paul-nellen-1947-–-2022Paul Nellen 1947 – 2022
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In memoriam Paul Nellen

Published On: 2. Juli 2022 10:30

Am vergangenen Mittwoch ist unser Autor Paul Nellen verstorben.

Vor einiger Zeit hatte uns Paul mitgeteilt, an einer unheilbaren Krankheit zu leiden, die im vergangenen Sommer diagnostiziert wurde, sodass mit der traurigen Nachricht leider früher oder später zu rechnen war.

Paul war ein kerniger Typ, streitbar, aber dabei immer fair. Seit langem trieb ihn die Gefahr des politischen Islam um, der nach seiner Überzeugung unsere freie Gesellschaft, aber auch säkulare Muslime gefährdet. Wie er in seinem letzten Artikel für Achgut schrieb:

„Freie Gesellschaften werden stets durch Extremisten aller Couleur bedroht, seien es nun rechte, linke oder religiöse Fanatiker. Der Punkt aber ist: Sie werden jeweils danach, wie die eigene Nase gepudert ist, unterschiedlich bewertet und behandelt, und selten kommt es vor, dass ein Extremismus gemeinsam richtungsübergreifend verurteilt wird.“

Er bedauerte sehr, dass gerade „sein“ politisches Lager so naiv mit dem politischen, frauen- und menschenrechtsfeindlichen Islam umgeht und die integrationswilligen Muslime, die keine Vertretung haben, dabei allein lässt. Er trat für linke Islamkritik ein. Dafür scheute er auch vor keinem Konflikt mit seiner Partei, den Grünen, zurück. Etliche seiner Beiträge drehten sich um die Gefahr des Islamismus, ob in den muslimischen Ländern oder in Europa, etwa hierhier oder hier.

Im Januar 2020 gründete Paul mit Necla Kelek und Hamideh Kazemi den Hamburger Landesverband „Verein Säkularer Islam e.V.“, denn den gefährlichen Islamisten wollte er nicht das Feld überlassen. Entschlossen kämpfte er gegen den umstrittenen Staatsvertrag der Freien und Hansestadt Hamburg mit dem Islamverband Schura.

Auch als Administrator bei Wikipedia ließ er sich nicht die Butter vom Brot nehmen. Dem tendenziösen, ja feindseligen Lemma (wie ein Artikel bei Wikipedia heißt) zur Achse des Guten versuchte er zu Recht eine neutralere Tonalität zu verpassen, scheiterte aber nach fruchtlosen Diskussionen an der Sturköpfigkeit anderer Admins, die sich nicht über ihre eigenen Ressentiments hinwegzusetzen vermochten. Das wäre Paul, dem stets kritischen Denker, nie passiert.

Da Paul auch in Hamburg lebte, überlegten wir mal, gemeinsam mit der Bahn zum Autorentreffen nach Berlin zu fahren; irgendwas kam dazwischen, und er entschied sich, obschon jenseits der 70 Lenze, doch für die Tour mit seinem geliebten Motorrad. Und so sehe ich ihn, den drahtigen Charakterkopf, eigentlich auch immer noch vor mir: in seiner Biker-Kluft.

„Ansonsten sehen wir uns dort wieder, wo wir alle am Ende hin entschwinden müssen“, hatte Paul in seiner letzten Nachricht an uns geschrieben. Das werden wir, Paul. Mach’s gut, da oben.

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