Zahl der erteilten Baugenehmigungen auf niedrigstem Stand seit 2018
Das Ziel der Bundesregierung, 400.000 neue Wohnungen pro Jahr zu bauen, wurde trotz hohem Bedarf an Wohnraum, klar verfehlt.
Die Zahl der erteilten Baugenehmigungen in Deutschland ist im vergangenen Jahr auf den niedrigsten Stand seit 2018 gefallen. Wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden am Freitag mitteilte, wurden 354.400 Wohnungen genehmigt – 6,9 Prozent oder 26.300 weniger als im Vorjahr. Darin enthalten sind Genehmigungen für Wohnungen in neuen Gebäuden als auch für neue Wohnungen in bestehenden Gebäuden.
Das Ziel der Bundesregierung, 400.000 neue Wohnungen pro Jahr zu bauen, wurde demnach klar verfehlt. Dem Bundesstatistikamt zufolge dürften vor allem Materialmangel, hohe Kosten für Baumaterialien, der Fachkräftemangel und die hohen Zinsen zu dem Rückgang geführt haben. Möglicherweise gab es aber auch politische Gründe, da es insbesondere in Berlin immer wieder Bestrebungen gab, privaten Immobilienbesitz zu verstaatlichen.
Wie die Statistiker weiter ausführten, verschlechterte sich die Entwicklung in der zweiten Jahreshälfte deutlich. Während im ersten Halbjahr noch 2,1 Prozent weniger Wohnungen genehmigt wurden als im Vorjahreszeitraum, betrug die Differenz im zweiten Halbjahr 12,6 Prozent. Seit Mai 2022 wurden durchgängig weniger Anträge für neu zu errichtende Wohnungen genehmigt als im jeweiligen Vorjahresmonat.
Besonders stark war der Rückgang über das ganze Jahr gesehen mit 16,8 Prozent bei Einfamilienhäusern. Die Zahl der genehmigten Wohnungen in Zweifamilienhäuser sank ebenfalls überdurchschnittlich um 13,8 Prozent. (afp/er)