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Anschlag auf Nord Stream: Die USA, der Elefant im Raum

Published On: 28. September 2022 11:05

Nord Stream ist Geschichte. Ein Anschlag hat die Pipelines auf Jahre beschädigt. Damit ist ein strategisches Projekt zwischen Deutschland und Russland begraben. Doch wer war es? Wer verübte einen Anschlag auf die Versorgungssicherheit Deutschlands?

Der Hofnarr der Herrschaft, Jan Böhmermann, und manche Politiker, wie etwa Beate Meinl-Reisinger, waren sich schnell sicher: Der Russe war es. Wer sonst als der „Schurkenstaat“ des Diktators Putin würde einen solchen Anschlag auf die kritische Infrastruktur Deutschlands wagen? Doch der Elefant im Raum mit dem Namen USA ist allerdings riesengroß.

USA und Anti-Nord Stream

Die Mittel für einen solchen Anschlag, dass an einem der drei beschädigten Röhre offenbar ein Leck von einem Kilometer hinterlassen hat, haben Klimaaktivisten nicht. Spezialeinheiten und hochwertiges militärisches Material werden benötigt. Die Frage lautet letztlich: Russland oder Amerika? Die USA hätte im Gegensatz zu Russland, das seinen eigenen Besitz und seine stärkste „Verhandlungsmasse“ in die Luft gesprengt hätte, ein klares Motiv. Selbst wenn sich der Konflikt zwischen Russland und der EU beruhigen sollte, ist die Union und vor allem Deutschland nun auf Jahre von US-amerikanischen Fracking Gas abhängig.

Der polnische Ex-Verteidigungsminister und aktuelle Vorsitzende der EU-USA-Delegation des Europaparlaments wollte offenbar die Anschuldigungen Richtung USA anheizen. Oder Radek Sikorski kann keine Geheimnisse für sich bewahren. Anders ist der Tweet, den er Dienstag Abend abgesetzt hat, nicht zu erklären. Er ergänzte, dass Nord Stream keinen Zweck bis auf strategische Übermacht Russlands gegenüber Osteuropa habt hätte.

Baltische Staaten hätten sich 20 Jahre gegen Nord Stream gewehrt: „Jetzt liegen 20 Milliarden Dollar Schrott auf dem Meeresgrund, ein weiterer Preis, den Russland für seine kriminelle Entscheidung in die Ukraine einzumarschieren, zahlen muss. Jemand, russisches Außenministerium, hat eine spezielle Wartungsarbeit durchgeführt“, so Sikorski, der seine Freude nicht wirklich verheimlicht. Der ehemalige Außen- und Verteidigungsminister ist der Ehemann von Anne Applebaum. Die NATO-Propagandistin schreibt gerne Texte wie „Eine NATO für das 21. Jahrhundert“.

Applebaum ist eine bekannte Journalistin mit tiefen Verbindungen in die US/NATO-Kommunikation. So ist sie Mitglied im Council on Foreign Relations, „senior fellow” an der Johns Hopkins University oder beratendes Mitglied am US/NATO-Think Tank „Center for European Policy Analysis”, das in Washington sitzt. Co-Vorsitzende der Denkfabrik der „transatlantischen Allianz“ mit Sitz in Washington ist Annegret Kramp-Karrenbauer.

Polen hat seine Pipeline

Polen hat aktuell noch einen Grund, sich zu freuen. Am Dienstag, just am Tag, als die Sprengung (jeder geht mittlerweile von einem Anschlag aus) bekannt wurde, wurde die „Baltic Pipeline“ eingeweiht. Sie soll ab 1. Oktober Gas von Norwegen nach Polen liefern. Nach Angaben der Kommission soll die Pipeline bis zu 10 Milliarden Kubikmetern Gas pro Jahr aus Norwegen nach Polen bringen. Drei Milliarden Kubikmeter gehen dann von Polen nach Dänemark weiter.

Das ist übrigens weniger als ein Fünftel jener Menge, die durch Nord Stream 2 fließen hätte sollen. Die Pipeline hätte 55 Kubikmeter Gas jährlich nach Deutschland liefern sollen. Polens strategische Position innerhalb der EU ist diese Woche jedenfalls um einiges wichtiger geworden. Optimal für die USA/NATO, für die Polen wohl zweifellos der verlässlichste Partner an der „Ostflanke“ ist.

Das sind aber nur die wirtschaftlichen Perspektiven. Es gibt auch militärische Indizien. Im Juni übte die sechste Flotte der US-Navy direkt an der Küste vor Bornholm, also exakt im Bereich des Nord-Stream-Lecks, den Umgang mit Unterwasser-Drohnen. Im August trainierten die USA und Großbritannien die ukrainische Marine an den Unterwasser-Drohnen. Darauf machte Florian Warweg, Journalist der „NachDenkSeiten“ aufmerksam.

Doch aufwendige Recherche braucht es ohnehin nicht. Denn die NATO erinnert die Welt freiwillig an ihre Übungen mit Unterwasserdrohnen. Und zwar wenige Stunden nach dem Anschlag, nämlich am Dienstagnachmittag auf Twitter. Beim NATO-Tweet geht es allerdings um eine aktuelle Übung vor Portugal. Es ist jedoch nicht so, dass Ende September keine NATO-Flotte im baltischen Meer gewesen wäre. Letzte Woche zogen US-Kriegsschiffe nach einer Übung durch das Meer.

Allerdings: Auch russische Atom-U-Boote befinden sich in der Ostsee. Und seit Schweden und Finnland mit dem NATO-Beitritt ernst machen, wimmelt es in der östlichen Ostsee von militärischen Flotten.

US-Interesse

Noch zwei Bemerkungen aus den USA: Victoria Nuland sagte am 27. Jänner 2022: „“Wenn Russland in die Ukraine einmarschiert, wird Nord Stream 2 so oder so nicht vorankommen.“ Nun beginnt auch ein Video aus 2014 zu kursieren. Darin sagt Condolezza Rice, dass Deutschland keine Pipeline aus Russland bekommen dürfe. Rice war US-Außenministerin, Nuland ist weiterhin hochrangige Diplomatin.

Craig Murray, schottischer Historiker und ehemaliger Diplomat mit mehr als 100.000 Follower auf Twitter, schrieb dort heute: „Die Nordstream-2-Pipeline ermöglicht es Russland, Gas nach Westeuropa zu leiten, ohne Transitgebühren an die Ukraine und Polen zu zahlen. Russland hat sie gerade gegen den massiven Widerstand der Ukraine, Polens und der USA fertiggestellt. Jetzt versuchen sie, Sie davon zu überzeugen, dass es Russland war, das sie in die Luft gejagt hat.“

Der lettische Außenminister Edgar Rinkewitsch sagte am Mittwoch: „Es sieht so aus, als ob wir in eine neue Phase der hybriden Kriegsführung eintreten.“ Lettland wolle volle Unterstützung zur Aufklärung des Anschlags liefern. Wird er zuerst seinen ehemaligen polnischen Amtskollegen Radek Sirkoksi anrufen?

Bild Pjotr MahhoninSpirit of Europe Nord Stream Sign Tallinn 19 May 2014CC BY-SA 4.0

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