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Das russische Fernsehen über die Lügen des Westens

Published On: 17. April 2023 2:23

Bei den Pentagon-Leaks könnte es sich auch um von den USA gezielt gestreute Desinformation handeln. Diese Möglichkeit war Teil eines Kommentars im russischen Fernsehen.

Der Moderator des wöchentlichen Nachrichtenrückblicks des russischen Fernsehens hat sich am Sonntag in einem Kommentar über die Pentagon-Leaks geäußert und die Möglichkeit nicht ausgeschlossen, dass es sich dabei um von den USA gezielt gestreute Desinformation handelt. Dabei hat er einen großen Bogen über die Lügen des Westens insgesamt gezogen und ist auch auf das Interview eingegangen, das Elon Musk der BBC gegeben hat. Da ich den russischen Kommentar interessant fand, habe ich ihn übersetzt.

Beginn der Übersetzung:

Die ganze Welt spricht in letzter Zeit über schreckliche Leaks von US-Geheimdienstinformationen. Wissen Sie, letztlich ist das alles gar nicht so wichtig. Und zwar, weil die USA schon so oft gelogen haben und so oft bei Lügen ertappt wurden, dass jede Information von dort, jede Aussage mit großer Vorsicht zu genießen ist, weil man nie weiß, ob sie wirklich wahr ist oder nicht. Darüber hinaus haben die Angelsachsen mit dieser Abscheulichkeit – auf Schritt und Tritt zu lügen und ihre Handlungen bis hin zu Verbrechen mit Lügen zu rechtfertigen – auch den Westen insgesamt infiziert.

Beispiele gibt es genug, von der Ampulle mit dem weißen Pulver, die die USA und Großbritannien dazu veranlasste, unter erlogenen Vorwänden den Krieg im Irak zu beginnen, der Hunderttausende Menschen getötet und Millionen zu Flüchtlingen gemacht hat, bis hin zu den Explosionen der Northern Streams. Auch hier greift Washington auf offene Lügen zurück und verweigert zynisch Ermittlungen. Dabei wäre es so einfach: Sullivan in den Kongress und ihm nach einem Eid auf die Bibel ein paar Fragen stellen. Es ginge schnell. Aber nein.

Die Amerikaner, ihre Verbündeten und die ganze Welt direkt anzulügen, ist für die USA ein probates Mittel. Sie lachen dort schon selbst darüber. So macht es mein Kollege Tucker Carlson von Fox News in einem Interview mit Donald Trump:

„Wer hat am Ende Nord Stream gesprengt?“

„Ich möchte unser Land nicht in Schwierigkeiten bringen, also werde ich nicht direkt antworten. Aber ich werde Ihnen sagen, wer es nicht getan hat: Russland. Deshalb haben sie Russland die Schuld gegeben. Sie haben gesagt: Russland hat seine eigene Gaspipeline gesprengt. Sie selbst haben darüber gesprochen. Es war nicht Russland“, sagte Trump.

Amerika kann den Nazismus in der Ukraine nicht ansehen, es sieht ihn überhaupt nicht. Aber auch das ist eine Form der Lüge: von einem demokratischen Regime zu reden, in dem jede Opposition, sei es ein Fernsehsender oder eine Partei, verboten ist, in dem Andersdenkende einfach getötet werden und in dem Nazi-Kollaborateure, die in den Nürnberger Prozessen verurteilt wurden, offiziell zu Nationalhelden erklärt werden. Aber man muss lügen, damit die Ukraine gegen die Russen und Russland Krieg führt.

Amerika hat auch gelogen, als es versprach, die NATO nicht nach Osten zu erweitern. Sie haben sie so sehr übererweitert, dass sie einen Krieg entfacht haben. Und diese gigantische Lüge über die Güte der gesamten LGBT- und Geschlechtsumwandlungsbewegung? Elon Musk hat lebenslange Haft für Ärzte gefordert, die das Geschlecht von Kindern ändern. Na und? Hat ihn überhaupt jemand gehört? Lügen sind in der westlichen Gesellschaft allgegenwärtig. Alle ihre Institutionen – von Regierungen und den Geheimdiensten bis hin zu den politischen Parteien und der Presse – arbeiten für die Lüge. Nur wenige Menschen sind in der Lage, sich dem System innerlich zu widersetzen.

So hat Elon Musk mit dem BBC-Korrespondenten James Clayton „aufgeräumt“, der ausgehend von erlogenen Stereotypen versucht hat, Musk zu vorzuführen, aber selbst vorgeführt wurde, obwohl er sich wand wie in einer Bratpfanne. Das Gespräch war interessant.

BBC: Was ist Ihnen wichtiger: die Redefreiheit oder der Kampf gegen Desinformation und Hatespeech?

Musk: Und wer entscheidet, was Desinformation ist und was nicht? Wer ist der Richter? Die BBC?

BBC: Sie fragen mich?

Musk: Ja.

BBC: Nun, bei Twitter sind Sie der Richter, schließlich gehört es Ihnen.

Musk: Ich frage: Wem obliegt es zu beurteilen, was für den einen Lüge und für den anderen Wahrheit ist? Sie sprechen von Desinformationen, aber wer genau definiert das?

BBC: Sie geben zu, dass Desinformation gefährlich sein kann und Menschen echten Schaden zufügen kann?

Musk: Ja. Aber auch die BBC veröffentlicht manchmal falsche Fakten. Stimmen Sie zu, dass das manchmal vorkommt?

BBC: Ja, wahrscheinlich hat die BBC irgendwann in der Vergangenheit einige unwahre Dinge gesagt.

Musk: Richtig.

BBC: Aber die Geschichte des Unternehmens reicht mehr als hundert Jahre zurück, also…

Musk: Auch wenn wir ausschließlich wahre Informationen vermitteln wollen, klappt das nicht immer.

BBC: Wir haben kürzlich mit Leuten gesprochen, die bei Twitter moderieren, und sie beklagten sich, dass sie zu wenig Personal haben, um das alles im Auge zu behalten. Das gilt insbesondere für fremdenfeindliche Äußerungen.

BBC: Ich möchte hinzufügen, dass wir mit Leuten gesprochen haben, die in der Kontent-Moderation waren. Und die sagen, da sind nicht genug Leute für die Arbeit, vor allem wenn es um Hatespeech geht.

Musk: Über welche Art von Hatespeech reden Sie? Ich meine, Sie nutzen Twitter, richtig? Sehen Sie dort ein Wachstum von Hatespeech? Ich meine Ihre persönlichen Erfahrungen. Was sehen Sie? Weil ich es nicht sehe.

BBC: Nun, wenn wir über mich persönlich sprechen, sehe ich tatsächlich mehr solchen Kontent. Ich persönlich. Ich kann nicht für alle sprechen, für das ganze Twitter.

Musk: Sie persönlich sehen also mehr Hatespeech?

BBC: Ja, mehr so hasserfüllten Kontent.

Musk: Kontent, der Ihnen nicht gefällt? Oder was meinen Sie? Beschreiben Sie eine hasserfüllte Sache.

BBC: Ja, ich meine Kontent, eine Reaktion, die leicht rassistisch oder leicht sexistisch ist. Solche Sachen.

Musk: Sie meinen also, dass etwas, das „leicht sexistisch“ ist, gesperrt werden sollte?

BBC: Ich sage gar nichts…

Musk: Das ist interessant, weil ich zu verstehen versuche, was Sie mit hasserfülltem Kontent meinen. Ich frage nach konkreten Beispielen, und Sie sagen, wenn etwas „leicht sexistisch“ ist, dann sei das hasserfüllter Kontent. Bedeutet das, dass solcher Kontent gesperrt werden sollte?

BBC: Sie fragen nach meinem Feed, ob es da mehr oder weniger geworden ist. Und ich sagte, es ist etwas schlimmer geworden.

Musk: Darum frage ich nach konkreten Beispielen. Können Sie wenigstens ein Beispiel nennen?

BBC: Ehrlich gesagt, ich… ehrlich gesagt…

Musk: Sie können sich also an kein einziges Beispiel erinnern?

BBC: Ich sage Ihnen, warum. Weil ich den Feed gar nicht mehr nutze. Weil er mir nicht gefällt. Viele Leute sind dieser Meinung. Ich schaue mich einfach nur um.

Musk: Warten Sie, Sie sagten, Sie sehen mehr hasserfüllten Kontent, aber Sie können kein einziges Beispiel nennen? Nicht mal ein einziges?

BBC: Ich bin nicht sicher, ich habe den Feed schon 3 bis 4 Wochen nicht mehr gelesen…

Musk: Aber wie können Sie dann hasserfüllten Kontent gesehen haben?

BBC: Weil ich Twitter seit Sie es übernommen haben, nur zweimal benutzt habe.

Musk: Gut, aber Sie müssen doch hasserfüllten Kontent gesehen haben. Ich bitte nur um ein Beispiel. Und Sie können keins nennen. Ich denke, Sie wissen gar nicht, wovon Sie reden.

BBC: Wirklich?

Musk: Ja, denn Sie können kein einziges Beispiel für hasserfüllten Kontent nennen. Nicht einmal einen einzigen Tweet. Aber Sie behaupten weiterhin, davon gäbe es viel. Das ist eine Lüge.

BBC: Nein, was ich sage, ist dass es viele Organisationen gibt, die sagen, dass Hatespeech zunimmt.

Musk: Geben Sie mir ein Beispiel!

BBC: Jemand, wie das Institut für strategischen Dialog, die sagen das …

Musk: Hören Sie, Leute reden allen möglichen Quatsch. Ich bitte Sie um ein einziges Beispiel und Sie können nicht mal ein einziges nennen.

BBC: Richtig, und wie ich schon sagte, ich nutze den Feed nicht…

Musk: Woher wissen Sie dann…

BBC: Ich denke, das führt zu nichts.

Musk: Sie sagten, Sie sehen mehr hasserfüllten Kontent. Und dann können Sie kein einziges Beispiel nennen.

BBC: Richtig.

Musk: Das ist absurd!

BBC: Ich habe mir den Feed gar nicht angeschaut…

Musk: Woher wissen Sie dann, dass da hasserfüllter Kontent ist?

BBC: Weil ich sage, dass es das ist, was ich vor einigen Wochen gesehen habe. Ich kann kein konkretes Beispiel nennen.
Lassen Sie uns weitergehen, wir haben nur begrenzt Zeit.
Covid-Desinformation. Sie haben die Covid-Desinformationsregeln geändert.

Musk: Hat die BBC ihre Covid-Desinformationsregeln geändert?

BBC: Die BBC macht nicht die Regeln für Twitter. Daher frage ich Sie.

Musk: Ich rede darüber, was mit den BBC-Desinformationsregeln über Covid ist.

BBC: Sie haben die Kennzeichnungen geändert. Da waren Kennzeichnungen und dann haben Sie Ihre Politik geändert und dann sind sie verschwunden. Warum das?

Musk: Covid ist kein Thema mehr.
Macht die BBC noch immer alle für Desinformation verantwortlich, einschließlich Maskentragen und Impfnebenwirkungen? Oder berichtet sie darüber gar nicht mehr? Und was ist mit der Tatsache, dass die BBC von der britischen Regierung unter Druck gesetzt wurde? Damit sie ihre Informationspolitik ändert? Wissen davon überhaupt?

BBC: Das ist kein Interview über die BBC…

Musk: Ach, Sie dachten, das wäre es nicht?

BBC: Ich sehe nun, was Sie bei Twitter gemacht haben. Ich bin nicht für die BBC-Politik verantwortlich, um das klar zu sagen.
Lassen Sie uns über etwas anderes sprechen…

Musk: Ich möchte über die BBC sprechen.

BBC: Lassen Sie uns über etwas anderes sprechen…

Musk: Das haben Sie nicht erwartet, oder?

BBC: Lassen Sie uns über etwas anderes sprechen…

Hier wurde die BBC live bei einer Lüge ertappt. Sie denken sich sogar nette Begriffe für aus, zum Beispiel „diplomatische Imitation“. Anstandshalber verstecken sie sich hinter edlen Motiven, wie zum Beispiel Erwägungen der nationalen Sicherheit. Für schmutzige Taten – Staatsstreiche oder Terrorakte – werden erlogene Vorwände konstruiert. Dazu werden spezielle Teams wie die Weißhelme gegründet, die inszenierte Aufnahmen von Pseudo-Chemieangriffen filmen. Dann werden sie auf frischer Tat ertappt, aber das ist ihnen egal – sie fallen, schütteln sich und machen weiter. Deshalb ist es besser, jeder Sensation, insbesondere aus Amerika und Großbritannien, mit gesunder Zurückhaltung zu begegnen.

Mir gefiel die Art und Weise, wie der stellvertretende russische Außenminister Sergej Rjabkow die aktuellen Leaks kommentiert hat. Ganz entspannt: „Wir haben hier keine Position. Wahrscheinlich findet es jemand interessant, diese Dokumente anzusehen, wenn es überhaupt Dokumente sind, oder vielleicht ist es ein gezielt gestreuter Fake. Da die USA eine Konfliktpartei sind und im Grunde einen Stellvertreterkrieg gegen uns führen, sind solche Tricks möglich, um den Gegner, also die Russische Föderation, in die Irre zu führen“, sagte Rjabkow.

Mit diesen Informationen ist es also wie mit einem gefälschten Geldschein. Was soll man damit machen? Im Ergebnis verliert Amerika in der Welt an Glaubwürdigkeit. Das äußert sich in vielerlei Hinsicht, von Vorsichtig bei Geschäftsabschlüssen bis hin zum offensichtlichen Rückgang des Interesses am Dollar. So oder so wird der Fall des Leaks immer weiter aufgeblasen.

Ende der Übersetzung


In meinem neuen Buch „„Putins Plan – Mit Europa und den USA endet die Welt nicht – Wie das westliche System gerade selbst zerstört ““ gehe ich der der Frage, worum es in dem Endkampf der Systeme – den wir gerade erleben – wirklich geht. Wir erleben nichts weniger als den Kampf zweier Systeme, in dem Vladimir Putin der Welt eine Alternative zum neoliberalen Globalismus anbietet. Wurden die Bürger im Westen gefragt, ob sie all das wollen, ob sie zu Gunsten des neoliberalen Globalismus auf ihren Wohlstand und ihre Freiheiten verzichten wollen?

Das Buch ist aktuell erschienen und ausschließlich hier direkt über den J.K. Fischer Verlag bestellbar.

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