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Schluss mit den Indianern – zwecks geopolitischer Korrektheit?

Published On: 29. August 2022 8:48

Karl May und Winnetou stehen auf der Abschussliste – aus ist es bald mit den „Indianern“ in Film und Fernsehen oder bei lokalen Festspielen. Stichwort: Kulturelle Aneignung.

Da ich selbst Autorin eines „Indianerbuches“ bin – indirekt sozusagen, weil es darin um ein traditionell-indigenes Kräuterrezept geht – sollte ich mich wohl auch durch den sozialen Shitstorm in Richtung Karl May & Co betroffen fühlen (man liest darin allerdings viel mehr Wahrheit über „Indianer“, als in ähnlichen Machwerken, das war mir wichtig). Auch weil ich bisher nur zwei „echte“ Indianer selbst getroffen habe. Einen real, den anderen per E-Mail, da ich für eine indigene Community in den USA gespendet hatte („Stamm“ sagt man übrigens nicht, das lehnen viele American Natives ab, für sie zählt das Totem). Dennoch habe ich mir 2016 angemaßt, mich im Rahmen der – wie es nun korrekt heißt – kulturellen Aneignung (?) über Indianer zu Wort zu melden – dann sogar hier auf diesem Blog. Wie pfui ist das denn?

Unlängst habe ich nebenbei bemerkt für die örtliche Bücherei das Jugend-Sachbuch „Indianer“ aus der Reihe Was ist was? besorgt. In diesem werden ihre historische Situation und ihr wahres Leben korrekt dargestellt (so wollen wir doch hoffen). Vielleicht wird aber sogar dieser Titel bald verboten und der Verlag nimmt es aus dem Programm. Ich nehme es bestimmt nicht aus der Bücherei, ebenso bleiben die impfkritischen Bücher, wo sie sind – im Sachbuchregal. In Zeiten, wo sogar schon (wie selbst erlebt) im Rahmen deutscher Online-Bibliotheks-Tagungen versucht wird, Zugriff auf die Denk- und Handlungsfreiheit der Bibliothekare zu erlangen (nicht selten durch gezielte Nudging-Strategien, aber auch ganz direkt, indem man als „Faktenchecker“ agieren soll), kann ich nur hoffen, dass genügend Kolleginnen und Kollegen sich davon im Sinne der Bildungs- und Meinungsfreiheit nicht gängeln lassen. Sehr gut ist es bereits daran sichtbar, dass einem fallweise nahe gelegt wird, alte Märchenbücher verschwinden zu lassen (zu „gewalttätig“ für die armen Kinder), dafür genügend Kinder- und Jugendlektüre mit LGBTQAI+ – Themen ins Sortiment zu nehmen. Der böse Wolf darf dem Rotkäppchen nicht mehr im Wald auflauern, die Hexe von Hänsel und Gretel ist eigentlich eine ganz liebe Oma und Dornröschen wird durch „Prinz Dornenrose“ ersetzt, so ungefähr läuft die Agenda. Lange genug weiß man auch, dass Karl May seine Geschichten erfunden hat, dennoch begeisterten sie samt den Winnetou-Filmen Millionen Kinder und Erwachsene, schon weil sie unser natürliches Bedürfnis nach positivem Heldentum bedienen. Und was ist so schlecht daran, von indigenen Kulturen fasziniert zu sein? Und müssten dann nicht besser alle Filme mit John Wayne für immer verschwinden, der weithin als „Rassist“ bekannt war? Die Kirche also bei uns hier lieber im Dorf lassen…

Der junge Winnetou

Dieser neue Film ist aktuell ein Stein des Anstoßes…hätte man eigentlich wissen sollen in diesen Zeiten politischer Korrektheit. Pierre Brice wird sich im Grab umdrehen. Der Mohr (jetzt halt Winnetou) hat seine Schuldigkeit getan, der Mohr kann gehen…aber der Irrsinn darf bleiben. Die „10 kleinen Negerlein“ waren nicht sauber, das muss man offen sagen (am häufigsten allerdings von kirchlicher Seite bemüht, um Spenden zu lukrieren, so meine Erinnerung). Kinder dachten sich nichts Böses bei diesem allseits bekannten Reimliedchen, aber wie so oft nimmt eine Sache Fahrt auf und findet kein Ende mehr. Später war der Mohr vom Meinl dran, danach der „Mohr im Hemd“ oder das unschuldige „Zigeunerschnitzel“. Was man in „farbigen“ Kreisen über uns Weiße spricht und schreibt, bleibt häufig gut verborgen. Wie immer kann es wahr sein oder erfunden, doch regt sich inzwischen niemand mehr darüber auf, wenn junge exaltierte „Women of Colour“ über „alte weiße Männer“ öffentlich und in sozialen Medien auf das Niederträchtigste herziehen. Sollen wir die Bibel bemühen? „Wer von euch ohne Fehler, ist, der werfe… Was herauskommt, wenn beide nichts mehr anderes tun, als – leider nicht nur – Steine zu schmeißen, kann man in der Ukraine sehen. Wie im Kleinen, so im Großen, lautet eine alte Weisheit.

Kein Tanz mehr mit dem Wolf?

Um zu den Indianern zurückzukehren, war es schon anlässlich des bekannten Filmepos „Der mit dem Wolf tanzt“ ähnlich. Unter den Indigenen gab es Stimmen, die kritisierten, dass man hier „Indianer“ als nackte, pferdestehlende Meute darstelle, während sehr viele der American Natives mit dem Film hochzufrieden waren, denn er stellt ihre historische Situation sehr real dar und die völkerverbindenden Elemente überwiegen bei weitem. Es ist nun einmal wie es war – und rund um diese Geschehnisse entspräche es der künstlerischen Freiheit, positive Geschichten wie die über den „jungen Winnetou“ für Kinder aus dem Hut zu zaubern. Ein gesunder Menschenverstand könnte das nachvollziehen, aber offenbar nicht wir in unserer korrekten „Post Corona-Gesellschaft“. In der neuen Normalität, wo jede Äußerung von „Querdenkern“ falsch, „rassistisch“ und „rechts“ ist. Wo die frühere „Rechte“ jetzt fast linker und demokratischer ist, als die Linke wohl jemals war. Wo Selberdenken per se nicht mehr erwünscht und jede Kritik an anderen „Kulturen“ – ja sogar das ehrbare Interesse daran – schon als Beleidigung aufgefasst und neuerdings als „kulturelle Aneignung“ bezeichnet wird.

Auch als Nicht-Fußball-Fan fällt mir hier sofort ein gewisser Star aus deren Reihen ein, der, obwohl von dunkler Hautfarbe, werbewirksam in Lederhosen auf diversen Oktoberfesten herumspringt. Welche „Aneignung“ ist denn das? Tieferes Interesse an einer anderen Kultur wohl kaum. Japaner sind bekannt dafür, dass sie sich für alles Westliche begeistern. Bestrafen wir sie demnächst, wenn sie im Dirndl aufkreuzen? Haben sie uns schon verboten, Kimonos zu tragen oder beschweren sie sich über „Land des Lächelns“? Was aber, wenn sie den künstlerisch auferstandenen Kaiser Franz Josef, der bekanntlich in Schönbrunn herumspaziert, in Geiselhaft nehmen? Wollen wir uns denn die geliebte „Sissi“, den Steiererhut (mit oder ohne Gamsbart) und die Anna Plochl wegnehmen lassen? Und erst die vielen deutschen Volksfeste in anderen Kulturkreisen. Sofort verbieten! Außerdem in der Grazer Herrengasse bitte keine kitschigen Souvenirs mehr an Touristenhorden verkaufen – der Uhrturm gehört mir! In dieser Gasse befindet sich übrigens das berühmte Zeughaus. Im Parterre gab es viele Jahre lang eine Ausstellung über die steirische Türkenbelagerung, diese musste jedoch verschwinden. Man darf gern raten, warum…und das Landplagenbild am Grazer Dom war einem Shitstorm ausgesetzt, als man zu oft ohne Hintergedanken von „drei Landplagen“ sprach, die es symbolisch zeigt: Türken, Pest und Heuschrecken. Man hat sich in dieser Zeit darüber arg beschwert, die Sache ist aber wohl stillschweigend einschlafen und man hat sich noch nicht entschieden, dieses historische Zeugnis aus lauter Schuldgefühlen zu übermalen.

Wie man mit Corona, der „Pest“ des 21. Jahrhunderts umgeht, wissen wir ja schon und die Heuschrecken wären dank Pestizidwahn leicht zu erledigen, sofern es sie bei uns überhaupt noch gibt. Oder viel besser: Wir müssen Hamburger daraus machen!

Eine Wahrheit offenbart sich zumindest für mich hier überdeutlich:

Neue Meinungsdiktaturen stechen durch zwei Merkmale besonders hervor: Humorlosigkeit zum Quadrat und extremes Sektengehaben. Hinzufügen könnte man eine subtil-mitleidlose Feindseligkeit gegenüber Kindern und älteren Menschen, die sich hinter der vorgeblichen Absicht verbirgt, sie „schützen“ zu müssen. Diese gesellschaftlichen Konstrukte sind nun eifrig dabei, selbst alte Religionen zu unterwandern, um sie vielleicht irgendwann ganz zu ersetzen. Auch hier munter nach chinesischem Vorbild: Mao-Style, inklusive regelmäßigem „Tamzing“, das Bekennen der eigenen großen Schuld vor einer linientreuen Öffentlichkeit.

In Summe darf man sich allerdings fragen: Sind wir noch ganz bei Trost?

Verlage und Sender gehen in die Knie

Nachdem nun also der Ravensburger Verlag die Bücher zum Film über den jungen Winnetou gehorsam aus seinem Programm entfernt und sich untertänig bei allen entschuldigt, „deren Gefühle man verletzt habe“, ziehen jetzt die TV-Sender nach. ARD – und wie könnte es anders sein – der ORF, zeigen die Winnetou-Filme nicht mehr. Ob es künftig verpönt und verboten sein wird, dass die Kinder „Cowboy und Indianer“ spielen, ist noch offen. Das kann sicher die Polizei zumindest in Parkanlagen und Hausgärten wirksam kontrollieren. Man muss auch verhindern, dass hartnäckige „Rechte“ und Rassisten sich oder ihre Kinder im Fasching noch als Indianer:innen verkleiden – das ist mit allen Mitteln zu unterbinden, genau wie schon aktuell das Prinzessinnengewand nicht mehr gerne gesehen wird, es sei denn an einem Buben.

Meiner Erfahrung nach (diese speist sich aus unzähligen Berichten meiner Kontakte mit in Kanada lebenden Personen, die mit First Nations in Verbindung stehen) werden diese auch in solchen Angelegenheiten höchstens über die Torheit der Weißen lächeln, die sich anbiedern oder gewaltsam agieren – je nachdem, wie es gerade passt. Einzig einem Rat, den die Indianer ihnen oft und öfter gegeben haben, scheinen sie niemals zu folgen: „Kümmert euch um die eigenen Streitigkeiten, um euren eigenen Gott und eure eigene Kultur – wir brauchen eure Vorschriften und euer Mitleid nicht!“ Indianer waren jederzeit bereit, ihr kulturelles oder auch medizinisches Wissen mit uns zu teilen und über alles zu diskutieren – mit äußerst wenig Erfolg. So ist es bis heute geblieben. Ach ja, und die Kinder künftig lieber mit Pocahontas, dieser zum Christentum „bekehrten“ Vorzeige-Indianerin verschonen, denn die darin meist dargestellte „friedliche“ Besiedlung durch Weiße ist eine Lüge. Diese Figur wurde tatsächlich von den Amerikanern vereinnahmt und ihre Taufe sogar auf dem 20-Dollar-Schein abgebildet! Winnetou-Filme sind damit wohl kaum vergleichbar. Es wäre heute die primäre Aufgabe der Amerikaner, sich in Schadensbegrenzung zu üben, nicht unsere.

„Indianer“ sind normalerweise damit zufrieden, wenn man sie als jeweilige Person in ihren Ansichten und ihrer Lebensweise respektiert und sie ansonsten in Ruhe lässt, mehr wollen sie gar nicht. Sie möchten endlich Zugang zu guter Bildung haben, vor Gericht gleich behandelt werden oder eine Arbeit finden (alles häufig nicht der Fall), statt in Reservaten dem Alkohol zu frönen und sich mit falscher Ernährung krank zu essen. Sie haben ganz andere Sorgen als der verwöhnte Durchschnittseuropäer. Trotzdem haben sie jede Menge Humor, wie etwa das Buch von Sherman Alexie: „Das absolut wahre Tagebuch eines Teilzeitindianers“ oder ein echter Indianerfilm wie „Smoke Signals“ beweisen.

Am besten geht es wohl noch einigen gefragten Schauspielern, wie etwa Graham Greene, der nicht nur in „Dances with wolves“, sondern vielen anderen Hollywood-Streifen wie „Grey Owl“, „Twilight“ oder „Winter’s Tale“ mitspielte und dadurch „gesellschaftlich akzeptiert“ ist. Aktuell wurde in einem Interview ein Indianer zum Verbot des Films „Der junge Winnetou“ befragt und er fand es lächerlich, da dieser im Sinne von Freundschaft und gutem Willen den Zusehern doch nur Positives vermittle. Was soll man dazu ergänzen? So brutal und rücksichtslos der Kolonialismus immer war, so sehr verkehrt sich das Ganze im Zuge abstruser politischer Kopfgeburten mittlerweile in lächerliches Kriechertum. Solche Aktionen ersetzen immer öfter sinnvolle positive Taten, vielleicht zeigt sich darin eine gewisse Absicht. Den First Nations oder American Natives geht es nämlich durch unser geheucheltes Mitleid um keinen Deut besser und sie halten die Weißen nach wie vor für leicht verrückt. Menschen, denen ihre „grünen Froschhäute“ (gemeint ist der Dollar) über alles gehen, denen das praktische Wohl des Einzelnen oder der Natur aber ziemlich gleichgültig ist. In Kanada steigen die Morde und Vergewaltigungen an indigenen Frauen noch immer an, daran haben die tränenreichen Entschuldigungen von Premier Trudeau absolut nichts geändert, von der Umweltzerstörung durch Monokulturen oder die Fracking-Gas-Industrie ganz zu schweigen. Auf unserer Seite sollten gewisse Esoteriker und Möchtegern-Schamanen lieber ihre Finger von Schwitzhütten-Zeremonien lassen und damit kein Geschäft machen, wenn sie sich kulturell nichts „aneignen“ wollen. Die Indianer sagen nämlich: „Don’t pay to pray!“ (Zahle nicht fürs Beten!). Kultureller Austausch ist Indianern dagegen immer willkommen.

Ein kleiner Hinweis zu meinem eigenen Buch, der leider zeigt, wie der Medien-Alltag läuft: Das Cover bildet einen „Indianer“ ab, wie viele ihn sich vorstellen – ein totales Klischee. In Kanada, von wo das Kräuterrezept stammen soll, sieht indigene Kultur und Kleidung aber völlig anders aus. Der Häuptling mit dem Federschmuck ist eine romantische, recht kitschige Wunschvorstellung, die heute nur noch auf Tanzfesten, den indianischen „Pow Wows“, showmäßig bedient wird. Mich ärgert die Sache bis heute, denn ich wollte es nicht so, aber der Verleger hat das letzte Wort…was nur unterstreicht, wie Medienunternehmen, also auch Verlage, funktionieren. Ich kann nur hoffen, die Leser nehmen es nicht allzu übel und orientieren sich am Inhalt. Vieles ist eben oft nicht so, wie es scheint.

Never judge a book by it’s cover…


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© Dr. Gabriele Feyerer, Juristin, freie Autorin und Journalistin .


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