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Update zu Sterbefällen im ersten Corona-Impfjahr in Deutschland

Published On: 6. April 2022 11:04

Die Nachmeldungen bei Destatis zu 2021 waren jüngst stark rückläufig. Gelegenheit für eine erste Bilanz. 2021 wird mit rund 1.021.000 Sterbefällen in die Geschichte eingehen – der höchsten Zahl seit dem Zweiten Weltkrieg.

Die absolute Zunahme gegenüber 2020 liegt zwischen 38.000 und 51.000 Sterbefällen. Eine Einschätzung der Übersterblichkeit folgt demnächst in einem separaten Artikel.

Anfang Januar wurden von Destatis erste Sterbezahlen zum gesamten Jahr 2021 verfügbar. Kurz danach berichtete ich davon hier auf tkp.at.

Nachmeldungen

Seit dem 10. Januar 2022 gab es 4.761 Nachmeldungen bzw. 0,47% der aktuellen Summe für 2021 (Datenstand: 4. April 2022 [1.]). Die Entwicklung der Nachmeldungen (Abb. 1) deutet an, dass nunmehr die meisten Zahlen „im Kasten“ sein sind. Alle 24 Nachmeldungen seit dem 14. März betrafen ausnahmslos die Kalenderwoche (KW) 52; diese wird in meiner Auswertung des ersten Impfjahres aber gar nicht berücksichtigt.

Bis zu den endgültigen Zahlen, die wohl erst im Sommer kommen, ist aufgrund der anstehenden Validierung der Datenbank mit der Bereinigung um Doppeltmeldungen eine Reduktion um etwa 450 Fälle bzw. 0,04% erwarten. Sofern nicht ausdrücklich erwähnt, habe ich keine entsprechende Korrektur vorgenommen.

Zu weiteren Informationen zu Nachmeldungen und Validierung der Datenbank verweise ich auf den Anhang 1.

  1. Nachmeldungen pro wöchentlichem Destatis Bericht nach Zeitabschnitt

    Eigene Analysen auf Basis der wöchentlichen Berichte „Sonderauswertung Sterbefälle“ [1.]..

Sterberisiko

Die bisherigen 4.761 Nachmeldungen (bzw. 4.739 bis zur KW 51) haben Auswirkungen auf alle historischen Vergleiche, da die Nachmeldungen ja einseitig zu Lasten von 2021 gehen, alle früheren Zahlen aber unberührt bleiben. Die folgende Abb. 2, welche die Sterberaten von 2021 zu 2020 vergleicht, zeigt den Stand vom Anfang des Jahres (hellblau) sowie den aktuellen Stand (rot). Im Trend waren jüngere Jahrgänge häufiger von Nachmeldungen betroffen (siehe auch Anhang 1), dementsprechend verschob sich die Kurve für diese Jahrgänge stärker nach oben als für die älteren. Lediglich in der Altersgruppe 30-34 war die Sterberate im ersten Impfjahr nur numerisch, in allen anderen Altersklassen war sie nunmehr signifikant erhöht.

  1. Relative Sterberisiken 2021 zu 2020 seit Impfbeginn bis zur KW 51

Sowohl für 2021 als auch für 2020 wurde die letzte Kalenderwoche des Vorjahres mitgezählt, mithin die Sterbezahlen über je 52 Wochen. Die Fehlerbalken zeigen die 95% Konfidenzintervalle an. Als Impfbeginn in Deutschland gilt der Sonntag, der 27. Dezember 2020, die KW 53 begann am 28. Dezember 2020. Abweichungen nach oben von der 1 deuten eine Übersterblichkeit an. Jeweils bezogen auf die Population zu Jahresbeginn.

Die höchste relative Sterblichkeit zeigte in diesem Vergleich die Altersgruppe 45-49, deren Sterberate sich um 8,66% erhöhte. Bis auf die beiden höchsten Altesgruppen waren die Sterberisiken aller anderen um etwa 5% im Vergleich zu 2020 erhöht.

Ein Vergleich der Sterberaten zu anderen „benachbarten“ Jahren (d.h. 2020 zu 2019, 2019 zu 2017, usw.) findet sich im Anhang 2. Dieser Abbildungen erlauben eine Abschätzung, in wie weit das Impfjahr 2021 eine Ausnahme war; allerdings hatte das Jahr 2019 ähnliche Abweichungen nach unten wie das Jahr 2021 nach oben. Bei diesem Auswertungssystem der relativen Risiken werden direkte Vergleiche von 2021 zu früheren Jahren (z.B. zu 2019 oder 2018) zunehmend erratisch; zwar werden die Populationen rechnerisch sinnvoll korrigiert, aber vermutlich handelt es tatsächlich um zunehmend andere Menschen mit anderen Historien. Ich verweise daher auch auf die Analysen des Kollegen Lorré (ebenfalls hier auf tkp.at).

Die beiden höchsten Altersklassen muss man differenziert betrachten. Bei diesen war der Ausschlag im Vergleich zu 2020 nur minimal. Allerdings geht gerade z.B. in der Altersklasse >85 Jahre mit dem minimalen relativen Anstieg schon ein absolute Anstieg um 21.423 Sterbefällen einher (Tabelle 1).

Wie schon im dritten Artikel dieser Serie erläutert, gibt es einen deutlichen Ausreißer in den absoluten Zahlen in der Altersklasse 75-79 Jahren (Tabelle 1). Dies liegt daran, dass der extrem geburtenschwache Jahrgang 1945 zuvor noch in der Kohorte 70-74 gezählt wurde, im Jahr 2021 (Altersgruppe 75-79) aber den Nenner (die Populationsgröße) stark nach unten drückte. Sind aber weniger Menschen in einer Altersklasse (also „at risk“), wird es auch weniger Sterbefälle geben. Die relativen Risiken (Abb. 2) sind von solchen Problemen weitgehend unbeeinflusst.

Alles in allem starben im ersten Corona-Impfjahr rund 52.000 Menschen mehr als im vergleichbaren Zeitraum 2020. Im Vergleich zum entsprechenden Mittelwert 2017-2019 waren es sogar rund 80.000 Menschen mehr.

Anderer Bezugszeitraum

Nun kann man einwenden, dass bei allen obigen Rechnungen die KW 52 2020 völlig unberücksichtigt bleibt. In meinen bisherigen Analysen hatte ich ja immer seit Impfbeginn gerechnet, also ab der KW 53 2020. Von daher stellte sich das Problem der KW 52 zunächst nicht. Allerdings weichen dadurch meine Schätzungen inzwischen zum Teil deutlich von denen andere Autoren ab.

Daher der folgende Vergleich (Abb. 3), der lediglich für 2020 einen anderen Bezugszeitraum nutzt. Die rote Kurve entspricht der von Abb. 2, die graue Kurve vergleicht dieselben Sterbezahlen von 2021 nun KW1 bis KW52 2020, d.h. statt der KW52 2019 nun die KW 52 2020. Zur Erinnerung: Damals gab es eine heftige Corona- oder Grippewelle.

  1. Relative Sterberisiken 2021 zu 2020 seit Impfbeginn, anderer Bezugszeitraum

Für 2021 wurde die letzte Kalenderwoche (KW 53) des Vorjahres mitgezählt, für 2020 wurde hier mit KW 1 bis 52 gerechnet. Alles andere wie oben Abb. 2.

Durch den veränderten Bezugszeitraum ergeben sich zwei Verschiebungen. Eine minimale in der Altersgruppe 30 bis 34. Diese und andere Verschiebungen sind aber wegen der riesigen Fehlerbalken vernachlässigbar.

Daneben und wie zu erwarten gibt deutliche Unterschiede in den beiden Altersgruppe über 80 Jahren, in der Gruppe über 85 sogar einen signifikanten.

Unteres 95%KI bei 85+ im „alten“ Vergleich: 1.00268

Oberes 95%KI bei 85+ im „neuen“ Vergleich: 1.00084

Es liegt also keine Überlappung vor, d.h. die relativen Risiken unterschieden sich signifikant. Alle anderen Jahrgänge verschieben sich nur im Trend. Über alles ergeben sich 7.350 Sterbefälle weniger als im „alten“ Vergleich.

Es ist bemerkenswert, dass eine einzige Woche Zeitverschiebung bei ansonsten gleichen Daten einen derartigen Unterschied bei den Hochbetagten bewirkt. Ich bewerte dies so:

  1. Ende 2020 gab es eine Corona- oder Grippewelle, die in vielen Altersgruppen Spuren hinterließ.

  2. Ende 2020 scheint es darüber hinaus bei den Hochbetagten ein Artefakt gegeben haben.

Das zu befürchtende Artefakt hatte ich bereits im Sommer 2021 diskutiert. Dieses hängt höchstwahrscheinlich direkt mit den Grenzschließungen durch Sachsen und Bayern zu Tschechien und Österreich zusammen. Näheres dazu folgt demnächst.

Absolute Sterbezahlen im Impfjahr

Nun sollte man nie nur relative Zahlen bringen, sondern, wenn möglich, auch absolute. Im Folgenden sortiert nach Anzahl Todesfälle.

  • A* 968.557 Tote 2020: KW 52 2019 bis KW 51 2020
  • B* 975.907 Tote 2020: KW 1 bis 52
  • Ckorr1** 982.743 Tote 2020: 1.1 bis 31.12. abzgl. 29. Februar (2.829)
  • Ckorr2** 982.879 Tote 2020: 1.1 bis 31.12. abzgl. 1 mittleren Tag (2.692)
  • C*** 985.572 Tote 2020: 1.1 bis 31.12.
  • D* 1 016 788 Tote 2021: KW 1 bis KW 52
  • E* 1.020.296 Tote 2021: KW 53 2020 bis KW 51 2021 (erstes Impfjahr)
  • F** 1 021 430 Tote 2021: 1.1 bis 31.12.
    • * 364 Tage
    • ** 365 Tage
    • *** 366 Tage

Diese Aufstellung zeigt zunächst: Egal wie man vergleicht, 2021 gab es auf jeden Fall mehr Sterbefälle.

Im Detail werden aber Probleme deutlich:

  1. Vergleiche von je 52 Wochen basieren auf nur 364 Tagen.
  2. Es gibt (daher) stets Verschiebungen bei der Lage der Kalenderwochen. So begann die KW 1 2021 erst am 4. Januar.
  3. Das Kalenderjahr 2020 hatte sogar 366 Tage, was alleine 2700 bis 2800 zusätzliche Sterbefälle ausmacht; dies kann man korrigieren, wobei spielt die Art der Korrektur eine untergeordnete Rolle.
  4. Die Diskrepanz zwischen D und F erscheint extrem, zumal sich die Beobachtungsdauer nur um 1 Tag unterscheidet. Dies liegt neben dem 1 Tag vor allem am Beginn der KW 1 2021 (4. Januar), der mitten in der höchsten Sterbewelle lag, so dass 3 entscheidende Tage nicht mitgezählt werden.

Sinnvolle Vergleiche ergeben sich demnach aus:

E zu A ergibt ein Plus von 51.739

E zu B ergibt ein Plus von 44.389

D zu B ergibt ein Plus von 40.881

F zu Ckorr1 ergibt ein Plus von 38.687

F zu Ckorr2 ergibt ein Plus von 38.533

Je nach Vergleich ergibt sich also eine Spanne von rund 38.500 auf bis zu rund 51.700 Sterbefällen mehr in 2021 als in 2020. Da ich keinen als ideal bewerten und wir offensichtlich mit hohen Unsicherheiten konfrontiert sind, würde ich einen Mittelwert bevorzugen, Zudem ist noch eine Abnahme um etwa 450 Fälle wegen Doppeltmeldung zu befürchten, Daher komme ich auf Schätzungen von 38.000 bis 51.000 bzw. im Mittel etwa 43.000 Fälle.

Auf jeden Fall geht 2021 als Jahr mit den bislang meisten Sterbefällen seit dem zweiten Weltkrieg in die Geschichte ein. Siehe auch Anhang 1.

Wie hoch war die Übersterblichkeit?

Dies ist eine komplexe Problematik, bei der unter anderem auch die Frage nach einem möglichen Artefakt Ende 2020 eine Rolle spielt. Näheres dazu in einem späteren Artikel.

Ausdrücklich betonen möchte ich, dass die eingangs genannten bzw. oben detailliert aufgelisteten Differenzen nicht mit Übersterblichkeit gleichzusetzen sind. Wegen des zunehmenden Alters der Bevölkerung ist diese niedriger anzusetzen.

Ausblick auf 2022

Ein Ausblick auf das Sterbegeschehen 2022 ist noch mit hohen Unsicherheiten behaftet. Neben den üblichen Nachmeldungen ist zu bedenken, dass die genauen Populationsgrößen der Altersklassen noch bis in den Sommer hinein unbekannt bzw. unsicher sein werden. Bei den älteren Gruppen mag ein Fortschreiben bei Verminderung um die Todesfälle 2021 noch hinreichend sein, bei jüngeren Jahrgängen dürfte Migration aber eine größere Rolle spielen. Und auf diese Daten würde ich derzeit noch warten.

Momentan (Daten bis 25. 3.) liegt 2022 bei rund 245.000 Sterbefällen, 2021 lag bis zu diesem Stichtag bei rund 255.000, 2020 (abz. 29. Februar) bei rund 232.000. Rechnet man 0,5% Nachmeldungen für 2022 hinzu, käme man auf etwa 246.600 für die ersten 84 Tage von 2022. Das deutet daraufhin, dass die hohen Zahlen von 2021 nicht erreicht werden, aber 2020 wohl wieder übertroffen werden wird. Siehe auch Anhang 1.

Referenzen

  1. Destatis, Sonderauswertung Sterbefälle. Dokument vom 5. April 2022, Stand 4. April 2022.

  2. Populationsgrößen: Destatis, Genesis, Bevölkerung, Tabellen der Serie 12411-003 https://www-genesis.destatis.de/genesis/online#astructure.

Anhänge:

Anhang 1

Anhang 2

Gastbeiträge geben immer die Meinung des Autors wieder, nicht meine. Ich veröffentliche sie aber gerne, um eine vielfältigeres Bild zu geben. Die Leserinnen und Leser dieses Blogs sind auch in der Lage sich selbst ein Bild zu machen.

Dr. Stein (Pseudonym) ist promovierter Apotheker mit jahrzehntelanger Erfahrung in der Pharma-Branche. Aus Rücksicht auf seine Familie möchte er nicht, dass sein Name genannt wird.

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