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Oliver Stock, Weltwoche: Gaskrise gibt es gar nicht

Published On: 31. Oktober 2022 0:05

Gaskrise wegen Rußland-Sanktionen? Der Menge des eingelagerten Flüssiggases nach zumindest nicht schreibt die Weltwoche. Soweit so richtig. Allerdings spiegelt dies bloß die kurzfristige Situation am Gasmarkt und läßt die Gaspreise und deren Auswirkungen auf die Industrie und auch die Privathaushalte außer acht. 

Denn importiertes (US)-Flüssiggas ist je nach Berichten 4 oder sogar 5 mal teurer als russisches Pipeline-Gas. Auch wenn man – von den hohen Preisen runtergerechnet – gegenwärtig noch ein ganz bißchen winzigen Preisnachlaß „oben drauf bekommt“.

„Wer beispielsweise am Montagmittag Gas geordert hätte, das in der nächsten Stunde ankommen sollte, hätte zu seiner Lieferung noch ein paar Euro obendrauf bekommen“schreibt Oliver Stock in der Weltwoche zur Situation am Gasmarkt.

Oder auch: Die Zahlen sagen: Es gibt derzeit zu viel von dem Zeug. Der Markt ist satt. Die Lieferanten werden ihren Stoff nicht los. Und dies mitten in der größten Gaskrise, die Europa seit Menschengedenken erlebt. Glauben wir.“

Und: „Tatsache ist: Stand heute gibt es keine Energiekrise.“

Ja, dieses kleine Wörtchen „heute“ und wenn man die exorbitant höheren Preise und deren Auswirkungen ausblendet.

Der Autor, der in dem Artikel beschreibt, daß Europas Flüssiggas-Speicher gerade vollkommen gefüllt sind weist darauf hin, daß zumindest gegenwärtig kurzes Duschen daher nicht notwendig erscheine, zumindest wenn man die Menge des vorhandenen Gases betrachtet und nicht auch die horrenden Preise des per Schiff importierten, viel teureren (US)-Flüssig-Gases.

Die Gas-Rechnungen hinterher läßt er weg. Wem also in Deutschland die Gaspreise und damit die Gasrechnungen egal sind, der kann soviel und sooft und so lang wie er lustig ist duschen.

Interessant wäre gewesen, wenn Stock die (aktuell ein wenig sinkenden) exorbitant hohen Preise des Flüssiggases ins Verhältnis gestellt hätte, die dieses (offenbar zumindest gegenwärtig zur Genüge vorhandenen) im Vergleich zu russischem Gas kostet. es fragt sich, warum er dies nicht tut, sondern die Preise fast gänzlich ausblendet.

Und auch kommt im Artikel zu kurz, daß bloß weil die Gasspeicher der EU im Moment zu völlig überteuerten Panik-Preisen voll sind, der Winter erst noch kommt und dieser eine Weile andauert.

Natürlich kann man so rechnen. Man kann alles. Auch als Taucher einen 40 Meter tiefen Tauchgang anfangen und sich ausrechnen, daß beim Start der Sauerstofftank noch schön gefüllt ist. Und jubilieren, daß es gar keine Sauerstoffkrise gibt. Zumindest im Moment nicht.  Aber das wäre dann wohl etwas einseitig. Genauso einseitig wie der Artikel des Autors.

Apropos überteuerte Preise:

Daß die Schweiz – zu völlig überteuerten Preisen –  Rechte an Notreservenkokntingente von Wasserenergie von Steuergeldern ordert, sei bloß nebenbei erwähnt. 

Warum macht die Schweizer Elcom dies, wenn doch alles so rundherum rosig ist wie von Oliver Stock beschrieben?

Übrigens trällert Weltwoche-Autor Oliver Stock auch weiteren ausgemachten Blödsinn den man wohl nicht anders als solchen bezeichnen kann, Zitat:

In Deutschland geht es wieder aufwärts, wenn das Gas von anderswo kommt. In Rußland ist kein Ende in Sicht. …/…

Und natürlich über allem steht: Den Krieg haben die Sanktionen bisher nicht beendet.

Ein Grund, sie zu beenden, ist das allerdings nicht.“

Man sollte diese Zeilen von Oliver Stock dann nochmals nach dem Winter im Jahr 2023 lesen und sich aber auch ihm zu gemüte führen.

Quellen, Weiterführendes

Siehe Verlinkungen im Text und auch hier:

weltwoche.ch/daily/die-gaskrise-ist-vorbei-bis-auf-weiteres-wer-diese-woche-gas-kaufte-kriegte-stellenweise-noch-geld-oben-drauf/

weltwoche.ch/daily/wer-gewinnt-den-wirtschaftskrieg-wem-schaden-die-sanktionen-mehr-dem-westen-oder-russland/

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