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Großdemos von Linken und “Freien Sachsen” heute in Leipzig

Published On: 5. September 2022 11:31

Die neue deutsche Querfront nimmt – mit einigen Anlaufschwierigkeiten – Gestalt an. Noch bevor die ersten großen Herbst-Demos der freiheitsliebenden Bürgerlichen, Konservativen und politischen Rechten wegen der Energiekrise (und möglicherweise auch neuer Corona-Maßnahmen) stattfinden, macht ausgerechnet die deutsche Linke mobil: In Leipzig rufen rebellische Teile der Linkspartei um Sahra Wagenknecht heute zur “ersten Großdemo im Heißen Herbst” (so “Compact“) auf. Heute, am Montagabend den 5. September 2022 um 19:00 Uhr am Augustusplatz findet die Demo statt. Weite Teile der “Linken” schäumen vor Wut – würden sie Wagenknecht doch am liebsten aus der Partei ausgeschlossen sehen. Weil zeitgleich jedoch auch die “Freien Sachsen” für heute in Leipzig zur Demo aufrufen, eskaliert der Ärger: Zwei gegensätzliche politische Lager protestieren gegen ein und dieselbe Sache.

Wie wenig auf das klassische Lagerdenken, auf die ansonsten für linke essenziell wichtige Distanzeritis zu AfD und allem “Rechten” in diesem Land noch Verlass ist, zeigt die Tatsache, dass die Themen beider Veranstalter, der Linken und der “Freien Sachsen” identisch sind – beide kämpfen nämlich gegen dieselben katastrophalen Auswirkungen der Regierungspolitik an. Dennoch klagt die Linkspartei nun die “Freien Sachsen” – weil sie “ihre” Demo, die unter dem Motto “Heißer Herbst gegen soziale Kälte – Energie und Essen müssen bezahlbar sein” angemeldet ist, als Trittbrettfahrer missbrauche.

“Getrennt marschieren, vereint schlagen”

Vor allem rasten die Linksorganisatoren aus, weil die “Freien Sachsen” für ihre Veranstaltung unter dem Motto “Gemeinsam gegen die da oben“ eine gemeinsame Rednerliste mit den Linken suggerieren, in der sie angekündigte Linken-Redner gemeinsam mit ihren eigenen Vortragenden aufzählen: Gregor Gysi taucht hier etwa neben Jürgen Elsässer auf. An dieser Darstellung einer “Einheitsfront” könne auch die Parole “Getrennt marschieren, gemeinsam schlagen!” der “Sachsen” nichts ändern.

In der Sache selbst dürfte den meisten Demo-Teilnehmern heute mittlerweile jedoch ganz egal sein, hinter welchen Bannern sie ihre Wut herausschreien: Wenn Deutsche bald frieren und womöglich hungern müssen, sich ihre Lebenshaltungskosten nicht mehr leisten können und mehrere Millionen Arbeitslose durch eine vorsätzliche Zerstörungspolitik gegen die eigene Wirtschaft zu befürchten sind, spielt die Verortung im politischen Spektrum eigentlich keine Rolle mehr. Auch in Österreich bemühen sich Politiker des linken Lagers zunehmend, die bislang klassisch “rechts” besetzten Themen im aufkommenden Bürgerprotest zu übernehmen, bevor sie irgendwann zwischen allen Stühlen sitzen (wie Wochenblick etwa hier berichtete).

Pragmatischer Ansatz Wagenknechts

Genau dieser pragmatische Ansatz treibt auch Sahra Wagenknecht, die Ikone der Linkspartei, seit langem um. In den eigenen Reihen gilt sie als regelrecht verhasst und als “rechtes U-Boot”, spätestens seit ihrer schonungslosen Abrechnung mit der Doppelmoral des linksgrünen Establishments (unter anderem in ihrem Buch “Die Selbstgerechten”), aber auch schon seit ihrer vehementen Kritik an der Massenzuwanderung seit 2015, die sie gleichwohl weniger unter ethnisch-kulturellen Aspekten als vielmehr wegen der daraus zwingend folgenden sozialen Verwerfungen ablehnt.

Als sie dann auch noch die Corona-Impfstoffe und die Maßnahmen öffentlich in Zweifel zog, wurde sie vollends ins “Schwurbler-Milieu” abgeschoben. Mehrfach wurde versucht, sie in der Partei loszuwerden – ohne Erfolg; erst im Mai scheiterte ihr Ausschluss aus der “Linken”, der dennoch seither immer wieder gefordert wird. Doch die wortgewaltige langjährige Vordenkerin hat weiterhin viele – und namhafte – Verbündete in der eigenen Partei.

Aufruf im Netz zum militanten Widerstand

Zum Beispiel den Bundestagsabgeordneten Sven Pöllmann, der als ihr Vertrauter gilt. Pöllmann ist der Initiator der heutigen Großdemonstration in Leipzig. Und Pöllmann ist es auch, der klagt und poltert – gegen die zeit- und ortsgleiche Demo-Aktion der “Freien Sachsen”.

Andere Linke poltern nicht nur, sie rufen gleich zum militanten Widerstand auf: Weil für die fundamentalistischen und verbohrten Linksextremen in der Partei, insbesondere jene mit Antifa-Nähe, jedes Demonstrieren für dieselben Inhalte, gegen die auch der politische Gegner auf die Straße geht, als Verrat gilt, als “gemeinsame-Sache-machen” mit “Nazis”, kommt es nun zu der grotesken Situation, dass die Antifa gegen eine Demonstration mobil macht, die wesensidentisch ist mit einer der Linkspartei. Ihre Mitstreiter im Geiste versuchen bereits, die notwendige Rechtfertigungslehren im Netz zu verbreiten, was bei den “rechten” Mitdemonstranten angeblich anders sei als beim Thema der Linkspartei:

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Abgesehen davon, dass diese “Renaissance des Nationalstaats” auch in der Linkspartei, vor allem in den ostdeutschen Landesverbänden, starke Anhänger hat, beruht diese Unterstellung auf reinen Spekulationen. Denn das Thema – Preisexplosion und Grundversorgungskrise – steht bei beiden Demos klar und zentral im Mittelpunkt.

Dennoch haben sich auf Twitter unter dem Hashtag “le0509” bereits zahllose Kampfeswillige der Antifa-Szene zusammengeschaltet und beabsichtigen, in Leipzig – formal natürlich gegen die “Freien Sachsen” – Sturm zu laufen. Mindestens ebenso entschlossen dürften sie dabei allerdings auch gegen Wagenknecht marschieren. Hier schließt sich dann der Kreis – bzw. das vielstrapazierte “Hufeisen”. Die neue Querfront, sie ist nicht mehr aufzuhalten – und die Ampel hat ein Problem. Denn sicher ist: Leipzig ist erst der Anfang. Und für die politische Kultur wäre es in jedem Fall ein Gewinn, wenn sich innerhalb der Linken die sozialkritischen Elemente von der zunehmend totalitären Woke- und Transqueer-Szene endlich abkoppeln würde.

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