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Psychologieprofessor darf sein eigenes Werk nicht mehr als Lehrbuch benutzen

Published On: 10. Februar 2023 0:07

Veröffentlicht am 10. Februar 2023 von Red.

Der belgische Professor für Psychologe Mattias Desmet hat sich mehrfach öffentlich gegen die Covid-Massnahmen ausgesprochen. Das hatte Konsequenzen. Nach Interviews mit Tucker Carlson auf Fox News und Alex Jones auf Infowars wurde zunächst ein Mediensturm gegen ihn losgetreten. Danach leitete die Universität Gent in Belgien, an der Desmet als Dozent für psychoanalytische Psychotherapie tätig ist, eine Untersuchung ein. Geprüft werden sollten seine wissenschaftliche Integrität und die Qualität seiner Lehrbücher.

Nun war es so, dass Desmet im Kurs «Gesellschafts- und Kulturkritik» auch sein eigenes Buch «The Psychology of Totalitarianism» benutzte (wir berichteten). «War», weil die Universität nach ihrer Analyse die Verwendung dieses Buches verbot. Moderne Bücherverbrennung. Desmet berichtet auf seinem Substack:

«In der Tat hatte die Fakultät schon seit geraumer Zeit Schwierigkeiten mit mir. Eigentlich schon seit etwa fünfzehn Jahren, weil ich zum Beispiel die Qualität der aktuellen wissenschaftlichen Forschung im Bereich der Psychologie für sehr problematisch halte und das auch laut sage. Aber vor allem wegen meiner kritischen Stimme während der Corona-Krise. Aus diesem Grund hatte ich im Jahr 2021 mehrere Gespräche mit dem Forschungsdirektor und dem Dekan der Fakultät. Sie haben immer betont, dass ich mich frei äussern darf, aber auch, dass sie sich Sorgen um mich machen. Ich schätze ihre Bemühungen um einen Dialog, aber ich möchte sie Folgendes fragen: Ist die Sorge um abweichende Meinungen nicht eines der schlimmsten Symptome unserer Zeit?»

Desmet hat trotzdem weiter seine Meinung geäussert, aber nicht ohne Folgen. 2021 sei er aus dem Konsortium für klinische Psychologie der Fakultät für Psychologie ausgeschlossen worden, so Desmet. Die Begründung sei gewesen, dass seine Kollegen aufgrund seiner öffentlichen Äusserungen zur Massenbildung während der «Corona-Krise» nicht mehr mit ihm zusammenarbeiten wollten. Das sei eine ziemlich ehrliche und direkte Sprache gewesen: Exkommunikation wegen abweichender Meinung.

Im September letzten Jahres wurde mit der erwähnten Untersuchung ein weiterer Schritt unternommen, der schliesslich zum Verbot von Desmets Buch im Januar 2023 führte. Dieses Verfahren gegen ihn sei komplex, stellt der Psychologe fest. Es lese sich ein bisschen wie Franz Kafka. Mehrere Räte und Ausschüsse seien beteiligt gewesen. Trotz der Schwierigkeit, das «bürokratische Gewirr» interessant zu beschreiben, werde Desmet zu einem späteren Zeitpunkt eine Analyse veröffentlichen. Inzwischen nimmt er sich die Logik des Prozesses vor:

«Der schwerwiegendste Vorwurf gegen sein Buch lautet, es sei voller Fehler und Schlampereien. Als ich nach diesen Fehlern und Ungenauigkeiten fragte, wurde ich auf eine Reihe von Kritiken verwiesen, die im Internet kursieren. Dies ist von entscheidender Bedeutung: Das Urteil über mein Buch hängt weitgehend von der Qualität dieser Kritiken ab. Bei näherer Betrachtung dieser Kritiken fiel mir auf, dass der Stil häufig ziemlich beleidigend, kränkend und in einigen Fällen geradezu vulgär war. Warum hat die Universität Gent nur diese extrem negativen Rezensionen meines Buches ausgewählt, um dessen Wert zu beurteilen? Warum keine der Dutzenden von positiven oder eher neutralen?»

Desmet merkt an, dass äusserst negative und emotionale Reaktionen selten zutreffend sind. Deshalb antworte er in der Regel nicht auf sie – manchmal sei Schweigen die beste Antwort. In dieser Situation werde er jedoch antworten, denn es gehe um keine Kleinigkeit, sondern darum, aus welchen Gründen eine Universität beschliesst, ein Buch zu verbieten.

Die Kritiken zu seinem Buch, die von der Universität berücksichtigt wurden, stammen von verschiedenen Autoren. Desmet geht hier auf die wichtigste ein, aus der Feder des Professors für Psychiatrie Nassir Ghaemi. Er äusserte sie in einem Artikel mit dem Titel «Post-Modern Anti-Science Ideology: The Real Source of Totalitarianism» (Postmoderne anti-wissenschaftliche Ideologie: Die wahre Quelle des Totalitarismus) und auf einer Sondersitzung der 43. Jahrestagung der Karl Jaspers Society of North America.

Ghaemi behauptet zum Beispiel, Desmet habe einen Artikel von Professor John Ioannidis völlig falsch zitiert, indem er behaupte, dass 85% der medizinischen Studien zu falschen Schlussfolgerungen kommen. Der kritisierte Psychologe macht hingegen geltend, dass sich die 85% auf den gesamten Korpus der biomedizinischen Forschung beziehen, Beobachtungsstudien und randomisierte kontrollierte Studien (RCTs) eingeschlossen. Er mache in seinem Buch keinerlei Aussagen darüber, ob sich die Fehlermarge bei diesen beiden Arten von Studien unterscheidet. Und ein Absatz bestätige seine Aussage, dass 85% der in den biomedizinischen Wissenschaften veröffentlichten Studien falsch sind. Desmet erläutert:

«Professor Ghaemi unternimmt alles, um diesen Absatz in meinem Buch zu untergraben. Er fügt alle möglichen Dinge hinzu, die ich nicht gesagt habe. Er macht daraus nicht nur eine seltsame Diskussion über den Unterschied zwischen Beobachtungsstudien und RCTs, sondern auch eine Diskussion über die Impfstoffstudien. (…) Professor Ghaemi liefert hier also ein prototypisches Beispiel für ein Strohmann-Argument. Er verdreht den Inhalt meines Buches und kritisiert dann seine eigene Falschdarstellung des Buches.»

Abgesehen davon habe sich Ghaemi auf einen anderen Artikel von Ioannidis bezogen als es Desmet getan hatte.

Ein weiterer Kritikpunkt von Ghaemi: Desmet würde eine wissenschaftsfeindliche Haltung einnehmen. Deshalb zitiere er laut Ghaemi häufig den deutschen Philosophen Martin Heidegger. Doch der belgische Professor macht klar: «Ich zitiere Heidegger in meinem Buch nicht, nicht ein einziges Mal.» Es sei möglich, dass Ghaemi sich hier einfach versprochen hat und eigentlich «Foucault» sagen wollte. Das sei nicht klar. Klar sei allerdings, dass er nirgendwo in seinem Buch gegen die Wissenschaft argumentiere:

«Ich argumentiere gegen die mechanistische wissenschaftliche Ideologie, die in meinem Diskurs das genaue Gegenteil dessen ist, was echte Wissenschaft ist.»

Weiter behauptet Professor Ghaemi, dass Desmet den Begriff «Mass Formation» (Massenbildung) erfunden habe. Diesen Begriff habe es in der Geschichte der Menschheit nie gegeben. Desmet antwortet mit einigen Bespielen, in denen der Begriff verwendet wurde. Im Englischen werde meist «crowd formation» verwendet, doch manchmal auch «mass formation». Im Deutschen heisst es eben «Massenbildung», im Niederländischen «mass formation».

Ghaemi wirft Desmet zudem wiederholt vor, zu behaupten, alle Wissenschaft sei betrügerisch. Er sei ein «Anti-Wissenschafts-Extremist». Desmet verweist auf sein Buch, in dem im ersten Kapitel klar stehe: Schlamperei, Fehler und erzwungene Schlussfolgerungen sind üblich, doch «vollständiger Betrug war relativ selten und eigentlich nicht das grösste Problem».

Auch um Covid geht es in Ghaemis Kritik. Desmet behaupte, dass «95 % der Covid-19-Todesfälle eine oder mehrere Grunderkrankungen hatten und daher nicht auf Covid-19 zurückzuführen sind». Desmet meint dazu:

«Ich ziehe keine derartigen Schlussfolgerungen. Im Zusammenhang mit der Relativität von Zahlen stelle ich jedoch die berechtigte Frage: Wie stellt man fest, wer an COVID-19 stirbt? Wenn jemand, der alt und in schlechtem Gesundheitszustand ist, ‹das Coronavirus bekommt› und stirbt, ist diese Person dann ‹an› dem Virus gestorben? Hat der letzte Tropfen im Eimer ihn stärker übergelaufen als der erste? Auch hier verzerrt Ghaemi mein Argument grundlegend und kritisiert dann dieses verzerrte Argument.»

Desmet geht in seinem Beitrag auf weitere Punkte von Ghaemis Kritik ein, um diese zu entkräften.

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