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Infrastruktur unter Feuer, Munitionsmangel in Kiew: Die Ereignisse des 10. Februar

Published On: 10. Februar 2023 21:37

Hier übersetze ich die Zusammenfassung der Ereignisse in und um die Ukraine vom 10. Februar, wie sie in der russischen Nachrichtenagentur TASS veröffentlicht wurde.

Die russische Nachrichtenagentur TASS veröffentlicht fast jeden Abend eine Zusammenfassung der Ereignisse des Tages in und um die Ukraine. Ich versuche, möglichst jede Zusammenfassung zu übersetzen, auch wenn ich nicht garantieren kann, dass ich das jeden Tag leisten kann, zumal die Zusammenfassung mal am frühen Abend, mal spät in der Nacht erscheint.

Hier übersetze ich die Zusammenfassung vom 10. Februar.

Beginn der Übersetzung:

Infrastruktur unter Beschuss, die EU hat es nicht eilig, Flugzeuge an Kiew zu übergeben: Die Entwicklungen um die Ukraine

Ukrainische Medien berichteten am Freitag, dass die Energieinfrastruktur in mehreren Regionen des Landes beschädigt wurde. In mehreren Regionen wurden Stromabschaltungen vorgenommen und die Zugfahrpläne sind gestört.

Als Ergebnis des Gipfeltreffens der EU erklärten die Staats- und Regierungschefs mehrerer europäischer Länder, Kiew dürfe „in nächster Zeit“ nicht mit der Lieferung von Kampfflugzeugen rechnen.

Der Ministerpräsident der schwedischen EU-Ratspräsidentschaft, Ulf Kristersson, hat eine Arbeitsgruppe ins Leben gerufen, die die rechtlichen Voraussetzungen für die Verwendung eingefrorener russischer Staatsgelder zum Wiederaufbau der Ukraine schaffen soll.

Die TASS hat die wichtigsten Entwicklungen rund um die Ukraine zusammengestellt.

Verlauf der Operation

Russische Truppen haben das Dorf Dwurechnoje in der Region Charkow vollständig befreit, teilte Generalleutnant Igor Konaschenkow, der Sprecher des russischen Verteidigungsministeriums, mit.

Nach Angaben von Konaschenkow haben die Streitkräfte der Ukraine in den letzten 24 Stunden bei Angriffen bei Donezk, Krasnolimansk, Kupjansk, Cherson und Süd-Donezk über 410 Menschen verloren und es wurde eine große Zahl gepanzerter Fahrzeuge und Artillerie des Gegners zerstört.

Ein ukrainischer Hubschrauber vom Typ Mi-8 wurde in der Region Saporischschja von Kampfflugzeugen abgeschossen.

Schläge gegen die Infrastruktur

Am Freitag wurde in der Ukraine dreimal Luftalarm ausgelöst. Ukrainische Behörden und Medien berichteten von Explosionen in Winniza, Dnipropetrowsk, Schytomyr, Saporoschschja, Iwanowo-Frankiwsk, Kiew, Krywyj Rog, Lwow, Charkow und Chmelnyzkyj. Aktivitäten der ukrainischen Luftabwehr wurden aus den Regionen Kiew, Kirowograd, Mykolaev, Poltawa und Charkow gemeldet.

In sechs ukrainischen Regionen wurden Stromerzeugungsanlagen und Hochspannungsinfrastrukturen beschädigt, sagte Energieminister German Galuschtschenko. Regionale Behörden meldeten Schäden an kritischen Infrastruktureinrichtungen in Saporoschschja, Charkow sowie in den Regionen Dnepropetrowsk, Lwow und Chmelnyzkyj.

Ukrenergo meldete, dass im Energiesystem des Landes eine erhebliche Stromknappheit herrsche und in einigen Regionen wurden Notabschaltungen vorgenommen. Ukrzheldoroga hat berichtet, dass die Zugfahrpläne gestört sind. In Charkow wurde der Intervall der Züge auf allen drei U-Bahn-Linien verlängert.

Nach Angaben von Ministerpräsident Denis Schmygal hat die Ukraine inzwischen 44 Prozent der nuklearen Stromerzeugung, 75 Prozent der AKW-Kapazität und 33 Prozent der Blockheizkraftwerke verloren.

Die Sabotage von Nord Stream

Die USA haben jegliche Beteiligung an der Sprengung des Nord-Stream-Gaspipelinesystems bestritten und halten ihre diesbezüglichen Erklärungen für glaubwürdig, so Ned Price, der Sprecher des US-Außenministeriums. Er bezeichnete den Artikel des US-Publizisten Seymour Hersh, in dem behauptet wurde, Washington stecke hinter der Sabotage, als „Propaganda“.

Die deutsche Regierung hat keine Daten, die Hershs Schlussfolgerungen über die Sprengung der Nord Streams unterstützen, sagte Christiane Hofmann, eine Sprecherin der deutschen Regierung. Sie sagte, „alle zuständigen Behörden, einschließlich des deutschen Generalstaatsanwalts, haben den Vorfall sehr gründlich untersucht.“

Auf eine Frage von TASS schloss der Publizist selbst die Möglichkeit nicht aus, in Zukunft nach Russland zu kommen und in der Duma zu sprechen, „aber das wird in nächster Zeit nicht passieren“. Laut Hersh ist „jetzt ein zu heikler Zeitpunkt“, um Auslandsreisen dieser Art zuzustimmen.

Vorerst keine Flugzeuge

Auf keinen Fall werden in den kommenden Wochen Kampfjets an Kiew geliefert, das sei im Moment keine Priorität, sagte der französische Präsident Emmanuel Macron nach dem EU-Gipfel, an dem auch der ukrainische Präsident Wladimir Selensky teilnahm.

Laut Hoffman wurde das Thema der Lieferung von Kampfflugzeugen an Kiew auf dem Gipfel nicht erörtert. In Deutschland stehe das Thema „nicht auf der Tagesordnung“, sagte der Sprecher des Verteidigungsministeriums Arne Kollatz.

Der spanische Ministerpräsident Pedro Sanchez sprach sich nach dem Gipfel für „Koordination und Einheit“ zwischen den Verbündeten aus, nachdem die Ukraine Kampfjets angefordert hatte.

Die Ukraine hat die Niederlande um die Lieferung von F-16-Kampfjets gebeten, wie Verteidigungsministerin Kaisa Ollongren mitteilte. Ihr zufolge handelt es sich um eine „sehr komplizierte Angelegenheit“, so dass man offen sagen muss, dass eine Lieferung in absehbarer Zeit nicht möglich ist.

Die Mitglieder des slowakischen Nationalrats (des Parlaments) werden auf einer außerordentlichen Sitzung am 14. Februar über den Antrag der Ukraine auf Übergabe der aus der slowakischen Luftwaffe ausgemusterten MiG-29-Überschallkampfflugzeuge beraten. Nach Angaben der Nachrichtenagentur TASR wurde das Treffen von der parlamentarischen Opposition initiiert, die die vorläufige Zustimmung des amtierenden Ministerpräsidenten Eduard Heger zur Überführung der Flugzeuge als „verfassungswidrig“ bezeichnete.

Schwierigkeiten mit Munition

Die Länder der EU haben sich nicht auf einen Vorschlag für den gemeinsamen Kauf von Munition für die Ukraine einigen können, so der polnische Ministerpräsident Mateusz Morawiecki nach dem EU-Gipfel. Ihm zufolge stieß der Vorschlag „bei einigen Ländern nicht auf positive Resonanz“.

Nach Angaben der ungarischen Zeitung Népszava lehnten der ungarische Ministerpräsident Viktor Orban und der österreichische Bundeskanzler Karl Nehammer die Lieferung von Waffen bei dem Treffen mit Selensky in Brüssel die Lieferung von Waffen ab.

Der stellvertretende Leiter des ukrainischen Präsidialamtes, Igor Zhovkva, sagte in einem Interview mit der Agentur Bloomberg, dass die Streitkräfte des Landes einen Mangel an Artilleriemunition hätten. Ihm zufolge benötigen die ukrainischen Streitkräfte Artillerie, Panzer, gepanzerte Fahrzeuge sowie Langstreckenraketen, um eine Gegenoffensive starten zu können.

Einzug von Immobilien

Schweden hat in seiner Eigenschaft als EU-Ratspräsident eine Initiative gestartet, um die rechtlichen Voraussetzungen für die Verwendung eingefrorener russischer Staatsgelder für den Wiederaufbau der Ukraine zu schaffen, sagte der schwedische Ministerpräsident Ulf Kristersson nach dem EU-Gipfel. Ihm zufolge werden die Arbeiten vom ehemaligen schwedischen Botschafter bei der EU und derzeitigen Leiter der Außenhandelsverwaltung, Anders Anlid, geleitet.

Die Arbeitsgruppe, der „hochqualifizierte Juristen mit internationalem juristischem Sachverstand“ angehören sollen, soll ihre Arbeit im zweiten Quartal dieses Jahres abschließen.

Kristersson erinnerte daran, dass die EU auch Kunstgegenstände, Yachten, Immobilien und Hubschrauber im Wert von rund 30 Milliarden Euro eingefroren hat, wobei noch nicht ganz klar ist, ob diese beschlagnahmt werden können. „Ich denke, das sind ziemlich komplizierte Dinge, lassen Sie uns jetzt herausfinden, wo genau die Grenzen sind“, sagte der Premierminister.

Sport und Politik

Großbritannien wird ein „Gipfeltreffen“ über die Frage der Teilnahme von Athleten aus Russland und Weißrussland an den Olympischen Spielen 2024 in Paris abhalten. Nach Angaben des britischen Ministeriums für Kultur und Sport können etwa 30 Nationen an der Veranstaltung teilnehmen. Laut der Ministerin Lucy Fraser kann London „nicht zulassen, dass russische Sportler zusammen mit dem britischen Team und Vertretern anderer Länder auf der Weltbühne stehen.“

Ende der Übersetzung


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