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Marcel Luthe und Markus KrallGeldpolitik: „Die denken ernsthaft, daß sie klüger sind als wir“

Published On: 26. Januar 2023 15:36

Warum wird alles immer teurer? Wie entstehen Preise und warum kann die Politik diese nicht gesetzlich begrenzen? Und was ist eigentlich Geld? Diese und weitere Fragen beschäftigten am Mittwoch etwa 60 Menschen, die an einem kühlen Winterabend ins Landhaus Adlon am Potsdamer Stadtrand gekommen sind, um an einer Vortragsveranstaltung der Atlas-Initiative teilzunehmen.

Die Organisation, die sich das Mantra „Freiheit statt Sozialismus“ auf die Fahne geschrieben hat, lud an diesem Tag zwei absolute Hochkaräter ein: Den Volkswirt und Publizisten Markus Krall, sowie den inzwischen parteilosen Politiker, der das Chaos um die Berlin-Wahl aufdeckte, Marcel Luthe.

Beide sprachen unter dem Veranstaltungsmotto „Mit der Abrißbirne durch den Osten“ über die grassierende Inflation, die fatale Geldpolitik der EZB und die drohende Deindustrialisierung Deutschlands. Gerade die östlichen Bundesländer würden wirtschaftliche Turbulenzen fatal treffen, da diese bis heute nicht auf West-Niveau angekommen seien. Doch Luthe, der als erster auf die Bühne trat, stellte klar, daß die Probleme „nicht nur Ostdeutschland“ beträfen. Er sei ein Freund der sozialen Marktwirtschaft, doch sei das politische Berlin davon „weit entfernt“. Zwar sprächen alle politischen Lager darüber, doch jeder meine etwas anderes damit.

Der Berliner Wohnungsmarkt als politisches Versagen auf Kosten der Bürger

Viele Politiker, die tagtäglich wichtige Entscheidungen über die wirtschaftliche Situation von Millionen Menschen treffen, verstünden einfache ökonomische Zusammenhänge nicht. Geld sei primär „ein Leistungsversprechen“, jedoch werde dieses Versprechen zunehmend von meßbarer Leistung entkoppelt. Deutschland, mahnte Luthe, steige wirtschaftlich ab, jedoch nehme die Geldmenge konstant zu. Durch dieses Mißverhältnis stiegen Preise.

Politische Eingriffe in die Freiheit des Marktes sind dem ehemaligen Berliner Abgeordneten ein Dorn im Auge. Energiepreise beispielsweise stiegen durch weltanschaulich motivierte Planwirtschaft. Steinkohle, Braunkohle und Atomkraft seien als Energiequellen nicht gewollt, die Verantwortlichen setzten lieber auf teurere und ineffizientere Wege. Luthe ist sich sicher: Eine Grundlast im Netz kann von sogenannten erneuerbaren Energien nicht sichergestellt werden. Er möchte „zuverlässige Brennstoffe, egal in welcher Form“.

Ein politisches Versagen auf Kosten der Bürger sieht er auch beim Berliner Wohnungsmarkt. Eine Anfrage im Abgeordnetenhaus der Hauptstadt ergab, daß Berlin etwa 4.000 Flüchtlingsunterkünfte betreibe. Teilweise lebten, zumindest auf dem Papier, acht Menschen auf 46 Quadratmetern. Die Stadt zahle dem Vermieter 6.000 Euro im Monat für eine Wohnung, die dieser für 600 Euro gemietet habe. Bezahlen dürfe das der arbeitende Bürger mit seinen Steuern. Viele Migranten lebten indes nicht auf so wenig Raum, da sie ohnehin mehrere Identitäten hätten. Auch das fiele auf den Steuerzahler zurück.

Die Geldmenge wurde erhöht, die Zahl der Güter verringert

Im Anschluß kam JF-Autor Markus Krall auf die Bühne. Der 61jährige ist ein Vollblut-Volkswirt mit Unterhalter-Qualitäten. „Die denken ernsthaft, daß sie klüger sind als wir“, scherzte er über Politiker die sich anschicken, die Wirtschaft zu planen. Im Grunde sei es noch vermessener: Die Politik wolle den Markt planen, doch der Markt sei die Summe jedes Einzelnen. Die Volksvertreter hielten sich demnach nicht nur für schlauer als jeden Bürger, sondern für schlauer als das gesamte Volk zusammen.

Das Publikum lachte, als er über den Lebenslauf der Grünen-Chefin Ricarda Lang witzelte. Wer Schwierigkeiten habe, einen Hartz-IV-Antrag auszufüllen, gehe eben in den Bundestag. Volkswirtschaftliche Theorie wechselte sich spielerisch ab mit bitterbösen Zoten. Den Zuhörern gefällt’s.

Die Geldmenge sei erhöht worden, im Gegensatz zur Zahl der tatsächlich gehandelten Güter. Lockdowns, Lieferprobleme aus China, sowie der Boykott von russischem Gas seien politische Fehlentscheidungen, die den Wohlstand Deutschlands gefährdeten. Preisdeckel seien jedoch kein Mittel, der Situation Herr zu werden, im Gegenteil: „Haben die Leute sich das Mal gefragt ob das eine gute Idee ist, daß die gleichen Leute ihre Wohnung verwalten, die den Berliner Flughafen zu verantworten haben?“, spottete er mit Blick auf den Wunsch vieler Berliner, Wohnungsunternehmen zu enteignen.

„Die politische Klasse ist ein Spiegel unserer Gesellschaft.“

Die meisten Preisdeckel sehe man in kollabierenden Ländern wie Venezuela. Die willkürlich festgelegten Obergrenzen führten dazu, daß die Produktion zurückgehe, da sich der Verkauf einer bestimmten Ware für den Händler nicht mehr lohne. Weil sich infolgedessen mehr Verkäufer vom Markt zurückzögen, gehe das Angebot zurück und die Schlangen vor den Geschäften würden länger. Ein Mensch, der in einer Schlange anstehe, könne in dieser Zeit nichts produzieren, dem Markt gehe Arbeitskraft verloren. Außerdem florierten die Schwarzmärkte, welche die preislich gedeckelte Ware zu überhöhten Preisen anböten. „Das ist das Ergebnis vom Preisdeckel, und zwar immer und überall“, unterstrich Krall.

Zum Ende der Veranstaltung kam es zur Diskussions- und Fragerunde. Ein Gast fragte die beiden nach Lösungen für das finanzpolitische Dilemma. Herr Luthe fand es am wichtigsten, dem Staat das Monopol des Gelddruckens ohne reellen Gegenwert zu entziehen. Ob sich eine Währung an Krypto-Gegenwerten, Gold oder Silber bemessen lasse, sei dabei gar nicht so entscheidend.

Herr Krall appellierte an kritischere Medien, die den Bürger besser informieren und forderte eine Abschaffung der Rundfunkgebühren, was vom Publikum mit freudigem Applaus quittiert wurde. Doch er nahm auch die Gesellschaft in die Pflicht, denn er merkte an: „Die politische Klasse ist ein Spiegel unserer Gesellschaft.“ Die Abgeordneten seien schließlich vom Volk gewählt worden. „Außer in Berlin“, warf Herr Luthe ein und gab zu bedenken, daß schon viel gewonnen wäre, wenn mehr Menschen auch nur eine halbe Stunde pro Woche über Politik nachdenken würden.

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