Voltaire-Statue kommt hinter Gitter
Die Statue des Aufklärers musste in Paris nach einem Anschlag umziehen und wird nun unter Verschluss aufgestellt.
Wie die FAZ berichtet, wird die Bronzestatue, die vor zwei Jahren bei einem Farbanschlag in Paris stark beschädigt worden war und seither restauriert wird, nicht auf ihren Sockel in der Nähe des linken Ufers der Seine zurückkehren, sondern demnächst im Innenhof der medizinischen Fakultät der Académie Française aufgestellt, der durch ein Eisentor verschlossen werden kann.
Offenbar wurde Voltaire, der mit bürgerlichem Namen François-Marie Arouet hieß, Opfer der „Abbruchkultur“ von Aktivisten infolge der „Black Lives Matter“-Proteste. Laut Bericht empfänden Aktivisten der Antirassismus-Bewegung den Philosophen und Schriftsteller der Aufklärung, der für unbedingte Meinungsfreiheit auch für Andersdenkende eintrat und mehrmals im Gefängnis saß, als Rassist, weil er einen Teil seines Vermögens dem Handel aus der Kolonialzeit verdankte.
Auch bei Islamisten sei der Aufklärer verhasst, weshalb sie seit 30 Jahren die Aufführung seines Stücks „Mahomet der Prophet“ verhinderten. In der arabischen Welt sei Voltaire ein Feindbild wie „Charlie Hebdo“.