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Die Maer von den unmotivierten Studentinnen

Published On: 30. Mai 2023 10:32

Nach der Familiengründung wollen Akademikerinnen und Akademiker nicht Vollzeit arbeiten

Nach der Familiengründung wollen Akademikerinnen und Akademiker nicht Vollzeit arbeiten. Diese Aussage wurde in einem Artikel der «SonntagsZeitung» getroffen und von vielen Menschen übernommen. Der konservative Redakteur Rico Bandle behauptete in dem Artikel, dass Frauen selbst schuld seien, wenn sie keine Karriere machen. Er schrieb, dass Frauen glücklich seien, wenn sie zu Hause für Kinder und Mann sorgen können. Eine Studie der Ökonomin Margit Osterloh und der Soziologin Katja Rost von der Universität Zürich sollte untersuchen, warum Frauen in akademischen Spitzenpositionen im Vergleich zum Frauenanteil bei den Studierenden untervertreten sind.

Studentinnen angeblich nicht karriereorientiert

Die beiden Forscherinnen befragten rund 10’000 Studentinnen und Studenten der Universität Zürich und der ETH. Sie kamen zum Schluss, dass die Mehrheit der Studentinnen nicht Karriere machen wolle. Diskriminierung sei deshalb nicht der Grund für den geringen Frauenanteil in Spitzenpositionen. Gleichstellungsmassnahmen wie Quoten seien unnötig und würden zudem «ambitionierte» Männer diskriminieren, sagten die Studienautorinnen der «SonntagsZeitung».

Irreführende Dateninterpretation

Markus Theunert von männer.ch hatte Einblick in die Studie und zeigt anhand von drei Kernaussagen, wie Bandle die Daten der Studie irreführend interpretiert hat. Bandle verschwieg, dass die befragten Studenten fast genauso wenig Lust auf eine Führungsposition haben wie die befragten Studentinnen. Mit den Begriffen «eher» und «tendenziell» verschleierte Bandle, dass nur eine Minderheit der befragten Frauen einen Partner mit besseren Karriereaussichten wünscht. Eine Mehrheit der Studienteilnehmenden möchte einen Partner mit gleich guten oder geringeren Karriereaussichten. Diese Aussage von Bandle entspricht nicht dem Resultat der Umfrage: Nicht einmal ein Drittel der befragten Studentinnen wünscht, dass der Partner nach der Familiengründung Vollzeit arbeitet.

Voreingenommener Chefredaktor

Der Artikel in der «SonntagsZeitung» löste heftige Reaktionen aus. Eine Woche später warf Chefredaktor Arthur Rutishauser den Kritikerinnen fehlende Frauensolidarität mit den beiden Forscherinnen vor. Auch er scheint alten Rollenbildern nachzuhängen. Denn von Männern erwartete er offensichtlich keine Solidarität mit dem kritisierten Journalisten. Männlichen Kritikern unterstellte er stattdessen, sie würden ein solches Verhalten als Mansplaining bezeichnen. Linken sei die Ideologie oft wichtiger als die Fakten, behauptete er. Diesen Vorwurf hätte er in erster Linie an seinen Mitarbeiter Rico Bandle richten müssen.

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Die Mär von den unmotivierten Studentinnen

Nach der Familiengründung wollen Akademikerinnen und Akademiker nicht Vollzeit arbeiten. © pab Barbara Marti / 30.05.2023  Frauen seien selber schuld, wenn sie keine Karriere machen. Diese Behauptung der «SonntagsZeitung» plapperten viele nach. Fehlende Kinderbetreuungsplätze, Präsenzkultur, Männernetzwerke und andere strukturelle Hürden sind nicht der Grund dafür, dass Frauen an Universitäten seltener Karriere machen. Die Studentinnen selber wollen nicht, suggerierte der konservative Redaktor Rico Bandle in der Schweizer «SonntagsZeitung». Frauen seien glücklich, wenn sie zu Hause für Kinder und Mann sorgen können, schrieb er in seinem Artikel über eine noch unveröffentlichte Studie der Ökonomin Margit Osterloh und der Soziologin Katja Rost von der Universität Zürich. Im Auftrag der Universität untersuchten die beiden Forscherinnen, weshalb Frauen in akademischen Spitzenpositionen im Vergleich zum Frauenanteil

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