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Wiederkehrende Blasenentzündung: Cranberry-Präparate nützen

Published On: 23. Juni 2022 9:01

Martina Frei /  Pflanzliche Präparate können die Wahrscheinlichkeit für einen Rückfall verhindern oder hinauszögern.

Wer die Antwort auf eine medizinische Frage sucht, kann sich in Deutschland ans «Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen» (IQWIG) wenden. Eine Bürgerin wollte wissen: Gibt es für Frauen mit unkomplizierten wiederkehrenden Blasenentzündungen eine Alternative zur Behandlung mit Antibiotika? 

Ja, antworteten die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, aber nur bei länger dauernder Einnahme. Die vorbeugende Einnahme von Cranberry-Präparaten könne «bei Frauen mit unkomplizierter wiederkehrender Blasenentzündung sinnvoll sein». Im Vergleich zu Placebo gebe es aufgrund mehrerer Studien einen Hinweis, dass Cranberry-Präparate die Anzahl der Rückfälle senken würden, und es dauere auch länger, bis es zu einem Rückfall komme. 

In den Studien hatten von den Frauen, die ein Placebo einnahmen, etwa 8 von 100 innerhalb von drei Monaten mindestens eine Blasenentzündung. Die Cranberry-Präparate verhinderten dies bei etwa 3 von 100 Frauen.

Frühere Studien hatten den Cranberries keine Wirkung zugesprochen. Die «Gesundheitstechnologie-Bewertung» des IQWIG kam nun zu einem anderen Schluss, weist aber auch darauf hin, dass die Wirkung nur so lange anhalte, wie die Präparate eingenommen werden. Die Wissenschaftler stützen sich auf insgesamt 15 sogenannte randomisierte Studien, bei denen die Teilnehmenden einer Versuchsgruppe zugelost wurden.

Löwenzahn und Bärentraubenblätter

Nebst den Cranberry-Präparaten lieferte in diesen Studien auch ein Präparat aus Bärentraubenblättern und Löwenzahn Anhaltspunkte für einen Nutzen. Ein anderes Präparat aus Liebstöckelwurzel, Rosmarinblättern und Tausendgüldenkraut schien in der Kombination mit Antibiotika einen Mehrwert zu bieten, schreibt das IQWIG. Für verlässliche Aussagen brauchte es aber noch weitere Studien. Auch zu etwaigen Nebenwirkungen gab es nur wenige Daten.

Etwa jede zehnte Frau hat laut dem IQWIG mindestens einmal jährlich eine unkomplizierte Blasenentzündung, etwa jede zwanzigste zweimal jährlich. «Unkompliziert» bedeutet: Die Frau hat weder Fieber noch ist sie schwanger oder hat andere Risikofaktoren, die ein Voranschreiten in Richtung Nierenbeckenentzündung begünstigen. Blasenentzündungen bei Männern gelten per se als «kompliziert». Bei komplizierten Harnwegsinfekten wird immer die antibiotische Behandlung empfohlen.

Dem IQWIG zufolge heilt eine unkomplizierte Blasenentzündung bei 30 bis 50 von 100 Frauen auch ohne Antibiotika innerhalb einer Woche ab. Je nach Studie kam es ohne Antibiotika-Behandlung bei maximal fünf Prozent der Frauen zu einer Nierenbeckenentzündung. 

Um Rückfälle zu vermeiden, sollten je nach Patientin auch nicht-medikamentöse Methoden wie Meditation, Entspannungsübungen, Stressreduktion, Sport, Hitze- und Kältebehandlung oder Physiotherapie «grosszügig eingesetzt werden», empfahl eine Gruppe aus Schweizer Infektiologen und Komplementärmedizinerinnen in der Fachzeitschrift «Primary and Hospital Care» 2020.

Meerrettich
Geriebener Meerrettich soll bei akutem, unkompliziertem Harnwegsinfekt helfen.

Meerrettich, Zistrose und Eukalyptusöl

Hilfreich bei der akuten, nicht antibiotisch behandelten, unkomplizierten Blasenentzündung sei es, über den Tag verteilt möglichst 2,5 bis drei Liter Tee oder Wasser zu trinken und so die Bakterien aus der Harnblase zu spülen, sich zu schonen, dazu eine warme Bettflasche und bei Bedarf Schmerzmittel. Ein Trick, um mehr zu trinken, ist, sich eine Wasserflasche auf den Tisch zu stellen und diese bis zur nächsten Mahlzeit auszutrinken. 

Der Fachartikel enthält viele praktische Tipps, zum Beispiel: «Nicht ständig auf die Toilette gehen, um den Spüleffekt zu verbessern», einen Esslöffel frisch geriebenen Meerrettich pro Tag essen, dreimal täglich D-Mannose für etwa zehn bis 14 Tage einnehmen oder Präparate mit Bärentrauben, Kapuzinerkresse oder Meerrettich und bei starken Blasenschmerzen zum Beispiel ein Sitzbad mit Zistrose machen oder den Unterbauch mit Eukalyptusöl einreiben. 

Von fixer, dreimal täglicher Schmerzmittel-Einnahme rät die Gruppe ab, weil aufkommendes Fieber oder Flankenschmerzen als Hinweis auf eine Nierenbeckentzündung von der Patientin sonst womöglich nicht bemerkt würden. Ausserdem empfiehlt sie, Kontakt mit der Ärztin oder dem Arzt herzustellen, wenn die Beschwerden schlimmer werden oder nach zwei bis drei Tagen nicht bessern.


Themenbezogene Interessenbindung der Autorin/des Autors

Keine

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Meinungen in Beiträgen auf Infosperber entsprechen jeweils den persönlichen Einschätzungen der Autorin oder des Autors.

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