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Eine Verschiebung der Machtverhältnisse ist in Sicht

Published On: 22. November 2022 0:03

Eine Verschiebung der Machtverhältnisse ist in Sicht

Veröffentlicht am 22. November 2022 von LK.

Westeuropäische Mächte haben die Welt über mehrere Jahrhunderte beherrscht. Eine entscheidende Rolle spielten Grossbritannien, Frankreich und Spanien: Diese Länder haben seit Beginn des 17. Jahrhunderts bis Anfang 1900 den grössten Teil der Welt dominiert. Die USA übt vor allem seit dem 20. Jahrhundert eine Vorherrschaft aus, wie das Medienportal Daily Sceptic berichtet.

1990 habe die westliche Macht ihren Höhepunkt mit dem Zusammenbruch der Sowjetunion erreicht. Zwei Jahre später habe der US-amerikanische Politikwissenschaftler Francis Fukuyama gar vom «Ende der Geschichte» gesprochen.

Nun könnte sich die Ära der westlichen Hegemonie ihrem Ende nähern, denn der Westen habe eine strategische Niederlage erlitten. Das sei das unvermeidliche Ergebnis des Bevölkerungswachstums und der wirtschaftlichen Entwicklung in anderen Teilen der Welt.

In dem Masse, wie die Bevölkerung der nicht-westlichen Länder gewachsen sei und sich ihre Wirtschaft entwickelt habe, sei auch deren Anteil am weltweiten BIP gestiegen, so Daily Sceptic. Im Jahr 1990 seien noch 60 Prozent des weltweiten BIP auf den Westen entfallen. Dieser Anteil ist in den letzten drei Jahrzehnten aber auf etwa 45 Prozent gesunken. Absehbar ist, dass der BIP-Anteil in den kommenden zwei Jahrzehnten voraussichtlich noch weiter sinken wird.

Die Macht eines Landes lasse sich in etwa anhand seines Anteils am weltweiten BIP abschätzen. Die USA und China hätten bei weitem die grössten Volkswirtschaften und seien die beiden mächtigsten Staaten. Grosse Volkswirtschaften könnten es sich leisten, mehr für ihre Streitkräfte auszugeben und dadurch eine grössere militärische Macht zu demonstrieren. Sie verfügten auch über mehr Einfluss auf die Wirtschaft, wo Sanktionen und Handelsabkommen Instrumente der Staatskunst seien. Als Beispiel nennt Daily Sceptic Liechtenstein: Das Land habe zwar den höchsten Lebensstandard, aber kein grosses Mitspracherecht in der Weltpolitik, weil seine Wirtschaft insgesamt winzig sei.

Grafik: Daily Sceptic

In diesem Jahr seien die Herausforderungen für die westliche Hegemonie deutlicher geworden als in jedem anderen Jahr seit dem Ende des Kalten Krieges. Der Einmarsch Russlands in die Ukraine sei hierfür ein eindeutiges Beispiel. Daily Sceptic erinnert daran, dass China mit Militärmanövern auf die «provokative» Taiwan-Reise von Nancy Pelosi, der Vorsitzenden des US-amerikanischen Repräsentantenhauses, reagiert habe.

Ausserdem sei die Entscheidung der iranischen Regierung, Russland mit Kampfdrohnen für den Einsatz in der Ukraine zu beliefern, in den USA auf harsche Kritik gestossen und habe dazu geführt, iranische Drohnenproduzenten mit Sanktionen zu belegen.

Daily Sceptic betont, dass in der westlichen Hemisphäre ein Konsens über Russland-Sanktionen geherrscht habe. Ein Grossteil der nicht-westlichen Länder habe dagegen von dieser Option abgesehen. Trotz erheblichem diplomatischen Drucks der USA hätten sie sich dafür entschieden, die herkömmlichen Wirtschaftsbeziehungen mit Moskau aufrechtzuerhalten.

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