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Geburtenrückgang in Deutschland – Lagebericht mit den aktuellen Juni-Zahlen

Published On: 15. September 2022 9:14

Seit Dezember 2021 wiesen nun 7 Monate in Folge ein Geburtendefizit auf. Der Rückgang in diesem Zeitraum beträgt -6,7% nach zuletzt -6,2% im Juni. Neben einer Analyse und Prognose der Entwicklung gehe ich diesmal auch auf das individuelle Unfruchtbarkeitsrisiko ein.

Die Rückrechnung des Geburtenrückgangs auf die Fruchtbarkeitsminderung des Einzelnen ist kompliziert. Zwei Verhältniszahlen stehen in Beziehung, die monatliche Geburtenänderung und die Impffrequenz 9 Monate zuvor. Letztere ist die Anzahl der in einem Monat pro Einwohner verabreichten Dosen.

Zu beachten ist, dass die tatsächliche Schwangerschaftsdauer post conceptionem rund 6 Tage kürzer als 9 Monate ist, man also in Wirklichkeit die Geburtsdaten auf Impfdaten in einem Zeitraum kurz vor der Empfängnis bezieht. Die frühestmögliche Auswirkung der im Dezember 2020 begonnenen Impfungen konnte sich theoretisch im September 2021 zeigen. Der letzte gemeldete Geburtsmonat ist der Juni 2022. Dieser 10 Monate umfassende Zeitraum ist in Abb. 1 farbig markiert.

Abb. 1: Relative monatliche Geburtenänderung im Vergleich zu den Jahren 2016 – 2020 und Impffrequenz (9 Monate versetzt, Personen bis 59 Jahre), Glättung: Gauß-Filter

Die zeitliche Entwicklung

Bis November 2021 verliefen die Geburten innerhalb der normalen Schwankungsbreite etwas oberhalb der Erwartungswerte. Danach herrschte ein gegenphasiger Zusammenhang vor. Stieg die Impffrequenz, sanken neun Monate später die Neugeburten und umgekehrt, wobei die Umkehrbewegung schwächer ausgeprägt zu sein scheint.

Eine Korrelationsrechnung bestätigt den visuellen Eindruck:

Spearman’s rho = -0,79, p=0,003

(Stark negative Rangkorrelation, hoch signifikant.)

Insgesamt deutet das Muster auf einen überwiegenden Kurzfristeffekt hin. Läge ein starker kumulativer Zusammenhang vor, würden die Geburtenraten stetig weiter sinken, da die Gesamtzahl der Impfdosen laufend angestiegen ist. Über mögliche Langzeitschäden kann zum gegenwärtigen Zeitpunkt keine Aussage gemacht werden.

Bestimmung der Effektstärke

Die Effektstärke zwischen Impffrequenz und Geburtenrückgang bestimmt sich aus dem Zeitraum, in dem ein Geburtenrückgang zu verzeichnen ist, Dezember 2021 bis Juni 2022 nach folgender Gleichung.

Impffrequenz i * Effektstärke e = Geburtenänderung g

( e = g / i )

Die monatsweise errechneten Effektstärken bilden eine normalverteilte Stichprobe (überprüft). Ihr Mittelwert wurde mit einem Ein-Stichproben-T-Test bestimmt.

e = -0,53 ( 95%KI = [ -∞; -0,22 ], p=0,008 )

Das bedeutet, würde man alle Menschen in einem Monat einmal impfen, betrüge die Impffrequenz 100%, und 9 Monate später kämen 53% weniger Kinder zur Welt. Das erscheint zweifelhaft, betragen doch die Geburtenänderungen im Mittel viel weniger. Der Widerspruch löst sich auf, wenn man berücksichtigt, dass die Geburtenänderung in Bezug zu den Gesamtgeburten steht. Die Ursache geht aber nicht von der gesamten Fortpflanzungspopulation, sondern nur von einer Teilmenge aus, nämlich den geimpften Paaren. Die Effektstärke e für diese Gruppe ergibt einen anderen Wert als oben.

e = -0,28 ( 95%KI = [ -∞; -0,13 ], p=0,006 )

Das individuelle Infertilitätsrisiko

Auch von dieser Effektstärke lässt sich erst nach weiteren Zwischenschritten auf das individuelle Risiko schließen. Die betroffenen Paare beinhalten nämlich drei unterschiedliche Gruppen. Erstens „beide geimpft,“ zweitens „Mann geimpft und Frau nicht“ und drittens „Frau geimpft und Mann nicht“. Zudem übt ein weiblicher Impfling sehr wahrscheinlich eine andere Wirkung als ein männlicher aus. Ohne Kenntnis dieses zusätzlichen Freiheitsgrades ist kein exakter Wert angebbar.

Das Ergebnis rangiert in einem durch zwei Extremfälle abgesteckten Rahmen, für den sich eine kombinatorische Formel angeben lässt. Im ersten Extremfall liegt die Wirkung bei nur einem Geschlecht. Dann ist die persönliche Fruchtbarkeitsminderung (das Infertilitätsrisiko einer Dosis) beim betroffenen Geschlecht gleich der Effektstärke, also -28%. In zweiten Extremfall geht die Wirkung zu gleichen Teilen von beiden Geschlechtern aus. Beide Partner sind dann zu je -13% beteiligt. Alle übrigen Konstellationen führen zu Werten innerhalb dieses Rahmens.

Methodenkritik

Zu den Unzulänglichkeiten des Ergebnisses: Der Meldestand der Geburten (Quelle: Destatis) ist als vorläufig einzustufen. Eventuelle Nachmeldungen werden den Schwund aber kaum noch ausgleichen. Die mit den Juni-Daten eingearbeitete Aktualisierung der Monate seit Jahresanfang brachte nur ein geringes Plus von 0,6%.

Die Impffrequenzen liegen als Zeitreihe nur für die Altersgruppe 0-59 Jahre vor (Quelle: ECDC), enthalten also Teilkohorten, die keine Kinder bekommen und unter- bzw. überdurchschnittliche Impfquoten aufweisen. Diese Fehler gleichen sich teilweise aus.

Der Geburtenrückgang setzte nach einem geburtenstarken Jahr ein. Da er vom niedrigeren, mehrjährigen Mittelwert aus bemessen wurde, kann der tatsächliche Rückgang unterschätzt worden sein.

Die angewendete Methode geht monatsweise vor. Die Wirkung eines Ursachenmonats wird in je einem Wirkungsmonat verbucht. Zwar entspricht das den biologischen Gegebenheiten, aber mögliche Impfeinwirkungen aus der Zeit vor dem Zeugungsmonat werden zeitlich nicht korrekt zugeordnet. Gegenwärtig ist unklar, wie sich der Anteil der Langzeitschäden entwickeln wird. Falls sie zukünftig an Bedeutung gewinnen, wird das Ergebnis allerdings sicher nicht günstiger ausfallen.

Die Kausalitätsprämisse ist letztlich unbewiesen, wird aber durch inzwischen bekannte, medizinische Zusammenhänge (Impfnebenwirkungen, Erkenntnisse über mannigfaltige pathogene Wirkungen in sämtlichen Körpergeweben, usw.) gestützt. Daneben existieren ganz banale Effekte. Zahlreiche Geimpfte litten einige Tage unter Fieber, Schwäche, Schwindel, Gliederschmerzen usw. und hatten darum dann sehr wahrscheinlich schlicht keinen Sex.

Welche anderen Ursachen sind denkbar? Es liegen keine vor. Die Menschheit hat sicherlich nicht aus Sorge vor unsicheren Zeiten 2021 plötzlich das Fortpflanzen eingeschränkt. Hätte sie das getan, dann im Frühjahr 2020, und man hätte in 2021 einen Geburtenrückgang gesehen. Das Gegenteil ist eingetreten; 2021 schnitt geburtenstark ab. Der Absturz der Geburtenrate im Januar 2022 hängt zeitlich zusammen mit einem Zeugungszeitraum im Frühjahr 2021. In jenen Monaten war den Menschen das Ende der Pandemie versprochen worden. Dementsprechend optimistisch blickten sie in die Zukunft – und ließen sich in Massen impfen.

Wenn Zahlen verrückt spielen (hochsignifikante Änderungen nebst relevanter Effektstärke zeigen), ist eine Ursache zu postulieren und nicht nach Ausflüchten zu suchen. Wo Rauch, da Feuer. Meist hat der Volksmund recht.

Prognose

Falls der beschriebene statistische Zusammenhang fortbesteht, können aus den schon bekannten Impffrequenzen vergangener Monate Erwartungswerte der zukünftigen Geburtsmonate prognostiziert werden (Abb. 2, rote Kurve).

Abb. 2: Prognose auf Basis bisheriger Impffrequenzen und Effektstärke

Das Jahr 2022 würde mit einem Geburtendefizit von -57.500 (-7,3%) abschließen. Rückgänge in dieser Größenordnung sind seit 1990 nur zweimal aufgetreten: 1991 betrug der Rückgang -8,4% (Ende der „Ost-Phantasie“). 2001 waren es -4,2% (Platzen der Dot-Com-Blase). Neben den sozio-ökonomischen Faktoren enthielten diese Rückgänge anders als die gegenwärtige Epoche auch demographische Trends. All das zusammengenommen und dazu eine Geburtenkurve, die den Verlauf der Impfungen 9 Monate zuvor recht ähnlich nachzeichnet, wäre reichlich viel Zufall, oder was meinen Sie?


Die in diesem Artikel geäußerten Ansichten spiegeln nicht unbedingt die Ansichten der fixen Autoren von TKP wieder.

Ulf Lorré ist Ingenieur für Biomedizinische Technik und schreibt unter Pseudonym.


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