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Meditation gegen Traumata und Depressionen

Published On: 15. September 2022 0:03

Veröffentlicht am 15. September 2022 von LK.

Meditation hilft Kindern, fokussiert zu denken und sich besser zu konzentrieren. Zu diesem Schluss kommt Dr. Hilary Marusak, Assistenzprofessorin der Abteilung und Verhaltensneurowissenschaften an der Wayne State University School of Medicine in Detroit (Michigan). Im Medienportal The Defender erklärt sie, dass bei Kindern, die aktiv meditieren, Gehirnareale, die für Grübeln, Gedankenkarussels und Depressionen verantwortlich sind, weniger aktiv sind. Dies hat ein Forscherteam in der ersten Hirnbildstudie mit jungen Menschen unter 18 Jahren herausgefunden.

Marusak nimmt an, dass negative und selbstgesteuerte Gedanken im sogenannten Standardmodus-Netzwerk entstehen. Dabei handelt es sich um eine Ansammlung von Hinregionen. Sind diese sehr aktiv, so entstehen dort düstere Gedanken. Eine negative Affirmation könnte beispielsweise der Glaubenssatz: «Ich bin ein solcher Versager» sein. Derartige negative Affirmationen spielen Marusek zufolge eine wichtige Rolle bei psychischen Störungen wie Depressionen.

Die Forscher haben die einfache Form der Ablenkung, das Rückwärtszählen von 10, mit zwei relativ einfachen Formen der Meditation verglichen, und zwar mit der konzentrierten Aufmerksamkeit auf den Atem und mit der achtsamen Akzeptanz. In einem Kernspintomographen wandten die Kinder diese Techniken an, während sie belastende Videoclips sahen, zum Beispiel ein Video, in dem ein Kind eine Spritze erhielt.

Das Forscherteam hat herausgefunden, dass die Meditationstechniken die Aktivität in diesem Gehirnnetzwerk effektiver unterdrücken als Ablenkung. Dies bestätige die Forschungsergebnisse auch anderer Labors, die zeigten, dass diese Techniken und auf Kampfsportarten basierende Meditationsprogramme Schmerzen und Stress bei Kindern mit Krebs oder anderen chronischen Krankheiten verringern können. Diese Techniken hätten auch dazu gedient, den Stress bei Schulkindern während der Covid-19-«Pandemie» zu reduzieren (wir berichteten).

Marusak weist darauf hin, dass diese vom Medizinstudenten Aneesh Hehr geleitete Studie wichtig sei, weil Meditationstechniken wie die Konzentration auf den Atem oder die achtsame Akzeptanz in Schulen sehr beliebt sind und zunehmend eingesetzt werden. Sie sollen Kindern helfen, Stress zu bewältigen. Bis dato hätten Forscher viel Wissen darüber angesammelt, was bei der Meditation im Gehirn und im Körper von Erwachsenen passiert. Für Kinder gebe es bis heute jedoch kaum vergleichbare Daten.

Es sei wichtig zu verstehen, was bei der Meditation im Gehirn von Kindern passiert, denn das sich entwickelnde Gehirn sei anders verdrahtet als das Gehirn von Erwachsenen. Diese Ergebnisse seien auch deshalb essentiell, weil Betreuer und Mitarbeiter im Gesundheitssektor häufig Ablenkungsmethoden wie iPads oder Spielzeug einsetzten, um Kindern bei Behandlungen zu helfen, oder wenn es darum geht, Schmerzen zu bewältigen.

Diese Techniken stützten sich laut Marusak jedoch weitgehend auf den präfrontalen Kortex. Dieser sei bei Jugendlichen noch unterentwickelt. Die Assistenzprofessorin weist darauf hin, dass Techniken zur Regulierung von Stress und Emotionen, die sich auf den präfrontalen Kortex stützen, bei Erwachsenen gut funktionieren. Für Kinder seien diese jedoch wahrscheinlich noch weniger zugänglich. Marusak vermutet, dass Meditationstechniken nicht auf den präfrontalen Kortex angewiesen sind. Sie könnten daher für Kinder zugänglicher und wirksamer sein, wenn es darum gehe, mit Stress umzugehen und ihn zu bewältigen.

«Wir müssen noch viel darüber lernen, wie Meditation die Gehirnentwicklung bei Kindern beeinflusst. Dazu gehört, welche Arten von Meditationstechniken am wirksamsten sind, welche Häufigkeit und Dauer ideal sind und wie sie sich bei Kindern unterschiedlich auswirken.»

An der Studie haben zwölf Kinder teilgenommen, darunter auch krebskranke sowie Kinder, die den Krebs überwunden hatten. Durch Diagnose, Behandlung und die Ungewissheit über die Zukunft waren sie womöglich stark belastet. Marusak macht darauf aufmerksam, dass künftige Studien mit grösseren Stichproben und Kindern mit einer grösseren Vielfalt an Diagnosen und Traumata erforderlich seien. Diese würden Forschern helfen, besser zu verstehen, wie Meditation das Gehirn und den Körper von Kindern beeinflusst.

Jüngere Studien untersuchen laut Marusak, wie Achtsamkeits- und Meditationsprogramme die Gehirnfunktion von Kindern beeinflussen können. Ausserdem sei es notwendig, zu verstehen, wie diese Techniken funktionieren, um sie später auch im Gesundheitswesen anzuwenden. So könnten sie beispielswiese bei Infusionen und Spritzen sowie bei Stress und Traumata helfen.

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Dr. Hilary Marusak ist Assistenzprofessorin in der Abteilung für Psychiatrie und Verhaltensneurowissenschaften an der Wayne State University School of Medicine in Detroit, Michigan.

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