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Atomausstieg: Sturm im grünen Wolkenkuckucksheim

Published On: 30. Juli 2022 6:00

Jetzt, wo die Folgen der verheerenden Energiewende sichtbar werden, flüchtet sich die Politik in Schuldzuweisungen und Sparappelle. Wie voll müssen die grünen Hosen sein, dass sogar eine Wiederinbetriebnahme der 2021 abgeschalteten Kernkraftwerke erwogen wird? 

Eine Industrienation verwechselt seit 20 Jahren Moral mit Physik. 20 Jahre schon hält die größte, von Menschen ersonnene und gebaute Maschine – das nationale Stromnetz – den Stresstest aus, von besserwissenden Dilettanten immer mehr geschwächt und ausgedünnt zu werden. Dies ist nicht der Beleg dafür, dass die Dilettanten recht hatten, sondern beweist, wie resilient kluge Ingenieure diese Maschine gebaut hatten. 

Fast die Hälfte der modernen und teuren Kraftwerke wurde abgeschaltet und verschrottet. 14 supermoderne Kernkraftwerke im Wert von ungefähr 50 Milliarden Euro fielen den wohlstandsverwahrlosten Maschinenstürmern zum Opfer. Dutzende andere konventionelle Kraftwerke, teilweise nagelneu, wurden moralisierend verschrottet. Ersetzt sollten sie werden durch mittelalterliche Technologien der unsteten Wind- und Sonnennutzung. Eine Billion Euro hart erarbeitetes Geld von kleinen steuerzahlenden Leuten fiel über die Jahre diesem technischen Unfug zum Opfer. Und nein, das Geld ist nicht weg. Es haben jetzt nur Andere.

Die Hohepriester der Energiewendeideologie riefen russisches Erdgas als Himmelsleiter in das ökologische Energie-Paradies aus und nannten es Übergangsenergie. Dabei waren sie nicht nur technisch unbedarft, sondern auch politisch – indem sie nicht erkannten oder erkennen wollten, dass sie sich damit in völlige Abhängigkeit eines ehemaligen KGB-Offiziers begaben. 

Der KGB-Offizier zeigt den Energie-Illusionisten die Instrumente

Warnungen von Fachleuten wurden rüde abgebügelt, die Warner verunglimpft und in die rechte Ecke gedrängt. Die Physik und die Ökonomie wurden mit moralischen Kategorien behängt, in dem festen Glauben, man könne sie so außer Kraft setzen. Vielleicht aber war es auch nur absolute Unkenntnis und der Glaube, dass die Kirchhoffschen Gesetze und die Hauptsätze der Wärmelehre vom Bundestag per Beschluss geändert werden könnten. Und die Politiker meinten, sich darüber hinwegsetzen zu können, kam doch der Strom immer noch zuverlässig aus der Steckdose. 

Jeder Krug, wie jeder politische Betrug, geht so lange zu Wasser, bis er bricht. Doch nun sind die Grenzen des Wunschdenkens erreicht, und das Energie-Bullerbü fällt wie ein Kartenhaus zusammen. Der KGB-Offizier zeigt den Energie-Illusionisten die Instrumente und das große Fracksausen hat eingesetzt.

Die Energiewender bekommen Angst, dass die Leute durch Frieren und vielleicht sogar Hungern herausfinden könnten, wie sie von den politischen und medialen Besserwissern hinter die Energiewende-Fichte geführt worden sind. Wie ihnen die Taschen geleert wurden, wie die Zukunft ihrer Kinder aufs Spiel gesetzt wurde, welchen unfähigen Betrügern sie aufgesessen sind. Die Energiewender haben die blanke Angst vor den kommenden Volksaufständen, bei denen sie von erbosten Bürgern vom Hof gejagt werden könnten. Bestenfalls.

Die Kohlekraftwerke werden reaktiviert, als machte der Klimawandel eine Pause

Also versuchen sie es mit Schuldzuweisungen. Als hätte es keine Energiekrise bereits vor dem russischen Überfall auf die Ukraine gegeben, ist Putin jetzt am deutschen Energiedilemma schuld. Großmäulig verschlimmern sie die Situation mit Unflätigkeiten und Sanktionen gegen ein Regime, von dem sie völlig abhängig sind. Sie versuchen auch, die eigene Bevölkerung in Haftung zu nehmen, indem sie den durch ihr Versagen verursachten Energiemangel durch moralische Sparappelle („Frieren für den Frieden“) vermindern wollen. Und es kommen bisher undenkbare Optionen auf den Tisch. Die Kohlekraftwerke werden reaktiviert, als machte der Klimawandel gerade eine Pause. 

Und es wird sogar erwogen, die ganz bösen Atomkraftwerke weiter laufen zu lassen. Keines, drei oder sechs Kernkraftwerke – das ist hier die Frage. Wie voll müssen die grünen Hosen sein, dass sogar eine Wiederinbetriebnahme der im vergangenen Jahr abgeschalteten Kernkraftwerke erwogen wird? 

Liebe Energiewender, den Zahn möchte ich Euch mal ziehen. Ihr habt keine Ahnung von der Funktionsweise des Stromnetzes und noch weniger Vorstellung von der Komplexität des Betriebes eines Kernkraftwerkes.

Fangen wir mit dem Einfachen an – dem Weiterbetrieb der noch laufenden drei Anlagen. Liebe Grüne, Euer Zauberwort „Streckbetrieb“ statt erneuter Laufzeitverlängerung wird nicht funktionieren, auch wenn ihr noch so fest daran glaubt. Der Weiterbetrieb wäre unter Umständen noch möglich, wenngleich sich das Zeitfenster des unterbrechungsfreien Weiterbetriebes eigentlich schon im Mai geschlossen hat. Jeder Tag, der ungenutzt verstreicht, macht es unmöglicher. Aber vielleicht ist das ja Euer Ziel.

Das Zeitfenster schließt sich

Wenn diese drei Kraftwerke weiter laufen sollen, muss umgehend der Bundestag zusammengetrommelt werden, um das Atomgesetz zu ändern, das den Weiterbetrieb ab 1.1.2023 verbietet. Gleichzeitig muss den Betreibern ein Zeithorizont von mindestens vier Jahren für den Weiterbetrieb garantiert werden, damit sich der Aufwand trägt. Dann muss umgehend Brennstoff bestellt werden, der innerhalb von sechs bis 10 Monaten lieferbar ist. Weiterhin müssen die drei Reaktoren auf halbe Leistung heruntergeregelt werden, um im Sommer Brennstoff für den Winter zu sparen. Und irgendwann müssen die Kraftwerke nochmal für zwei Wochen abgefahren werden, um die vorhandenen Brennelemente im Reaktorkern „umzustellen“, sodass der Stretch-Out-Betrieb optimiert werden kann. Dann reicht der Brennstoff mit etwas abnehmender Leistung noch bis Mai. Außerdem muss der ganze administrative Kram und das lizenzierte Betriebspersonal mit extrem viel gutem Willen auf den Weiterbetrieb umgestellt werden. 

Dann aber könnten diese drei Kraftwerke sieben Millionen Haushalte mit lebensnotwendiger Energie versorgen.

Dies war der simplere Teil der KKW-Weiterbetriebs-Übung, stark vereinfacht dargestellt.

Kommen wir zur vieldiskutierten Idee der Wiederinbetriebnahme der im letzten Jahr abgeschalteten Anlagen. Von denen behauptet ja der Chef des TÜV-Verband (VdTÜV), Dr. Joachim Bühler, dass sie ohne Probleme innerhalb weniger Wochen wieder angefahren werden könnten. Dies wird landauf und -ab in den Medien berichtet, in der Politik diskutiert und offenbar auch von vielen geglaubt, obwohl es technischer Unfug ist. Herr Bühler ist Dr. Diplom Politologe. Auch wenn er dem TÜV als CEO vorsteht, versteht er offensichtlich nichts von Kernkraftwerken. Muss er auch nicht. Erschreckend ist nur, dass er sich vor seinen Äußerungen nicht von seinen Mitarbeitern schlau machen lässt. Auch ein Blick ins Internet hätte hilfreich sein können, die Rückbauvorgänge von Kernkraftwerken werden schrittweise unter Aufsicht der Behörden durchgeführt und sind weitgehend transparent. Herrn Dr. Bühler zur Kenntnis: Ein Kernkraftwerk ist keine Nachttischlampe, die man einfach aus- und wieder einschalten kann. 

Während die Politik Däumchen dreht, geht der Rückbau weiter

Die drei Anlagen Grohnde, Brokdorf und Gundremmingen C waren bis zum 31.12.2021 weltklassige Kernkraftwerke, die zur absoluten Spitze zählten, als die deutsche Politik ihre Verschrottung zum 1.1.2022 durchsetzte. 

Seither sind sieben Monate vergangen, in denen die Kraftwerksmannschaften nicht untätig herumsaßen und Däumchen drehten, sondern einen Vorgang einleiteten, den man „Rückbau“ nennt – ein vornehmeres Wort für Abriss. Der Rückbau folgt technisch-ökonomisch und sicherheitstechnisch genau ausgetüftelten Plänen, die alles Mögliche, nur nicht eine eventuelle Wiederinbetriebnahme vorsehen. Rückbau-Ziel ist eines Tages eine grüne Wiese. 

Als Erstes wird der Brennstoff aus dem Reaktor entladen und im Abklingbecken zwischengelagert. Dann beginnt man, die Anlage auf das Zersägen vorzubereiten. Das geschieht meist durch eine volle Dekontamination mit scharfen Chemikalien, um die Strahlenbelastung für die Monteure so klein wie möglich zu halten. Diese Chemikalien greifen das Material an, wobei ich nicht weiß, ob dies allein eine Wiederinbetriebnahme verhindern würde. Dabei werden auch Proben von den Metalloberflächen herausgeschnitten, man muss ja keine Rücksicht auf die Festigkeit mehr nehmen. 

Wie die Stilllegung praktisch abläuft

Parallel dazu werden die Groß-Komponenten wie Generator und Turbosatz zerlegt, nicht mehr benötigte Rohrleitungen zerschnitten und alles abgebaut, was, dem streng sicherheitstechnisch ausgearbeitetem Plan folgend, möglich ist. Dabei wird nicht getrödelt. So fehlen heute in den stillgelegten Kraftwerken schon wesentliche Rohrleitungen. Die könnte man zwar wieder neu verlegen, aber es handelt sich dabei um Frischdampf- und Speisewasserleitungen, die für den Betrieb sicherheitsrelevant und entsprechend qualifiziert sind. Sukzessive werden auch die Sicherheitssysteme, die nicht mehr benötigt werden, zu Betriebssystemen herunterqualifiziert. 

Die Brennelemente-Becken sind jetzt voll mit abgebrannten Elementen, und schon dies verhindert eine Neubeladung des Reaktors, da zur Sicherheit stets genug freier Platz im Becken für eine ganze Reaktorbeladung vorgehalten werden muss. Um diesen Platz zu schaffen, braucht das Kraftwerk eine gewisse Zahl von Castorbehältern, die erst mal beschafft werden müssen. Die gibt es nämlich nicht im Baumarkt. 

Parallel dazu bauen die Unternehmen Personal ab. Dies trifft insbesondere auf das hochqualifizierte Lizenzpersonal zu – die Älteren gehen in Rente, die Jüngeren suchen sich neue Herausforderungen. Immerhin sind das die Besten der Besten, die überall mit Kusshand lukrative Positionen finden können – viele Länder bauen neue Kernkraftwerke und reißen sich um diese Leute. Wenn ich mit dem KKW Barakah in den Emiraten zu tun habe, treffe ich auf viele internationale Bekannte, die dort für die vier neuen Blöcke APR1400 mit sehr lukrativem Einkommen arbeiten.

Ich habe nur ein paar Beispiele genannt, warum sich Politiker genau überlegen müssen, ob und wann sie ein Kernkraftwerk stilllegen. Dies ist offensichtlich versäumt worden. 

Aus einem „Wärmeproblem“ kann ganz schnell ein „Stromproblem“ werden

Und nun bleibt es beim Fracksausen. Auch wenn Herr Habeck meint, dass wir ein Wärmeproblem haben und kein Stromproblem, zeigt das nur seine Unbedarftheit in Fragen der Energiewirtschaft. Er wird sich noch wundern, wenn die Leute bei Gasmangel ihre zu hunderttausenden erworbenen Heizlüfter anwerfen, wie schnell aus einem „Wärmeproblem“ ein „Stromproblem“ werden kann. Ich ahne schon, was dann kommt: ein Verbot von Heizlüftern und Meldestellen für „Heizlüftersünder“.

Das Fracksausen der Politiker ist offenbar noch nicht ausreichend, um sie zum sofortig nötigen Einlenken in ihrer ideologischen Ablehnung der Kernkraft zu bewegen. Sie haben zu große Angst vor ihrer Parteibasis. Sie wollen ihre Posten behalten, auch wenn sieben Millionen Haushalte mehr frieren müssen. Deshalb wird auf Zeit gespielt, bis ein Framing gefunden ist. 

Sie haben aber auch Angst vor dem Winter und der Wut der aufgebrachten Massen, die ihre kranke Oma und die kleinen Kinder frieren lassen müssen, um die Fehler der Politik auszubaden. Natürlich mit kaltem Wasser! Was wird schlimmer sein? Wir wissen es auch nicht. Der nächste Winter kommt bestimmt. Und bis dahin saust fast jeder Frack im Regierungsviertel. 

Hören Sie morgen früh ab 6 Uhr Indubio: Gerd Buurmann spricht mit dem Kernenergetiker und Achse-Autor Manfred Haferburg über die Zukunft der Kernenergie in Deutschland und holt später noch Prof. Dr. André Thess zu dem Gespräch hinzu, Initiator der „Stuttgarter Erklärung“, in der deutsche Professoren dazu aufrufen, den Ausstieg aus der Kernkraft rückgängig zu machen.

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