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Viktor Orban: Ukraine-Konflikt könnte westliche Hegemonie beenden

Published On: 22. August 2022 14:19

Nach Ansicht von Ministerpräsident Viktor Orban sind Sanktionen unwirksam und der Westen kann sich in der Ukraine militärisch nicht durchsetzen. Er warnte davor, dass der Ukraine-Konflikt die westliche Hegemonie beenden könnte

Nach Ansicht des ungarischen Ministerpräsidenten Viktor Orban hat der blutige Konflikt in der Ukraine das Potenzial, die westliche Hegemonie in der Welt „demonstrativ“ zu beenden. In einem Gespräch mit der deutschen Publikation Tichys Einblick erklärte Orban, er gehe davon aus, dass die Europäische Union aus dem Konflikt in der Ukraine schwächer als zuvor hervorgehen werde.

Der ungarische Regierungschef erklärt, die vom Westen gegen Moskau verhängten Sanktionen hätten Russland nicht destabilisieren können und der Westen sei nicht in der Lage, den Krieg militärisch zu gewinnen. Er analysiert, die Strafmaßnahmen der EU seien spektakulär nach hinten losgegangen

Orban fügte hinzu, es sei offensichtlich, dass „ein großer Teil der Welt“ in der Ukraine-Frage nicht auf der Seite der USA stehe. Als Regionen, die die westliche Position in dieser Frage nicht unterstützen, nannte er „die Chinesen, Inder, Brasilianer, Südafrikaner, die arabische Welt und Afrika“, was die Situation noch verschlimmere.

Es ist gut möglich, dass dieser Krieg der westlichen Vorherrschaft demonstrativ ein Ende setzen wird„, sagte Orban.

Auf der anderen Seite sagte er, dass Nicht-EU-Länder wie Russland, das „seine eigenen Energiequellen hat„, bereits von diesem Szenario profitieren würden. Der Ministerpräsident wies darauf hin, dass Russlands Energieexporte in die EU drastisch zurückgegangen seien, während die Einnahmen des wichtigsten staatlichen Gasunternehmens des Landes, Gazprom, massiv gestiegen seien.

Orban geht davon aus, dass Peking jetzt besser dastehe als vor dem Beginn des Krise. Offenbar mit Bezug auf den Ölmarkt sagte er, dass China früher „der Gnade der Araber ausgeliefert“ war, aber jetzt nicht mehr.

Die „großen amerikanischen Konzerne“ sind in den Augen des ungarischen Premierministers die anderen Gewinner. Als Beweis führte Orban die Gewinne von Exxon, Chevron und ConocoPhillips an, die um das Zweifache, Vierfache bzw. Sechsfache gestiegen seien.

Ungarn hat seit Beginn der Krise eine neutrale Haltung eingenommen, indem es weder die eine noch die andere Seite bewaffnet oder sich kritisch über Moskau oder Kiew geäußert hat, während es gleichzeitig die EU-Sanktionen gegen Russland aufrechterhält. Budapest hat bekräftigt, dass es nicht in den Konflikt hineingezogen werden will und die Sicherheit der Ungarn nicht gefährden kann.

Darüber hinaus haben sich Orban und andere prominente ungarische Persönlichkeiten häufig gegen bestimmte EU-Sanktionen ausgesprochen und erklärt, diese würden der EU mehr schaden als Russland.

Im Mai hatte Ungarn eine direkte Meinungsverschiedenheit mit der EU-Spitze über ein Ölembargo gegen Russland. Erst nachdem eine Ausnahmeregelung für den über Pipelines transportierten Treibstoff ausgehandelt worden war, hob Budapest sein Veto auf.

Andere sehen die Lage noch kritischer und fragen sich gegen wen die Sanktionen gerichtet seien, gegen Europa oder Russland.

Die „Russlandsanktionen“ Washingtons sind das Beste, was Russland je passiert ist, meint etwa Paul Craig Roberts. Die Sanktionen hätten Russland gewzungen von seinem sinnlosen Bestreben, Teil des Westens zu sein, wegzugehen. Es habe sich nun seinen natürlichen Verbündeten zugewendet und verkaufe seine Energie nur mehr gegen Rubel. Damit stützt es seine eigene Währung statt die des Feindes.

Die Sanktionen Washingtons treffen sein eigenes europäisches Imperium, wie leicht an den Preissteigerungen zu erkennen sei. Der europäische Benchmark-Preis für Strom ist um 500 % auf 509 Dollar pro Megawattstunde gestiegen. Der europäische Erdgas-Terminpreis ist zehnmal höher als noch vor einem Jahr. Wien Energie hat seine Strompreise gegenüber 2021 auf das 4,4-fache erhöht.

Der wirtschaftliche Verfall Europas wird auch am Kurs des Euro gegenüber dem Dollar nur zu deutlich sichtbar – der Euro wird immer weniger wert:

Unternehmer äußern schon die Befürchtung, dass Deutschland, dem durch Washingtons Sanktionen Energie vorenthalten wird, deindustrialisiert wird. Gleichzeitig explodiert die Zahl der Insolvenzen in Europa. In den letzten drei Monaten stiegen die Konkurse in Dänemark um 11,9 %, in Belgien um 14,7 % und in Lettland um 74,4 %.

Russland profitiert derweil von hohen Energiepreisen und einem starken Rubel.


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