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Was über den Angriff auf die iranische Militäranlage bekannt ist

Published On: 2. Februar 2023 6:00

Vor einigen Tagen gab es einen Drohnenangriff auf eine militärische Anlage im Iran, über die im Westen nur wenig berichtet wurde.

Am Wochenende fand ein Drohnenangriff auf eine militärische Anlage im Iran statt, über die westliche Medien wenig überraschend kaum berichtet haben. Westliche Medien sind damit beschäftigt, den Iran als Unterdrückungsstaat zu präsentieren, weshalb Meldungen über Angriffe auf den Iran das gewollte Bild stören würden.

Anfang Januar haben westliche Medien dafür ausführlich über die Hinrichtung von Iranern berichtet, die – so Außenministerin Baerbock – nur friedlich demonstriert hätten. Das ist jedoch unwahr, denn die Videos in sozialen Netzwerken zeigen, dass die Demonstranten Sicherheitskräfte ermordet haben. Ob das die Todesstrafe rechtfertigt, sei dahin gestellt, allerdings müssten solche Täter auch in den USA, dem selbsternannten „Hort der Freiheit“, wohl mit der Todesstrafe rechnen, ohne dass Baerbock das kritisieren würde.

Der Drohnenangriff auf die militärische Anlage im Iran hat im Westen hingegen wenig Schlagzeilen gemacht, denn als Täter kommen nur die USA und Israel in Frage. Die westlichen Medien würden wohl kaum so konsequent wegschauen, wenn es anders herum wäre und der Iran einen Drohnenangriff auf militärische Anlagen in Israel oder den USA zu verantworten hätte, was wieder einmal zeigt, dass man von westlichen Medien keine objektive Berichterstattung erwarten kann.

Die russische Nachrichtenagentur TASS hat zusammengefasst, was über den Angriff bekannt ist und ich habe die TASS-Meldung übersetzt.

Beginn der Übersetzung:

USA und Israel unter Verdacht: Was über den Drohnenangriff im Iran bekannt ist

Der Iran untersucht den Drohnenangriff in der Stadt Isfahan von Ende letzter Woche. Medienberichten zufolge sind die USA und Israel die Hauptverdächtigen. In Washington hat man sich bereits beeilt, eine Beteiligung an dem Vorfall zu bestreiten, während Israel es vorzieht, zu schweigen. Die TASS berichtet über die weltweiten Reaktionen und die Bedeutung des Vorfalls.

Der Angriff in Isfahan

In der Nacht zum 29. Januar meldete die Nachrichtenagentur IRNA, dass es in der iranischen Stadt Isfahan eine Explosion gegeben habe. Später erklärte das iranische Verteidigungsministerium, dass am 28. Januar ein erfolgloser Drohnenangriff auf eines der Zentren des Ministeriums erfolgt sei. Nach Angaben der Behörde wurde eine Drohne abgeschossen, die beiden anderen trafen Verteidigungsanlagen und explodierten. Bei dem Angriff wurde niemand verletzt und es entstand nur geringer Sachschaden.

In der Erklärung wurde nicht gesagt, wer nach Ansicht Teherans an dem Anschlag beteiligt war. Unmittelbar nach dem Vorfall leiteten die iranischen Behörden eine Untersuchung ein. Das iranische Parlament beschloss, eine Sonderkommission nach Isfahan zu entsenden.

Quellen der israelischen Zeitung Jerusalem Post aus westlichen Geheimdienstkreisen behaupten, der Drohnenangriff im Iran sei erfolgreich gewesen, wobei es in der Militäreinrichtung in Isfahan zu mindestens vier Explosionen gekommen sei. Nach Angaben der Zeitung „geht der Schaden weit über den von der Islamischen Republik behaupteten ‚geringen Schaden am Dach‘ hinaus“.

Die Hauptverdächtigen

Der Fernsehsender Al Jazeera berichtete am 30. Januar unter Berufung auf einen hochrangigen iranischen Beamten, dass die vorläufigen Ergebnisse der Ermittlungen auf eine israelische Beteiligung an dem Anschlag hindeuten. Die Behauptung, der Angriff sei erfolgreich gewesen, sei jedoch unwahr.

Das Wall Street Journal hat unter Berufung auf US-Beamte und andere eingeweihte Personen ebenfalls behauptet, Israel stecke hinter dem Anschlag in Isfahan.

Amerikanische Quellen des Fernsehsenders Al Hadath behaupteten dagegen, dass Israel nicht an dem Anschlag beteiligt war.

Das israelische Außenministerium wollte sich zu dem Vorfall nicht äußern.

Medienberichten zufolge spekulieren die israelischen Sicherheitsdienste, dass Teheran auf den Israel zugeschriebenen Anschlag reagieren könnte, und erörtern den möglichen Zeitpunkt einer solchen Reaktion. Zu den möglichen Szenarien, die Israel befürchtet, gehören laut Kan Radio Angriffe mit Raketen oder Drohnen aus dem Jemen oder Syrien.

Der Fernsehsender Al Arabiya berichtete unterdessen unter Berufung auf Quellen, dass der Angriff von der US-Luftwaffe und „einem anderen Land“ durchgeführt wurde.

Pentagon-Sprecher Patrick Ryder erklärte jedoch, das US-Militär sei nicht an den Angriffen im Iran beteiligt gewesen.

Die Ständige Vertretung Irans bei den Vereinten Nationen warnte ihrerseits, dass jede militärische Aktion der USA gegen die Islamische Republik zu einem umfassenden Konflikt mit Folgen für die gesamte Nahostregion führen würde.

Internationale Reaktionen

Als Reaktion auf den Angriff rief die EU alle Seiten auf, Zurückhaltung zu üben und eine Eskalation „in der explosiven Region“ zu vermeiden.

Dmitri Peskow, der Sprecher des russischen Präsidenten, erklärte, Moskau verurteile den Drohnenangriff auf den souveränen Staat Iran. Er sagte, russische Dienste versuchten, sich ein vollständiges Bild von den Ereignissen zu machen.

Maria Sacharowa, die Sprecherin des russischen Außenministeriums, erklärte, Moskau verurteile jedwede derartige Provokationen auf das Schärfste. Sie warnte, dass diese Aktionen eine unkontrollierte Eskalation im Nahen Osten auslösen könnten.

Teheran habe Moskau noch nicht um Unterstützung bei der Untersuchung des Anschlags gebeten, sagte der stellvertretende russische Außenminister Andrej Rudenko.

Ein von Michail Podoljak, einem Berater des ukrainischen Präsidenten, veröffentlichter Tweet löste rege Diskussionen aus. In dem Tweet beschuldigte er den Iran erneut, Drohnen in das Kriegsgebiet in der Ukraine zu liefern, und räumte indirekt die Beteiligung Kiews an dem Angriff auf Isfahan ein: „Die Ukraine hat Euch gewarnt.“ Das iranische Außenministerium bestellte daraufhin den ukrainischen Botschafter ein.

Der Sprecher des iranischen Außenministeriums, Nasser Kanani Chafee, bezeichnete die Äußerungen Podoljaks als verdächtig und forderte von Kiew eine offizielle und klare Erklärung. Der Sprecher des ukrainischen Außenministeriums, Oleg Mykolenko, erklärte seinerseits, sein Ministerium habe keine Informationen über die Ursachen der Explosion in Isfahan.

Daraufhin berichteten Medien, dass die iranische Regierung ihre Politik in Bezug auf den Konflikt in der Ukraine ändern könnte, wenn Kiew die Aussagen Podoljaks nicht korrigiert.

Konsequenzen und Interessierte

Es sei unwahrscheinlich, dass dieses Ereignis sehr schwerwiegende Folgen haben werde, sagte Jelena Dunajewa, leitende Mitarbeiterin des Zentrums für Nah- und Mitteloststudien am Institut für Orientalische Studien der Russischen Akademie der Wissenschaften, gegenüber der TASS. Der Iran selbst sieht die Geschehnisse als einen Sieg der elektronischen Systeme zur Abwehr von Luftangriffen und lenkt das Hauptaugenmerk darauf.

„Diese Situation verursachte keine großen Schäden an dem militärischen Objekt und fand kein großes Echo in den iranischen Medien, daher sollte ihr keine große Bedeutung beigemessen werden. In den letzten Jahren gab es drei oder vier Drohnenangriffe auf iranische Militär- oder Industrieanlagen, die entweder eine israelische Spur oder die Spur kurdischer Separatisten aufwiesen. Es ist durchaus möglich, dass sie auch in diese Situation verwickelt waren: Sie könnten Drohnen von Israel erhalten und eingesetzt haben“, so die Expertin.

Vor dem Hintergrund der anhaltenden Proteste im Iran hat Israel eine Rekrutierungsbasis, um seine verdeckte Arbeit auf dem Territorium der islamischen Republik durchzuführen, sagte Vladimir Sazhin, leitender Forscher am Zentrum für Nah- und Mitteloststudien des Instituts für Orientalische Studien der Russischen Akademie der Wissenschaften.

„Die Mudschaheddin-Organisation des iranischen Volkes, die im Iran als terroristische Organisation eingestuft ist, war das Hauptinstrument der Islamischen Revolution von 1979. Damals unterstützte sie Khomeini, doch nach seiner Machtübernahme hat er sie ausgeschaltet, und seitdem führt sie einen Untergrundkampf gegen den Iran, auch mit terroristischen Mitteln. Sie ist auch eine gute Basis für ausländische, vor allem amerikanische und israelische Geheimdienste. Wir können davon ausgehen, dass Israel der Organisator des Ganzen war und seine Agenten auf iranischem Territorium das durchgeführt haben“, sagte Vladimir Sazhin gegenüber der TASS.

Ende der Übersetzung


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