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Wie der Holocaust-Gedenktag für Propaganda missbraucht wurde

Published On: 30. Januar 2023 5:00

Der Bundestag hat die Erinnerung an den Holocaust für politische Propaganda missbraucht, wo bleibt der Aufschrei der Medien?

Der deutschen Politik ist heute nichts mehr heilig. Das Gedenken an die Befreiung von Auschwitz und an die Millionen Opfer von Holocaust und Zweitem Weltkrieg wurde vom Deutschen Bundestag in diesem Jahr beschmutzt, sorry, anders kann ich es nicht formulieren.

Im Zweiten Weltkrieg sind 27 Millionen Menschen aus der Sowjetunion umgekommen, nach offiziellen Zahlen wurde sechs Millionen Juden ermordet, hinzu kommen noch Millionen von Menschen anderer Ethnien und Glaubensrichtungen, wie Slawen oder Zigeuner, die man heute politisch korrekt als Sinti und Roma bezeichnet. Ermordet wurden auch geistig Behinderte und auch Deutschland selbst hat, je nach Schätzung, bis zu zehn Millionen Menschen verloren, darunter hunderttausende (vielleicht über eine Million) Frauen, Alte und Kinder im Bombenhagel der amerikanischen und britischen Terrorangriffe auf deutsche Städte.

Aber der Bundestag hat die Gedenkfeier zum Tag der Befreiung von Auschwitz, der auch der internationale Holocaust-Gedenktag ist, explizit der verschwindend kleinen Minderheit gewidmet, die von den Nazis explizit dafür verfolgt wurden, dass sie als „asozial“ eingestuft wurden, wie Homo- oder Bisexuelle damals bezeichnet wurden. Jeder soll seine Veranlagung und Sexualität ausleben dürfen und jedes einzelne Opfer der Nazizeit ist eine Tragödie, aber die Gedenkveranstaltung für den Holocaust, das Menschheitsverbrechen schlechthin, einer kleinen Randgruppe zu widmen, weil sie gerade der „politischen Mode“ entspricht, ohne die größte Gruppe der Opfer, die Bürger der Sowjetunion, auch nur zu erwähnen, ist… ja, was eigentlich?

Was in Deutschland ebenfalls nicht erwähnt wurde, ist, dass zu der offiziellen Gedenkveranstaltung in Auschwitz nicht nur die russische Delegation nicht eingeladen wurde, die immerhin die Befreier des Lagers repräsentiert, sondern sogar die israelische Delegation wurde nicht eingeladen, darüber habe ich bereits berichtet. Deutsche Medien empfinden es offenbar nicht als Skandal, wenn in Polen zum Jahrestag der Befreiung von Auschwitz weder größten Opfergruppe, noch Vertreter der Befreier des Lagers eingeladen werden.

Die internationale politische Lage mag sein, wie will, aber dass der Bundestag im Zuge der aktuellen Propaganda („LGBT ist super“, „Russland ist böse“) sogar die deutsche Geschichte instrumentalisiert, wäre noch vor sehr kurzer Zeit undenkbar gewesen. Und es lässt tief blicken.

Das russische Fernsehen hat am Sonntag in seinem wöchentlichen Nachrichtenrückblick auch über den Holocaust-Gedenktag berichtet, der in Russland ein doppelter Gedenktag ist, weil auf den 27. Januar nicht nur die Befreiung von Auschwitz im Jahre 1945 fällt, sondern weil auch die Millionenstadt Leningrad (heute St. Petersburg) ein Jahr zuvor an dem Tag befreit wurde, nachdem sie zuvor von den Nazis eingeschlossen war und fast 900 Tage lang ausgehungert und bombardiert wurde, wobei etwa 1,1 Millionen Menschen gestorben sind, 630.000 davon durch Hunger. In Deutschland ist diese Tragödie kaum jemanden bekannt. Ich habe den Beitrag des russischen Fernsehens über das Gedenken an den 27. Januar übersetzt.

Beginn der Übersetzung:

Die Erinnerung an den Holocaust und an die Blockade muss wach gehalten werden, damit sich das nicht wiederholt

Am 27. Januar sind zwei wichtige Jahrestage. 1944 wurde an diesem Tag Leningrad vollständig von der fast 900 Tage andauernden faschistischen Blockade befreit. Ein Jahr später, ebenfalls am 27. Januar, befreiten sowjetische Truppen auch das größte Konzentrationslager der Nazis in Polen: Auschwitz. Bis zu vier Millionen Juden und Menschen anderer Ethnien, wie Slawen oder Zigeuner, die nicht in das Konzept der Nazis von Rassenreinheit passten, wurden dort getötet. Die UNO hat den 27. Januar zum Holocaust-Gedenktag erklärt. Im Westen wird die Rolle der Sowjetunion beim Sieg über den Nationalsozialismus jetzt aus dem Gedächtnis gelöscht. Aber für uns sind das heilige Jahrestage, die wir nicht vergessen werden, wie der Bericht unserer Reporter zeigt.

Ein langes Gedächtnis und eine lange Schlange. Auf dem Newski, der zentralen Straße in St. Petersburg, reihen sich die Menschen aneinander, um Blumen an der historischen Tafel mit der Aufschrift „Diese Straßenseite ist bei Artilleriebeschuss gefährlicher“ niederzulegen. (Anm. d. Übers.: Einige dieser Tafeln, die während der 900-tägigen Hungerblockade aufgehängt wurden, sind als Mahnmale an den Häusern geblieben)

Die Fackeln der Rostral Säulen werden am Tag der Blockade immer entzündet. Der Wind ist stark und die Flammen stehen manchmal horizontal, aber der Wind kann sie nicht ausblasen. Auch Leningrad wurde gebeugt, ist aber nicht zerbrochen. Ein Funke dieser hartnäckigen Flamme lebt auf dem Friedhof von Piskarevskoje weiter, wo die Statue von „Mutter Russland“ den Kranz hält.

Im fernen Jerusalem tragen Abgeordnete der Knesset, Diplomaten, Veteranen und Kinder der Blockade Blumen zur „Kerze der Erinnerung“, einem Denkmal, dessen Sockel eine Kapsel mit der Erde der Piskarevskoje-Gedenkstätte ist. Der 27. Januar ist ein doppelter Jahrestag: Es ist sowohl der Tag des Sieges in Leningrad als auch der Tag der Befreiung von Auschwitz – zwei Ereignisse, deren Verbindung offensichtlich ist.

„Ohne den Sieg bei Leningrad, ohne den weiteren Siegeszug der Soldaten der Roten Armee, die sowjetische und europäische Städte befreiten und im Vernichtungslager Auschwitz die Tore der Freiheit öffneten, gäbe es keinen Staat Israel“, so der russische Botschafter in Israel Anatoli Viktorow.

Es geschah genau ein Jahr nach der Aufhebung der Blockade von Leningrad: am 27. Januar 1945 befreiten die Truppen der Ersten Ukrainischen Front von Marschall Konjew Auschwitz, das größte Vernichtungslager der Nazis. Heute ist der Internationale Holocaust-Gedenktag. Israel ehrt die Leistung des sowjetischen Volkes, das den Nationalsozialismus vernichtet und die europäischen Juden vor der totalen Vernichtung bewahrt hat.

Die „Kerze der Erinnerung“ im Herzen Jerusalems wurde vor drei Jahren von Wladimir Putin und Benjamin Netanjahu eingeweiht. Dabei konnte niemand seine Gefühle zurückhalten. (Anm. d. Übers.: Putin hat bei der Veranstaltung am Rednerpult die Stimme versagt und er hat vergeblich mit den Tränen gekämpft)

In diesem Jahr empfing Putin am Vorabend des Holocaust-Gedenktags im Kreml den Oberrabbiner Russlands und die Vorsitzenden der jüdischen Gemeinden. „Von allen Juden, die von den Nazis vernichtet wurden, waren die meisten nun mal Bürger der Sowjetunion, und das ist unser gemeinsamer Schmerz. Sie kennen unsere Position auch heute. Sie besteht darin, dass wir es kategorisch ablehnen, diese Verbrechen, die nicht verjähren, dem Vergessen anheim zu geben. Und das tun wir und verfolgen diese Politik, damit sich so etwas in der Geschichte der Menschheit nie wiederholt“, betonte das Staatsoberhaupt.

„Jedes Jahr, wenn wir uns an diese Ereignisse erinnern, sagen wir immer: Nie wieder. Es ist beängstigend, unerklärlich und unerträglich. Vielen Dank für alles, was Sie getan haben und tun, vor allem heute. Juden fühlen sich in Russland wirklich sehr wohl“, sagte Berl Lazar, der Oberrabbiner von Russland.

In Moskau werden im Zentrum der Toleranz Kerzen zum Gedenken an all jene angezündet, die während des Holocausts gestorben sind. Genauso eine Zeremonie findet in St. Petersburg statt. Valentina Matwijenko, die Vorsitzende des Föderationsrates, kommt direkt von der Zeremonie am Piskarevskoje-Denkmal in die Große Synagoge. Über die tragische Vergangenheit zu sprechen, ist ihrer Meinung nach vor allem jetzt besonders wichtig. Zu viele Menschen leiden an historischer Amnesie zu leiden.

Die polnischen Organisatoren taten ihr Bestes, um jede Erwähnung der Befreier zu verhindern. Sie haben nicht nur die russische Delegation nicht eingeladen, sondern sich auch geweigert, Besucher in den Teil des Museums in Auschwitz zu lassen, in dem sich die auf Kosten unseres Landes erstellte Ausstellung befindet. Die Niederlegung von Blumen auf dem Friedhof, auf dem 200 sowjetische Soldaten und Offiziere begraben sind, die bei der Befreiung des Lagers ums Leben kamen, wurde nicht in das Programm aufgenommen. Aber aus dem Gedächtnis der ehemaligen Häftlinge kann man die Erinnerung an die Menschen, die sie befreit haben, nicht löschen.

Die schlimmsten Verbrechen in der Geschichte der Menschheit waren der Holocaust und die Blockade. Es ist noch nicht lange her, da fragten sich Menschen, die diese Zeiten nicht erlebt haben, wie das überhaupt möglich war, denn das war wildes Mittelalter, reiner Wahnsinn! Jetzt, da die Ereignisse des 20. Jahrhunderts als Echo in dieses Jahrhundert klingen, wird klar, dass wahrscheinlich alles möglich ist. Das darf nicht zugelassen werden. Und deshalb ist die Erinnerung wichtig.

Ende der Übersetzung


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