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Google will «Falschinformationen» die Stirn bieten

Published On: 3. März 2023 0:05

Veröffentlicht am 3. März 2023 von Red.

Mit dem Beginn der «Pandemie» sorgten allerorten Faktenchecker für Furore. In den Redaktionen von Zeitungen, Fernseh- und Radiosendern durchkämmen sie Informationen und bewerten sie als medientauglich und weiterverbreitungswürdig, oder als verschwörungstheoretisch und geschwurbelt (wir berichteten hier, hier und hier).

Auf diesen Zug ist nun auch der Suchmaschinenbetreiber Google aufgesprungen. Nach Angaben des Medienportals The Defender hat das Unternehmen Mitte Februar angekündigt, dass es seine Kampagne zur «Impfung» der Menschen gegen Desinformation auch auf Deutschland ausweiten wolle, nachdem es in Osteuropa «vielversprechende Ergebnisse» erzielt habe.

Die Kampagne basiere auf einem Ansatz, der «Prebunking» genannt wird. Dieser ziele darauf, den Menschen beizubringen, falsche Behauptungen zu erkennen. Hierdurch würden sie gegen die «Krankheit» der Fehlinformation geimpft, es wirke «wie ein Impfstoff gegen eine körperliche Krankheit», berichtete Euronews.

«Der Tech-Gigant wird eine Reihe von kurzen Videos veröffentlichen, die Techniken wie Panikmache, Sündenböcke, falsche Vergleiche, Übertreibungen und fehlenden Kontext aufzeigen, die häufig zur Verbreitung irreführender Behauptungen verwendet werden.»

In den Videos werden diese verschiedenen Techniken seziert, damit die Zuschauer sie beim Medienkonsum leichter erkennen können. Die Befürworter der Kampagne sagen, dass dies ein «effektiver Weg ist, um Fehlinformationen in grossem Umfang zu bekämpfen». Kritiker werfen Google jedoch vor, dass die Kampagne selektiv auf Informationen abzielt, die im Zusammenhang mit Unternehmens- und Regierungsinteressen stehen. Dahinter stecke eher Geld als Motivation und weniger der aufrichtige Wunsch, Leser vor falschen Informationen zu schützen.

«Sie [die Google-Führung] wollen, dass Google ein sicherer Ort für Werbekunden ist», sagt Clayton Morris, ein ehemaliger Fox News-Moderator, der die Online-Nachrichtensendung «Redacted» mitmoderiert. Die «Prebunking»-Videos von Google werden in Deutschland als Anzeigen auf Facebook, YouTube oder TikTok laufen. Eine ähnliche Kampagne sei auch in Indien in Vorbereitung, berichtet die Nachrichtenagentur Associated Press (AP).

Tests in Osteuropa

Im vergangenen Herbst realisierte Google eine Testvideokampagne in Polen, Tschechien und der Slowakei, erläutert The Defender. Die Kampagne konzentrierte sich darauf, die Zuschauer gegen «falsche Behauptungen über ukrainische Flüchtlinge» zu «impfen». Ausserdem zeigte sie Techniken, die üblicherweise verwendet werden, um solche Behauptungen zu untermauern. Dazu gehörten zum Beispiel alarmierende oder unbegründete Geschichten über Flüchtlinge, die Verbrechen begehen oder Einheimischen die Arbeitsplätze wegnehmen.

Associated Press berichtete nicht über die spezifischen Behauptungen über ukrainische Flüchtlinge, die Google für falsch befand. Die Videos wurden 38 Millionen Mal auf Facebook, TikTok, YouTube und Twitter angesehen, schreibt The Defender. Die Forscher erklärten, dass Personen, die die Videos gesehen hatten, besser in der Lage waren, Desinformationstechniken zu erkennen. Zudem würden sie weniger vermutlich falsche Behauptungen verbreiten als Personen, die das Video nicht gesehen hatten.

Alex Mahadevan, Direktor von MediaWise, einer Initiative des Poynter-Instituts zur Förderung der Medienkompetenz, erklärte gegenüber der AP, die Strategie sei ein ziemlich effizienter Weg, um Desinformation in grossem Umfang zu bekämpfen. Er begründete dies damit, dass man viele Menschen erreichen und gleichzeitig ein breites Spektrum an Desinformation bekämpfen könne.

The Defender erinnert daran, dass Google und YouTube dem Poynter Institute im November vergangenen Jahres 13,5 Millionen Dollar zur Verfügung gestellt haben, um seine Bemühungen rund um Faktenüberprüfung zu verstärken. Davon seien 12 Millionen Dollar in die Einrichtung eines Global Fact-Checking Fund geflossen.

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