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Lagebericht direkt aus Schanghai

Published On: 26. April 2022 0:03

Veröffentlicht am 26. April 2022 von WS.

Seit vier Wochen befindet sich Schanghai im Ausnahmezustand. Im Rahmen ihrer Null-Covid-Strategie hat die chinesische Regierung den Komplett-Lockdown verhängt. Die meisten Menschen dürfen ihre Häuser und Wohnungen nicht verlassen. Nicht einmal, um Lebensmittel einzukaufen oder mit dem Hund Gassi zu gehen (wir berichteten hier, hier, hier und hier).

Videos, die in sozialen Netzwerken kreisen, zeigen surreale Szenen: Total vermummte Gestalten gehen gewalttätig gegen verärgerte Bürger vor. Auch Quarantänelager, in denen positiv Getestete auf unbestimmte Zeit zwangsinterniert werden, erzählen von unmenschlichen Zuständen.

Angesichts der Ungefährlichkeit der Covid-19-Erkrankung – die Überlebensrate bei einer Infektion liegt weltweit durchschnittlich bei etwa 99,85 Prozent – wirkt die Lage in Schanghai völlig grotesk (hier, hier und hier). Auch der Mainstream kann einige Anekdoten beitragen.

Wie die BBC vor einigen Tagen informierte, wurden im Gebiet Beicai im Osten der Stadt mindestens 1000 Menschen «evakuiert». Mitten in der Nacht wurden sie aus ihren Häusern geholt und mussten in «provisorische Unterkünfte umziehen». Grund: Die Behörden wollten das Gebiet «desinfizieren».

In einer offiziellen Mitteilung seien die Bewohner aufgefordert worden, ihre Sachen zu packen sowie Eingangstüren und Schranktüren offen zu lassen, erklärt die BBC. Ihre Haustiere hätten sie auf Anordnung des «Amtes für Seuchenprävention» nicht mitnehmen dürfen. Man habe aber versprochen, sich um die Tiere zu kümmern.

Mitarbeiter des Gesundheitswesens seien «in voller Schutzausrüstung» durch Beicai gelaufen und hätten Kalkpulver auf den Strassen und Gehwegen verteilt, «um zu versuchen, alle verbliebenen Überreste des Virus abzutöten».

Das alles, weil nach Angaben der Behörden in der 25 Millionen-Stadt in der vergangenen Woche 17 Menschen registriert wurden, die nach einer Covid-Infektion gestorben seien.

«Bei fast allen handelte es sich um ältere, nicht geimpfte Einwohner mit gesundheitlichen Grundproblemen», lässt die BBC wissen.

Lagebericht direkt aus einer Stadt im Total-Lockdown

Ein Deutscher, der seit fünf Jahren in Schanghai lebt, aber anonym bleiben möchte, weil er aufgrund seiner Sicht der Dinge nicht mit unserem Portal in Verbindung gebracht werden möchte, hat uns von seinen eigenen Erfahrungen berichtet.

«Ich durfte tatsächlich schon eine ganze Weile nicht mehr offiziell vor die Tür. Aber dank einer Kombination aus guter Vorbereitung und Glück – wir haben eine etwas entspanntere Nachbarschaftsverwaltung – hatte ich immer Zugang zu ausreichend Wasser und Essen. Auch konnte ich mich zumindest in unserem Hinterhof mit dem Hund bewegen.»

Bewohner dürften ihre Wohnungen nicht verlassen, Schnell- oder PCR-Tests fänden regelmässig statt, fährt er fort. Die Durchführung des Lockdowns werde von den sogenannten Neighborhood Committees übernommen; der kleinsten Einheit in der «massiven» chinesischen Bürokratie.

Dabei handle es sich oft um Freiwillige, die in einer «Nachbarschaft mit maximal mehreren hundert Bewohnern Verwaltungstätigkeiten durchführen». Auch die Tests würden von diesen Neighborhood Committees organisiert, mit Unterstützung von Ärzten und Krankenschwestern.

Zu Beginn habe man sie in einen fünftägigen Lockdown geschickt, sie seien angehalten worden, sich entsprechend vorzubereiten, erzählt er. Dass es nicht bei fünf Tagen bleiben würde, sei jedoch absehbar gewesen. Dementsprechend hätten sich viele auf eine längere Ausgangssperre eingestellt.

«Nachdem klar war, dass es wesentlich länger dauern wird, haben Firmen, die Neighborhood Committees und die Regierung angefangen, Rationen zu verteilen. Ich kenne persönlich keine Fälle, in denen wirklich jemand hungern musste, kann mir aber vorstellen, dass es besonders in den ersten beiden Wochen schwierig war, Essen gleichmässig überall zu verteilen.»

Die Kontrolle über die Bestellung von Lebensmitteln liege ebenfalls in der Verantwortung der Neighborhood Committees. Im Moment sei das Problem tatsächlich eher, dass zu viel Essen verteilt werde und sie so viele Vorräte hätten, dass sie aufpassen müssten, dass nichts schlecht werde.

Und wie beurteilt er die Videos in den sozialen Medien, die gewalttätige Übergriffe auf Menschen zeigen?

«Ich kenne die schrecklichen Videos, in denen Unschuldige (oder Tiere) von Menschen in diesen weissen Schutzanzügen misshandelt werden. Allerdings glaube ich, dass es sich in diesen Fällen nicht um Polizisten handelt, sondern um Leute dieser Committees, die mit ihrer Aufgabe komplett überfordert sind. Die müssen sich täglich dem Virus aussetzen und bekommen Druck von oben. Das sage ich nicht, um die Gewalt zu verteidigen. Aber es macht aus meiner Sicht einen kleinen, aber feinen Unterschied, ob jemand, dessen richtiger Job schon eine Form der ‹Machtausübung› ist, gewalttätig wird, oder jemand, der fast verständlicherweise die Nerven verliert.»

Von den Quarantänelagern hat unser Kontakt auch gehört. Diese existieren und er kennt auch Leute, die dort «hingeschafft» wurden. Allerdings werde nicht jeder dort untergebracht – was auch mit beschränkten Kapazitäten zusammenhänge. Mittlerweile dürften asymptomatische Fälle oft zu Hause bleiben. Die Bilder und Videos würden die «schlimmsten Zustände» zeigen, es gebe allerdings auch Lager, die dem «Qualitätsstandard eines Zwei- oder Dreisternehotels» entsprächen.

Regt sich Widerstand und Kritik in Schanghai?

«Mittlerweile hinterfragen die Bürger die Massnahmen sehr kritisch», versichert unser Informant. Schanghai sei schon immer «eine Blase» in China gewesen, gegenüber Peking tendenziell eher kritisch eingestellt. Besonders die Zensur und der Umgang mit positiv Getesteten werde hinterfragt, allerdings zensiere die Regierung jede «öffentliche Diskussion».

Vom Lockdown im grossen Stil profitiere in Schanghai niemand, er sei wirtschaftlich «extrem teuer». Die Lieferketten seien tatsächlich unterbrochen. Der Staat und die Firmen, aber besonders die Bevölkerung würden darunter leiden.

In China wurden nach Angaben der BBC mehr als elf Milliarden Covid-«Impfstoffe» verabreicht, über 86 Prozent der Bevölkerung sind geimpft.

Wie unser Kontakt aus eigener Erfahrung weiss, stehen in Schanghai nur chinesische Impfstoffe zur Verfügung:

«Der chinesische Impfstoff ist kein mRNA-Präparat. In China sieht man das als persönliche Niederlage an. Dass man mit all dem Personal und den finanziellen Mitteln nicht selbst in der Lage war, einen effektiveren mRNA-Impfstoff zu entwickeln, wird hier als Schmach empfunden.»

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