Europäische Gaspreise steigen um bis zu 35 Prozent
Nun bietet der Iran Gaslieferungen an, aber nur, wenn die westlichen Sanktionen gegen das Mullah-Regime fallen.
Nach dem Komplettstopp der russischen Lieferungen über die Nord-Stream-1-Pipeline haben sich die europäischen Benchmark-Gasfutures am Montagmorgen um bis zu 35 Prozent verteuert, meldet welt.de. „In Anbetracht der knappen Gasversorgung kann man nicht ausschließen, dass es in diesem Winter je nach Wetterlage zu obligatorischen Gasbeschränkungen für nicht lebensnotwendige Industrien oder sogar zu ‘rollenden Gasabschaltungen’ kommt“, habe es in einer Analyse von JPMorgan geheißen. Laut Goldman Sachs Group Inc. könnten sich die europäischen Gaspreise nach Russlands Schritt den Höchstständen vom August nähern. Die Europäische Union werde am Freitag Maßnahmen erörtern. Laut einem Bloomberg vorliegenden Dokumentenentwurf solle es dabei unter anderem um Preisobergrenzen für Erdgas und die Aussetzung des Handels mit Stromderivaten gehen.
In dieser Situation habe sich der Iran als Energielieferant angeboten. „Wir haben bekanntlich die notwendigen Gas-Reserven sowie das Potenzial und könnten daher auch Europas Bedarf diesbezüglich decken“, habe Außenamtssprecher Nasser Kanaani am Montag gesagt. Im Vorfeld jedoch müsste das Wiener Atomabkommen wieder in Kraft gesetzt und vor allem müssten alle wirtschaftlichen US-Sanktionen gegen den Iran aufgehoben werden, hätte der Sprecher laut Nachrichtenagentur Fars weiter erklärt. Laut Beobachtern habe der Iran wegen der Gasnachfrage im eigenen Land allerdings wenig Spielraum für Gas-Exporte. Auch Sprecher Kanaani hätte eingeräumt, dass es wegen der US-Sanktionen in den letzten Jahren bei den Gas-Förderungen technische Probleme gegeben habe. Diese wären in der Zwischenzeit aber behoben worden.
