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Eine Feministin klagt über die Jugend

Published On: 17. Januar 2023 16:00

Was haben wir unseren kommenden Generationen angetan? Kann das jemals geändert werden? Und wenn ja, wie? Meine analoge Gattung ist am Aussterben. Ich würde gerne alles, was ich weiß, weitergeben – aber wie? Es wird nicht geschätzt, nicht gewollt, von denen, die es am meisten brauchen.

Eine amerikanische Professorin bat alle ihre Studenten, etwas über sich selbst zu erzählen. Eine Studentin, die vor Kurzem aus Afghanistan gekommen war, sagte dies:

„Ich habe so viel Glück. Mit meinem Pass am Körper bin ich unter dem Peitschen- und Gewehrhagel der Taliban zum Flughafen gelaufen und gerannt. Wie durch ein Wunder hielten auch einige Mitglieder meiner Familie mit, und wir schafften es, in den dreckigen Abwasserkanal zu springen, die den Flughafen umgab. Ich fand das Tor zu dem Land, das mir Asyl gewähren würde. Dies dauerte mehr als zwei Tage. Ich habe nicht geglaubt, dass wir lebend herauskommen würden, aber wir haben es geschafft. Ich bin so dankbar, dass ich hier bin. Aber ich weiß nicht, wie lange mein Glück anhalten wird.“

Die nächste Studentin, die in Amerika geboren wurde, sagte dies:

„Ich leide wirklich, da ich mit meiner Geschlechtsidentität ringe. Ich denke definitiv, dass ich queer bin, aber was dann? Bin ich nicht-binär oder lesbisch? Was, wenn ich ein Transmann bin? Was ist, wenn alle Medikamente und Operationen, die ich brauche, zu teuer sind oder von der Versicherung meiner Eltern nicht übernommen werden? Was ist, wenn ich deswegen Freunde verliere oder bei einem Job oder sogar hier an der Universität diskriminiert werde?“

Die afghanische Studentin war der brutalsten frauenfeindlichen Tyrannei ausgesetzt. Ihre Schwierigkeiten sind noch lange nicht vorbei, wenn es darum geht, irgendwo auf der Welt eine Staatsbürgerschaft zu erhalten. Die amerikanische Studentin ist nur mit sich selbst und ihrer Identität beschäftigt. Sie scheint nicht mit dem Thema der Abtreibung und der rechtlich erzwungenen Schwangerschaft/Zwangsmutterschaft oder mit den immer noch bestehenden Plagen der Vergewaltigung, des Inzests, der häuslichen Gewalt und des Frauenhandels in Amerika in Berührung gekommen zu sein, von denen sie betroffen sein kann. Sie kümmert sich auch nicht um das, was Anderen in der Welt widerfährt, wie Krieg, Exil, Obdachlosigkeit, Geisteskrankheiten, Gewaltverbrechen, Rassismus und so weiter.

Meine Gattung ist am Aussterben

Was haben wir unseren kommenden Generationen angetan? Kann das jemals geändert werden? Und wenn ja, wie? In Anbetracht der Internetsucht junger Menschen, in der nichts als Fehlinformationen und Desinformationen sowie Online-Gruppendruck und falsche „Freundschaften“ vorherrschen (womöglich sind mittlerweile auch Erwachsene vom Internet ebenso fasziniert) – eine Sucht, die unsere Aufmerksamkeitsspanne stark eingeschränkt hat. Immer mehr Menschen entscheiden sich für Hörbücher und Filme als bevorzugte Anlaufstellen für Informationen.

Kürzlich traf ich eine junge Frau in den Zwanzigern, eine Hochschulabsolventin, die stolz darauf war, dass sie kein einziges Buch gelesen hatte, das vor 1985 geschrieben worden war. Aber wer bin ich? Ich bin jemand, dessen junge Enkelinnen mehr über Instagram, TikTok und Avatare wissen als ich.

Ich gehöre zu all jenen Generationen, die ihre Bücher einst mit der Hand (ich) oder mit der Schreibmaschine (ich) oder auf einer Schriftrolle (klingt heilig, war aber vor meiner Zeit) geschrieben haben. Ich gehöre zu denjenigen, die physische Bücher lieben: Die sie in der Hand halten, an ihnen riechen, wenn sie neu sind, Passagen unterstreichen oder ihre Kommentare auf Post-its kleben (das mache ich definitiv auch). Ich mag es nicht einmal, auf dem Kindle zu lesen. Ich habe eine Vorliebe für zwei- oder dreistöckige Bibliotheken und würde gerne in einer solchen leben, wenn ich könnte.

Meine Gattung ist am Aussterben. Ich würde gerne alles, was ich weiß, weitergeben – aber wie? Es wird nicht geschätzt, nicht gewollt, von denen, die es am meisten brauchen – wie die eingangs erwähnte amerikanische Studentin, deren privilegierte Anliegen ganz persönlich, unmittelbar und selbstbezogen sind.

Dieser Beitrag erschien zuerst bei New English Review.

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