Britische Polizei hält Informationen über Epstein-Treffen zurück

Britische Polizei hält Informationen über Epstein-Treffen zurück

Veröffentlicht am 15. Juni 2022 von LK.

Der Epstein-Skandal ist ein wichtiger Mosaikstein, um das Gebaren der Mächtigen zu verstehen. Journalisten, die sich mit dem Thema beschäftigen, stossen bei ihren Recherchen immer wieder auf Granit; so auch die investigative Journalistin Whitney Webb.

Für das Medienportal Unlimited Hangout hat sie vor kurzem einen Antrag über das Informationsfreiheitsgesetz gestellt, um die Identität von zwei amtierenden US-Senatoren zu erfahren. Nach Angaben von Unlimited Hangout hatten sich die beiden am 1. September 2002 im Foxcote House in North Warwickshire, Grossbritannien, aufgehalten. Die Journalistin benötigt die Information für ihr Buch über den Jeffrey-Epstein-Skandal «One Nation Under Blackmail», das voraussichtlich im September dieses Jahres erscheinen soll.

Wie das Portal weiter berichtet, hatte Unlimited-Hangout-Mitarbeiter Johnny Vedmore zuvor von Augenzeugen erfahren, dass nicht nur zwei US-Senatoren vor Ort waren, sondern dass auch Beamte der Metropolitan Police für die Sicherheit gesorgt hatten. Unlimited Hangout habe den Antrag an die Metropolitan Police, das britische Verteidigungsministerium und die Polizei von North Warwickshire geschickt. Allein die Metropolitan Police hatte geantwortet.

Whitney Webb:

«Es ist bekannt, dass Jeffrey Epstein im selben Zeitraum (vom 31. August 2002 bis zum 2. September 2002) in diesem Teil des Vereinigten Königreichs anwesend war. Dies geht aus Epsteins Flugprotokollen hervor.»

Augenzeugen hätten ihn bei diesem Treffen mit zwei attraktiven und glamourös gekleideten Frauen an jedem Arm gesehen. Bei einer dieser Frauen habe es sich um Nicole Junkermann gehandelt, ein ehemaliges Fotomodell und offensichtliche Geheimdienstmitarbeiterin, wie aus Vedmores früheren Ermittlungsarbeiten hervorgehe. Die andere Frau sei von Augenzeugen als eine grosse Brünette beschrieben worden. Nach diesen Berichten begleitete Epstein die beiden Frauen persönlich in den Raum, in dem die beiden Senatoren warteten.

Das Foxcote House, in dem dieses Treffen stattfand, befindet sich seit 1999 im Besitz der Familie von Leslie Wexner, insbesondere seiner Frau Abigail Wexner. Webb beschreibt in ihrem Buch ausführlich, welche Rolle Wexner gespielt hat, wenn es darum ging, legale und illegale Aktivitätem von Jeffrey Epstein zu finanzieren.

Unlimited Hangout zufolge hat Wexner erhebliche Schwierigkeiten, seine Beziehung zu Epstein zu erklären, trotz der weitgehend unterwürfigen Haltung der Mainstream-Medien in dieser Hinsicht. Wie das Portal weiter berichtet, sei es unter den gegebenen Umständen sehr wahrscheinlich, dass es sich bei diesem Treffen um einen für die Öffentlichkeit bedeutsamen Auftritt von Jeffrey Epstein handelt, der sich damit an der sexuellen Erpressung amtierender amerikanischer Politiker beteiligt hatte.

Das Medienportal hatte bei der Anfrage Epsteins Namen ausgelassen. Darauf habe die Metropolitan Police geantwortet, sie könne «weder bestätigen noch dementieren, ob sie über die angeforderten Informationen verfügt». Weiter heisse es in der Antwort, dass eine Bestätigung oder Verneinung der Frage, ob Senatoren der Vereinigten Staaten von Amerika (USA) Schutz gewährt wurde, seinerseits den Schutz der nationalen Sicherheit beeinträchtigen könnte.

Die Metropolitan Police habe zudem vier weitere Gründe genannt, weshalb sie die Informationen nicht herausgebe: «internationale Beziehungen», «Strafverfolgung», «Gesundheit und Sicherheit» und «persönliche Informationen». Ausserdem habe sie angegeben, dass die Bereitstellung der angeforderten Informationen «Schutzbefohlene, Schutzbeamte und Mitglieder der Öffentlichkeit gefährden» könnte.

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