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Europas uralte Wälder verschwinden auf Kosten der Energie

Published On: 9. September 2022 0:04

Veröffentlicht am 9. September 2022 von LK.

Es scheint paradox: Auf den ersten Blick wirkt das Heizen mit Holzpellets umweltfreundlich. Auf den zweiten Blick erst wird einem bewusst, was dies für die weiten uralten Wälder Europas bedeutet – nämlich den Tod.

Wie die New York Times berichtet, setzen Regierungen derzeit Milliarden auf die Verbrennung von Holz für grünen Strom. Ihre Reporter haben sich in einem der ältesten Waldgebiete des Kontinents umgesehen, um über das Ausmass der Abholzung zu berichten.

Sie weisen darauf hin, dass nach einem EU-Beschluss von 2019 die Holzverbrennung ursprünglich keinen Eckpfeiler der grünen Energiestrategie bilden sollte. Als die EU vor über einem Jahrzehnt begonnen habe, die Holzverbrennung zu subventionieren, habe man darin einen schnellen Schub für erneuerbare Brennstoffe gesehen und einen Anreiz, die Haushalte und Kraftwerke von Kohle und Gas wegzubringen. Hackschnitzel und Pellets seien als eine Möglichkeit angepriesen worden, um Sägemehlabfälle in grünen Strom zu verwandeln.

«Diese Subventionen führten zu einem boomenden Markt, so dass Holz heute die grösste erneuerbare Energiequelle in Europa ist, weit vor Wind und Sonne. Doch heute, da die Nachfrage angesichts der russischen Energieknappheit sprunghaft ansteigt, werden ganze Wälder für die Energiegewinnung gefällt. Und es mehren sich die Beweise dafür, dass sich Europas Wette auf Holz zur Bekämpfung des Klimawandels nicht ausgezahlt hat.»

Nach Informationen der New York Times werden beispielsweise die Wälder in Finnland und Estland in einem Masse abgeholzt, dass Wissenschaftler der jeweiligen Regierungen sie nun als Kohlenstoffemittenten betrachten. Einst galten sie als wichtige Quelle für die Reduzierung des Kohlenstoffs in der Luft. Im August habe die ungarische die Regierung gar die Naturschutzbestimmungen aufgehoben, um eine verstärkte Abholzung alter Wälder zu ermöglichen.

Die europäischen Länder könnten die Energiegewinnung aus Holz auf ihre Ziele für saubere Energie anrechnen. 2021 erklärte die wissenschaftliche Forschungsagentur der EU, dass die Verbrennung von Holz mehr Kohlendioxid freisetzt als fossile Brennstoffe, erläutert die New York Times.

«Die Menschen kaufen Holzpellets in dem Glauben, dass sie damit umweltbewusst handeln. Aber in Wirklichkeit treiben sie die Zerstörung der letzten naturbelassenen Wälder Europas voran», sagte David Gehl von der Environmental Investigation Agency. Die Interessengruppe sitzt in Washington und hat die Holznutzung in Mitteleuropa untersucht.

Laut der New York Times ist die Industrie so sehr gewachsen, dass Forscher sie nicht mehr überblicken können. Die von der EU beauftragten Forscher konnten nicht ermitteln, woher genau die 120 Millionen Tonnen Holz kommen, die im vergangenen Jahr auf dem gesamten Kontinent verwendet wurden. Hier klaffe eine Lücke, die grösser sei als die gesamte Holzindustrie Finnlands, schreibt die Times. Die Forscher hätten angegeben, dass das meiste davon wahrscheinlich für Heizung und Strom verbrannt worden sei.

Nächste Woche soll das Europäische Parlament über einen Gesetzentwurf abstimmen, der die meisten Subventionen für die Industrie streichen und den Ländern verbieten würde, ganze Bäume zu verbrennen, um ihre Ziele für saubere Energie zu erreichen. Nur Energie aus Holzabfällen wie Sägemehl würde als erneuerbare Energie gelten und somit für Subventionen in Frage kommen.

Mehrere europäische Regierungen seien jedoch der Meinung, dass jetzt nicht der richtige Zeitpunkt sei, um sich in eine wichtige Energiebranche einzumischen, da die Versorgung mit russischem Gas und Öl gefährdet sei (wir berichteten hier und hier). Die Times weist darauf hin, dass in der Tschechischen Republik Demonstranten auf die Strasse gegangen sind, um gegen die steigenden Energiekosten zu protestieren. Und die französischen Behörden hätten vor Stromausfällen in diesem Winter gewarnt.

Aus internen Dokumenten gehe hervor, dass vor allem die mitteleuropäischen und nordischen Länder darauf drängen, die Holzsubventionen beizubehalten. Die Debatte sei ein akutes Beispiel für eine der wichtigsten Herausforderungen, vor denen die Regierungen bei der Bekämpfung des Klimawandels stehen: Wie kann man die Massnahmen im Zusammenhang mit der Erderwärmung und unmittelbaren Bedarf an Arbeitsplätzen, Energie und wirtschaftlicher Stabilität miteinander in Einklang bringen?

Die Europäische Union sei führend, wenn es darum gehe, eine umweltfreundliche Politik zu etablieren. Aber sie sei auch auf der Suche nach Energiequellen, da Russland seine Erdgaslieferungen drossele.

Weiterlesen (auf englisch).

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