren Generation nicht halt: Nach dem Motto „Alter schützt vor Torheit nicht“ machten auf Tik Tok auch die über siebzigjährigen Politiker Wolfgang Heubisch und Thomas Sattelberger (beide FDP) mit absurden Auftritten auf sich aufmerksam: Heubisch, immerhin Vizepräsident des bayerischen Landtags, tanzte zu Musik aus dem Film „Rocky“, der Bundestagsabgeordnete Sattelberger zeigte sich im Raumanzug und mit „Star-Wars“-Lichtschwert.

Den Gipfel der Peinlichkeit erklomm mühelos die Grünen-Abgeordnete Emilia Fester, die letzte Woche mit ihrer peinlichen Jungfernrede zur Impfpflicht im Bundestag für landesweites Kopfschütteln und heftigste Kritik sorgte: Als Verteidigung gegen den aus ihrer Sicht natürlich völlig unbegründeten Shitstorm gegen ihren Bundestagsauftritt reagierte darauf mit einem Tanzvideo, in dem sie die Anwürfe gegen sich abschüttelte. Der Schuss ging brutal nach hinten los.

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Im schäbigen Outfit

Bereits im vergangenen Monat hatte eine Gruppe von FDP-Abgeordneten mit einem völlig unangebrachten Video für Empörung gesorgt, in dem sie die Abschaffung des Paragrafen 219a Strafgesetzbuch feierten, der die Werbung für Abtreibungen verbot.

Auch im Bundestag selbst geht die Würde für Ort und Mandat verloren: Die fast 35 Jahre alte Grünen-Abgeordnete Kathrin Henneberger, als typische Repräsentantin ihrer Partei, ohne Ausbildung oder nennenswerte Berufserfahrung abseits aktivistischer Pseudojobs   präsentierte sich am Rednerpult im bewusst schäbigen Outfit einer pubertierenden Sechzehnjährigen.

35 Jahre alt. Abitur. Keine Ausbildung. Berufserfahrung: „Engagement bei der Grünen Jugend und Greenpeace-Jugend.“ Wer schon nix kann und nix gelernt hat, sollte wenigstens nicht ohne Hose ans Rednerpult treten. @KathrinAnna #Niveaulimbo pic.twitter.com/efQ1KwfPVS

— Beatrix von Storch (@Beatrix_vStorch) March 23, 2022

Eine Form von Amtsmissbrauch fürs Ego

Was manch einer als Volksnähe, als Distanzverkürzung zwischen politischen Eliten und Bürgerbasis oder gar als Ausdruck gelebter Demokratie preist, ist in Wahrheit das genaue Gegenteil: Inszeniertes Understatement statt Authentizität, aufgesetzte Anbiederung an den Zeitgeist ändern nichts an der Tatsache, dass es sich hier um Verantwortungsträger und Entscheider handelt, die ihre Aufgabe, für die sie abnorm entlohnt werden, verdammt noch einmal ernstnehmen sollen – und weniger auf Show statt Inhalte setzen sollten. Ihre Ämter sind nicht da, um ihre Egos zu polieren, sondern sie sind da, um ihre Ämter wahrzunehmen.

Andererseits wiederum passt diese Sorte Politiker ideal zu einem Land, das Klasse und Niveau auf allen Ebenen abschafft. Erst fiel jeder parlamentarische Knigge, dann die Kanzleisprache, dann die Kleiderordnung – und jetzt sind die letzten Grenzen des Anstands und guten Geschmacks an der Reihe. Konsequent wäre, wenn sich diese Klamauk-Politiker in Spielgeld bezahlen ließen – dann lägen sie mit ihrer tauglosen Selbstdarstellung wenigstens nicht dem Steuerzahler auf der Tasche.

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