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Wie Kriegspropaganda funktioniert und zu erfolgreicher PR wird

Published On: 25. März 2022 17:21

Propaganda zählte stets zu den wichtigsten „Kriegswaffen“. Nicht nur für den Russland-Ukraine-Krieg heute, sondern auch für die USA im Ersten Weltkrieg.

US-Präsident Woodrow Wilson gilt bis heute als Friedensstifter, als Präsident, der den Frieden wollte und in einen Krieg gezwungen wurde. Er setzte auf „Sicherheit durch Demokratie“, so lautete das Motto. Er ging als Mann des Ausgleichs, der mit seinem berühmten 14-Punkte-Programm wesentlich zum Kriegsende beitrug, in die Geschichtsbücher ein. Er setzte sich für das „Selbstbestimmungsrecht der Völker“ und den Völkerbund ein. Dafür wurde ihm postum der Friedensnobelpreis verliehen.

Doch man kann die ruhmreiche Geschichte dieses Präsidenten und die Rolle der USA im Ersten Weltkrieg auch anders lesen. Dieser Krieg war ein europäischer Krieg, ein Resultat eines unseligen Bündnissystems. Ein regionaler Konflikt weitete sich binnen Tagen zu einem verheerenden Flächenbrand aus, in den immer mehr Staaten verstrickt wurden. Die Bürger Amerikas ging dieser Krieg nichts an, er war weit weg und hatte mit ihnen nichts zu tun. Wilson trat 1916 mitten im Krieg zur Wahl an, mit dem Versprechen, dass die USA nicht am Krieg teilnehmen würden. Er gewann die Wahl. Doch bald begannen intern Überlegungen, wie man die Amerikaner für einen Kriegseintritt umstimmen könnte.

Die Regierung ging dabei vor, als ob es sich um die Einführung eines neuen Produkts handeln würde: Es wurde ein Gruppe von Werbefachleuten engagiert, unter ihnen der Neffe Sigmund Freuds, Eduard (später Edward) Bernays. Diese Gruppe plante und steuerte eine riesige Propaganda-Aktion: Die Deutschen wurden auf riesigen Plakaten als Ungeheuer, Hunnen und Gorilla-ähnliche Monster dargestellt. Bekannte und beliebte Persönlichkeiten – heute würde man sie Influencer nennen – betrieben Kriegspropaganda, wie etwa Charlie Chaplin. Es wurden Kurzfilme gedreht, in denen die Gräueltaten der deutschen Soldaten nachgestellt wurden. In den Zeitungen überschlugen sich die Journalisten mit Hetze gegen die Mittelmächte. Dabei wurden die Grausamkeiten des Krieges noch weiter übertrieben, indem etwa behauptet wurde, die deutschen Soldaten würden Babys aus dem Fenster werfen.

Nach etwa einem Jahr hatte man es geschafft: Der Meinungsschwenk war vollzogen, die Mehrheit der Amerikaner war nun für einen Kriegseintritt der USA. Die Ankündigung Deutschlands über einen U-Boot-Krieg und das Telegramm des deutschen Außenministers Schumann, der Mexiko eine Allianz gegen die USA anbot, gaben 1917 den passenden Anlass für die Kriegserklärung ab.

Die Interessen der Kriegstreiber

Nun fragt man sich, worin das Interesse der USA bestehen konnte, sich in diesen fernen Krieg einzubringen? Es gab etliche Ziele und Interessengruppen, für die eine Beteiligung am Krieg nützlich erschien. In den Jahren zuvor war es zunehmend zu sozialen Unruhen im Land gekommen. Die Fabrikarbeiter fühlten sich von den Kapitalisten ausgebeutet, es gab Aufstände, gewaltsame Auseinandersetzungen und die Lage drohte zu eskalieren. So etwa entging der Industriekapitän und Milliardär John D. Rockefeller nur knapp einem Attentat. Er war zu jener Zeit wegen des Massakers an streikenden Bergarbeitern einer der meistgehassten Persönlichkeiten des Landes. Der Krieg war für die als Ausbeuter in die Kritik geratenen Industriellen und für die Politik eine Gelegenheit, die Massen abzulenken und für Ruhe zu sorgen. Rockefeller gründete eine Stiftung und es gelang ihm auch mittels geschickter PR, sich zum Wohltäter zu wandeln.

Die USA waren sehr interessiert an einer Neuordnung Europas. Die erfolgreiche Oktoberrevolution 1917 durch die Bolschewisten waren dabei das zentrale Motiv.  Der Funke der Revolution sollte nicht auf die erschöpften, ausgehungerten, kriegsmüden Völker Europas überspringen. Die Monarchien waren sichtlich am Ende, und sie sollten nicht wie im zaristischen Russland durch Bolschewiken, sondern durch den amerikanischen Demokratiebegriff ersetzt werden. Ein an sich hehrer und letztlich erfolgreicher Anspruch. Allerdings ging es um mehr: Diese Neuordnung eines demokratischen Europas sollte unter der Führerschaft der USA geschaffen werden. Und so kam es auch.

Wilsons Friedensbemühungen waren ebenso hehr, hatten jedoch einen Haken: Das Selbstbestimmungsrecht der Völker führte nicht nur zur Zerschlagung der alten Reiche, insbesondere Österreich-Ungarns, und damit zu einer Destabilisierung in Zentraleuropa. Sie bargen auch den Kern weiterer Konflikte in sich, die bald wieder aufbrechen würden. Denn die Volksgruppen im östlichen Europa waren stark durchmischt, eine Umsetzung daher nur mit Verletzung der Rechte anderer Gruppen möglich. Und noch einen zentralen Fehler beging man und dieser war am verheerendsten: Beim Friedensvertrag von Versailles wurde Deutschland als Verlierer zusätzlich gedemütigt, ebenso Österreich in St. Germain. Dies lieferte später den Nationalsozialisten ein wichtiges Argument und den Zündstoff für ihre Kriegstreiberei. Einen mächtigen, wenn auch geschlagenen, Gegner zu demütigen, hat sich in der Geschichte stets als verhängnisvoll erwiesen.

Die Mechanismen, wie Mächtige Kriege vorbereiten, von denen sie zu profitieren hoffen, sind stets ähnlich. Kriege werden nie aus moralischen Gründen geführt, weil man der vermeintlich guten Sache zum Sieg verhelfen wird, sondern aufgrund von Interessen. Und es finden sich stets eifrige Helfershelfer. Das widerspenstige Volk wird mittels Propaganda und Hetze zum Krieg getrieben und hat letztlich die Folgen zu tragen.


Literatur: Klaus-Jürgen Bremm. Propaganda im Ersten Weltkrieg. Stuttgart: Theiss Verlag, 2013. ISBN

978-3-8062-2883-0.

Zu Bernays: https://archive.org/details/edward-bernays-und-die-wissenschaft-der-meinungsmache-jimmy-leipold-2017

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