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Krankenkassen-Millionen für Profi-Sportler

Published On: 11. Dezember 2022 10:27

Young Boys YB Werbung Sponsoring KPT Krankenkassen Grundversicherung

Freuen sich nicht nur über Tore, sondern auch über die Gelder der KPT: Die Fussballer der Berner Young Boys. © SRF

Pascal Derungs /  Die Klubs erhalten sogar Geld aus der obligatorischen Grundversicherung. Die Krankenkassen spielen die Beträge herunter.

So mancher Haushalt ächzt unter markant steigenden Krankenkassenprämien, doch viele Krankenversicherer geben trotzdem massiv Geld aus für Werbung und Sponsoring im Profisportbereich. Das belegt das Konsumentenmagazin K-Tipp. Die angeführten Zahlen zeigen: Es sind Millionen, mit denen die Prämienzahler ungefragt die Sportprofis unterstützen – für Werbung, die wenig bis nichts mit den Angeboten der Krankenkassen zu tun hat, sondern primär ihrem Image dienen soll.

Kassen und Vereine halten die Sponsoring-Zahlen geheim

Der K-Tipp liess Marketingexperten und Branchenkenner die aufgewendeten Summen einschätzen. So dürfte zum Beispiel die KPT pro Saison gegen 1 Million Franken für die Trikot- und die Stadionwerbung beim Fussballklub Young Boys zahlen. Dazu kommen Sponsoringbeträge zugunsten des Schweizer Eishockeyverbands und der Nationalmannschaft sowie der Vereine SC Bern und SCL Tigers. Insgesamt dürfte die KPT für die Profibereiche in Eishockey und Fussball jährlich geschätzt zwischen 2,35 und 3,25 Millionen Franken ausgeben. Die KPT bestreitet diese Zahlen, sie seien «zu hoch». Doch gesichert ist: Die Kasse zahlte 2021 für Sponsoring und Werbung 6,2 Millionen Franken aus dem Prämientopf der obligatorischen Krankenversicherung (Vorjahr: 4 Millionen). Das ergibt sich aus den Erhebungen der Aufsichtsbehörde, des Bundesamts für Gesundheit.

Fast alle Versicherer mischen mit

Viele grosse Krankenversicherer glauben, beim Sport-Sponsoring mit Prämienerträgen aus der Grundversicherung mitmachen zu müssen. So schätzt der K-Tipp, dass die Helsana von total 9 Millionen Franken Werbebudget im letzten Jahr rund 1 Million an die Clubs HC Lugano, HC Ambrì-Piotta, EHC Biel und FC Sion überwiesen hat. Die Krankenkasse Swica sponsert die Fussballklubs Basel, Luzern und Winterthur sowie den Hockeyverein Fribourg-Gottéron. Das kostet laut Branchenkennern mindestens 500’000 Franken pro Jahr. Ähnliches gilt für die Visana, welche die Young Boys, den EHC Biel und den SC Bern sponsort. Die Kassen Helsana, Swica und Visana haben die Höhe dieser Beträge laut K-Tipp weder bestätigt noch dementiert.

Die Imagekampagnen der Krankenkassen ufern aus

Man sollte meinen, dass Krankenkassen eigentlich mit günstigen Prämien und vorteilhaften Versicherungsleistungen werben würden. Doch es zeigt sich, dass sie die Werbegelder immer stärker für reichlich schwammige Imagepflege ausgeben (Infosperber berichtete). Das ist zulässig. Denn das Krankenversicherungsgesetz (KVG) verbietet Werbung und Sponsoring mit Geldern aus der Grundversicherung nicht. Da haben die Prämienzahler nichts zu sagen und nichts zu lachen, auch wenn die Helsana in ihrer Werbekampagne aufruft: «Lache, es stärkt. Es lebe das Leben.»

In Deutschland weiterhin erlaubt – aber mit Einschränkungen

In Deutschland ist der Versuch, Sponsoring über Trikot- und Bandenwerbung für Krankenversicherer gänzlich zu verbieten, an der massiven Opposition von Dachverbänden aus Sport und Krankenversicherung gescheitert. Sie ist aber seit Anfang dieses Jahres nur noch zulässig, wenn dabei die sachbezogene Information über Leistungen im Vordergrund steht und die Werbung «mit konkreten Angeboten der Gesundheitsförderung und Prävention verbunden ist». Dies kann auch über ergänzende Informationen auf Flyern und Plakaten gewährleistet werden. Verwehrt ist den Kassen neu Werbung im Sport, die «ausschließlich der Steigerung des Bekanntheitsgrades der Krankenkasse dient». Unter bestimmten Bedingungen müssen die Versicherer Kooperationsvereinbarungen mit hochklassigen Sportvereinen oder Einzelsportlern den zuständigen Aufsichtsbehörden melden (aus der Pharmazeutischen Zeitung).


Themenbezogene Interessenbindung der Autorin/des Autors

Keine
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Meinungen in Beiträgen auf Infosperber entsprechen jeweils den persönlichen Einschätzungen der Autorin oder des Autors.

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