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Was über die bewaffneten Zusammenstöße im Sudan bekannt ist

Published On: 16. April 2023 14:35

Im Sudan sind Kämpfe zwischen Teilen der Armee ausgebrochen, die Lage ist unübersichtlich. Hier zeige ich die bekannten Fakten auf.

Die Lage im Sudan ist unübersichtlich, beherrscht aber die Ticker der internationalen Nachrichtenagenturen. Ich habe daher hier die Zusammenfassung der russischen Nachrichtenagentur TASS über die aktuelle Lage im Sudan übersetzt.

Beginn der Übersetzung:

Was über die bewaffneten Zusammenstöße im Sudan bekannt ist

Im Sudan kam es am 15. April zu Zusammenstößen zwischen der Armee und den schnellen Eingreiftruppen (Spezialeinheiten). Jede Seite beschuldigt die andere Seite des Angriffs: Die Armee behauptet, die schnellen Eingreiftruppen hätten ihr Hauptquartier angegriffen, während die Spezialkräfte behaupten, ihr Hauptquartier in Khartum sei mit „allen Arten von schweren und leichten Waffen“ angegriffen worden.

Berichte über Zusammenstöße wurden aus der Hauptstadt und aus mindestens sieben der 18 sudanesischen Bundesstaaten gemeldet. Das Land ist von einem ausgewachsenen Bürgerkrieg bedroht. Nach neuesten Angaben wurden bei den Zusammenstößen 56 Menschen getötet.

Die TASS hat die wichtigsten Nachrichten über die Ereignisse im Sudan zusammengestellt.

Was passiert ist

  • Die Zusammenstöße begannen am 15. April in der Nähe einer Militärbasis in Merow und in Khartum. Nach Angaben der russischen Botschaft kam es zu Kämpfen in der Nähe des Republikpalastes, des Armeehauptquartiers, des zentralen Marktes sowie des Flughafens und bei Militärstützpunkten.
  • Am Mittag nahmen die Kämpfe ab, wurden aber am späten Nachmittag wieder stärker, wobei Kämpfe in der Nähe des Präsidentenpalastes und des Hauptquartiers der Armee gemeldet wurden.
  • Die Kämpfe fanden in den Bundesstaaten Nord-Kordofan, Gedaref, Kassala, Nord-Darfur, West-Darfur und Süd-Darfur statt.
  • Die Schnelle Eingreiftruppe erklärte, die Kontrolle über die internationalen Flughäfen von Khartum und El Fasher sowie über zwei Luftwaffenstützpunkte in den Städten Merowe und Jebel Aulia zu haben. Die Armee hat den Verlust der Kontrolle über ihre Einrichtungen nicht bestätigt und der Oberst der sudanesischen Armee, Khaled Abdullah, hat die Einnahme des Flughafens von Khartum und des Stützpunktes Merowe bestritten.
  • Das sudanesische Fernsehen stellte nach Berichten über Schüsse in seinem Hauptsitz den Sendebetrieb ein.
  • Der Befehlshaber der sudanesischen Armee, Abdel Fattah al-Burhan, überwacht die Kampfhandlungen persönlich. Die Schnelle Eingreiftruppe hatte berichtet, dass seine Residenz eingenommen worden sei, doch die Armee wies diese Behauptungen zurück. Nach Angaben des Sicherheitschefs des Vorsitzenden des Souveränen Rates (des Regierungsorgans des Landes) befindet sich al-Burhan „an einem sicheren Ort und überwacht persönlich die Aktionen des Militärs“.
  • Der Kommandeur der sudanesischen Spezialeinheiten, Mohammed Hamdan Daglo, bezeichnete die Konfrontation mit der Armee als erzwungen. Er sagte, er setze sich für eine Einigung zwischen dem Militär und der Zivilbevölkerung ein.
  • Die sudanesische Armee hat einen Luftangriff auf ein Lager der Schnellen Eingreiftruppe am Rande von Omdurman, einer Satellitenstadt von Khartum, durchgeführt. Nach Angaben des Armeesprechers vertrieben die sudanesischen Streitkräfte die Einheiten der Schnellen Eingreiftruppe und übernahmen die Kontrolle über das gesamte Hauptquartier der Spezialkräfte in der Stadt sowie über die Fahrzeuge und die Ausrüstung des Gegners.
  • Am Morgen des 16. April teilte die sudanesische Armee mit, dass sich die Lage im Land stabilisiert habe und dass die Streitkräfte im gesamten Sudan die Ruhe wiederhergestellt hätten. In Khartum wird jedoch weiterhin gekämpft. Medienberichten zufolge kontrollieren die Spezialeinheiten noch immer den Militärstützpunkt in Merowa und es wurden Aufnahmen veröffentlicht, die angeblich zeigen, dass Kommandogebäude der sudanesischen Bodentruppen in Flammen steht.
  • Die sudanesischen Spezialeinheiten schossen ein Flugzeug der republikanischen Luftwaffe ab und erklärten, es sei von einem ausländischen Flugzeug in Port Sudan getroffen worden.
  • Das Militär behauptet, die Kontrolle über die Stützpunkte und Hauptquartiere der Spezialkräfte in den Städten Port Sudan (Verwaltungszentrum des Bundesstaates Rotes Meer), Ed Damazin (Hauptstadt des Bundesstaates Blauer Nil), der Stadt Kosti in diesem Bundesstaat und den gleichnamigen Verwaltungszentren der Bundesstaaten Kassala und Gedaref sowie der Stadt Kadugli (Hauptstadt des Bundesstaates Süd-Kordofan) übernommen zu haben. Darüber hinaus haben Armeeeinheiten das Lager der Karari-Spezialeinheiten in der Stadt Omdurman eingenommen.
  • Ein Sprecher der sudanesischen Streitkräfte geht davon aus, dass es mehrere Tage dauern wird, die Spezialeinheiten zu besiegen.

Die Folgen der Kämpfe

  • Das sudanesische medizinische Komitee meldete 56 Todesfälle infolge der Zusammenstöße. Es gab 595 Verletzte, wobei keine Angaben darüber gemacht wurden, ob Russen darunter sind.
  • Oberst Khaled Abdullah von den sudanesischen Streitkräften bestätigte Opfer unter den Soldaten, wies aber darauf hin, dass diese noch nicht gezählt worden seien.
  • Das sudanesische Gesundheitsministerium rief Mediziner auf, in die Krankenhäuser in Khartum zu kommen, um zu helfen.
  • Die saudi-arabische Fluggesellschaft Saudia hat ihre Flüge in den Sudan eingestellt, nachdem der Airbus A330 der Fluggesellschaft auf dem Flughafen von Khartum „einen Unfall“ gehabt hat.
  • Der Betrieb des Flughafens von Khartum wurde eingestellt. Nach Angaben von Al Jazeera wurden gepanzerte Fahrzeuge auf dem Gelände des Flughafens stationiert. Al Arabiya TV berichtete, dass bei den Kämpfen auf dem Flughafen ein Flugzeug der UNO zerstört worden sei.
  • Der Pressedienst der Billigfluggesellschaft SkyUp erklärte, mehr als 30 Besatzungsmitglieder des ukrainischen Flugzeugs säßen in Khartum fest. Kiew erklärte später, die Besatzungen der ukrainischen Flugzeuge seien vom Flughafen evakuiert worden und befänden sich an einem sicheren Ort.

Reaktion in der Welt

  • Die russische Botschaft erklärte, dass die Kämpfe in Khartum in der Nähe des Palastes, des militärischen Oberkommandos, des Flughafens, des zentralen Marktes sowie in der Nähe von Militärstützpunkten im Süden der sudanesischen Hauptstadt stattfinden. Die diplomatische Vertretung bezeichnete die Lage in Khartum als unruhig und riet russischen Bürgern, zu Hause zu bleiben und sich wegen der Kämpfe von Fenstern fernzuhalten.
  • Russland erwartet, dass die bewaffnete Phase der Konfrontation bald beendet wird und die Seiten Verhandlungen aufnehmen, sagte der russische Botschafter im Sudan Andrej Tschernowol.
  • Das russische Außenministerium erklärte, Russland sei besorgt über „die dramatischen Ereignisse im Sudan“ und rief die Konfliktparteien zur Zurückhaltung und zu einem Waffenstillstand auf.
  • Die Regierung der USA hofft, dass die Kriegsparteien keine eskalierenden Schritte unternehmen und die Verhandlungen fortsetzen würden.
  • Auch Großbritannien, Italien, die Türkei und andere Länder sowie die Afrikanische Union und die EU riefen zur Deeskalation auf. Die Zusammenstöße im Sudan wurden von UN-Generalsekretär António Guterres verurteilt und der UN-Sicherheitsrat rief zu einem Waffenstillstand auf.
  • Der Tschad hat seine Grenze zum Sudan geschlossen.
  • Kairo und Riad schlagen eine Dringlichkeitssitzung der Staaten der Arabischen Liga vor.

Vorzeichen der Eskalation

  • Die politische Krise im Sudan ist entstanden, seit Präsident Omar al-Bashir, der das Land 30 Jahre lang regiert hatte, im April 2019 durch einen Militärputsch abgesetzt wurde.
  • Die Situation eskalierte Anfang dieser Woche aufgrund einer Meinungsverschiedenheit zwischen al-Burhan, der auch dem Souveränen Rat vorsteht, und Mohammed Hamdan Daglo, seinem Stellvertreter in diesem Gremium.
  • Im Oktober 2021 löste al-Burhan die zivile Regierung auf und verhängte den Ausnahmezustand über den Sudan. Er versprach, im Juli 2023 allgemeine Wahlen abzuhalten.
  • Im Dezember 2022 einigten sich die wichtigsten politischen Kräfte auf ein Rahmenabkommen, das den Rückzug der Armee aus der Politik und eine Reform der Sicherheitskräfte vorsah. Die für den 1. April 2023 vorgesehene Unterzeichnung des endgültigen Abkommens wurde aufgrund von Widersprüchen zwischen al-Burhan und dem Chef der schnellen Eingreiftruppe wiederholt verschoben.
  • In der Nacht vom 12. auf den 13. April stellte die sudanesische Armee den Spezialkräften ein Ultimatum und forderte den Rückzug aus Merowe. Nach Angaben einer sudanesischen Militärquelle verlegten die Spezialkräfte zahlreiche Einheiten dorthin, ohne die sudanesischen Armeekommandeure über die Verlegung zu informieren. Am selben Tag fuhren jedoch mehr als 50 Fahrzeuge der Spezialkräfte in Khartum ein und es traf Verstärkung aus Darfur ein.
  • Die Armee und die Spezialeinheiten haben unterschiedliche Auffassungen über die künftige Sicherheitsstruktur und die Grundsätze einer einheitlichen gemeinsamen Streitkraft. Die Meinungsverschiedenheiten konzentrieren sich hauptsächlich auf zwei Punkte: den Zeitpunkt der Integration der Spezialeinheiten in die einheitliche Armee und die Frage, ob ein professioneller Militär oder der zivile Präsident des Landes Oberbefehlshaber der Streitkräfte sein soll. Diesen Streit sollte das Abkommen, das noch nicht unterzeichnet ist, lösen.

Ende der Übersetzung


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