Morgenlage: Minen und Masken
Guten Morgen, es ist Freitag, der 9. Dezember und Zeit für die Morgenlage. Auch in der heutigen morgendlichen Nachrichtendurchsicht fehlen Meldungen zum angeblichen Putschversuch von Prinz Heinrich und seinen Reichsbürgern. Neue harte Fakten gibt es nicht und was dazu gesagt werden sollte, das finden sie seit vorgestern Nachmittag in einigen Artikeln hier bei Achgut und heute Morgen auch im Rückspiegel. Also beginnen wir wieder mit dem Ukraine-Krieg.
Minenfelder
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat in seiner täglichen Videobotschaft vor allem den „Minenterror“ Russlands beklagt, meldet orf.at. Die Russen hätten nach seinen Worten geräumtes Gebiet gezielt vermint und viele dieser Minen würden gezielt gegen Zivilisten richten.
Russische Einbürgerungen
Rund 300.000 ukrainische Bürger sollen seit Kriegsbeginn einen russischen Pass beantragt und erhalten haben, meldet orf.at. Allein im Oktober, nach der vom Kreml vollzogenen Annexion vier ukrainischer Regionen, sollen 70.000 bis 80.000 Menschen eingebürgert worden sein, habe das kremlkritische Internetportal Mediasona unter Verweis auf Statistiken des Innenministeriums mitgeteilt. Es soll auch Menschen betreffen, die aus dem Kampfgebiet nur in Richtung Russland haben fliehen können. Der Grund für die Beantragung der Pässe sei die laut Mediasona ansonsten völlig rechtlose Lage der Menschen. „Oft erhalten sie keine medizinische Hilfe oder soziale Unterstützung ohne (russischen) Pass“, wird eine Helferin zitiert.
Russischer Gaspreis-Rabatt
Derweil will der Kriegsprofiteur und türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan mit Russland über einen Gasrabatt verhandeln, meldet handelsblatt.com. Die Türkei möchte den Gaspreis nicht nur um rund ein Viertel drücken, sondern sogar einen nachträglichen Rabatt für bereits bezahlte Gasimporte aus diesem Herbst erwirken. Eigentlich dreiste Forderungen, doch angesichts der aktuellen Lage sehen Beobachter gute Chancen für Erdoğans Unterhändler, sich durchzusetzen. Für Putin ist es einfach zu wichtig, dass Erdoğan in Ankara weiterhin sicher an der Macht bleibt.
Hinrichtung eines Demonstranten
Im Iran ist gestern der erste Demonstrant wegen seiner Teilnahme an den regierungskritischen Protesten hingerichtet worden, meldet orf.at. Der 23-Jährige war zuvor wegen „Kriegsführung gegen Gott“ zum Tode verurteilt worden. Die regierungskritischen Demonstrationen halten im Iran trotz gewaltsamen Vorgehens der Polizei bekanntlich seit Wochen an. Nun will das Regime die Demonstranten offenbar mit Hinrichtungen einschüchtern. Das lässt Beobachter um das Leben der zwölf weiteren, bereits zum Tode verurteilten Protestteilnehmer fürchten.
Österreichs Veto
Wie erwartet hat der EU-Ministerrat der Aufnahme Kroatiens in den Schengen-Raum zugestimmt, während ein Veto Österreichs den Beitritt Rumänien und Bulgariens verhindert hat, meldet deutschlandfunk.de. Auch die niederländische Regierung hatte zuvor Bedenken geäußert.
Wohnungslose in Deutschland
Vielleicht können Sie sich noch erinnern, einer der Slogans, mit denen für die sogenannte Willkommenskultur gegenüber allen Zuwanderern geworben wurde, war „Wir haben Platz“. Was Wohnraum angeht, stimmt dieser Satz offensichtlich nicht, denn nach dem offiziellen ersten Wohnungslosenbericht der Bundesregierung sollen in Deutschland 263.000 Menschen keine Wohnung haben, meldet deutschlandfunk.de. Auch wenn man noch so sehr die Probleme der Welt lösen will, man sollte zunächst die Probleme daheim lösen können.
Protest gegen Maskenpflicht
Die Zahl der Erkältungskrankheiten ist hoch und steigt weiter, insbesondere bei Kindern. Für manche sogenannte Gesundheitspolitiker ist dank des vormundschaftlichen Corona-Regimes klar, was dagegen getan werden sollte: Alle müssten wieder Maske tragen. Dagegen wehrt sich Thomas Fischbach, der Präsident des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ), energisch, meldet n-tv.de. Aus seiner Sicht sind die Masken keine Lösung, sondern ein Teil des Problems: „Der Schrei nach Masken ist der übliche Reflex der Politik. Dabei ist die Maskenpflicht der zurückliegenden zwei Jahre ja ein wichtiger Grund für die aktuelle Krise“. Denn wegen der Masken wären weder die Immunsysteme der Kinder noch der Eltern trainiert worden.
Neues Kohlebergwerk
Was gibt es sonst noch in den Nachrichten des Morgens? In Großbritannien ist erstmals seit 30 Jahren ein neues Kohlebergwerk genehmigt worden. Michael Gove, der Minister für Regionalausgleich und Bau, habe die Erlaubnis für den Bau von Woodhouse Colliery in Cumbria im englischen Nordwesten erteilt, meldet welt.de. Die Betreiber der Grube sollen sich bereits seit 2014 um eine Genehmigung bemüht haben. Das passt natürlich gar nicht zur allenthalben offiziell angestrebten Dekarbonisierung, aber Kohle ist halt plötzlich wieder gefragt.
Egal womit Sie heizen oder woher Ihr Strom kommt, endet diese Morgenlage mit den besten Wünschen für das Wochenende. Weitere Meldungen finden Sie täglich auch hier in unserer Presseschau.
