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Mut zur Wahrheit Gloria von Thurn und Taxis

Published On: 5. Juni 2023 11:40

Gloria von Thurn und Taxis: Vom Partyluder zur Polit-Kommentatorin

Gloria von Thurn und Taxis wurde einst als Partyluder mit Punk-Frisur bekannt. Inzwischen hat sich die Promi-Adlige zu einer bissigen Polit-Kommentatorin entwickelt. Das bleibt nicht ohne Folgen. Ein Auszug aus der Juni-Ausgabe von COMPACT mit dem Titelthema «Habeck in den Knast». Starke Analysen und knallharte Fakten auf 64 Seiten. Hier mehr erfahren.

Politische Kommentatorin

Im Sommer letzten Jahres platzte Gloria von Thurn und Taxis der Kragen. In der Sendung Talk im Hangar-7 auf Servus TV rechnete die Fürstin scharf mit der Sanktionspolitik der Bundesregierung ab – und betrat vermintes Gelände: «Durch die teuren Energiepreise wird Deutschland nicht mehr produzieren können – und das ist halt die späte Erfüllung des Morgenthau-Plans. Das wollen ja die Grünen.» Ein Ausrutscher? Keineswegs! Russland und die Ukraine würden «ausgenutzt als Kriegsschauplatz», so die Fürstin nur wenige Monate später im Interview mit TV Berlin, in Wirklichkeit gehe es jedoch darum, «Europa zu destabilisieren». Bei Bild TV legte die Regensburgerin dann noch mal nach. In der Runde Viertel nach Acht zog sie erneut eine Parallele zu dem Vorhaben von Roosevelts Finanzminister Henry Morgenthau, Deutschland nach dem Zweiten Weltkrieg in eine Agrarwüste zu verwandeln – und sagte zur Sprengung von Nord Stream: «Der Terroranschlag auf die Gaspipelines ist eindeutig eine Kriegserklärung an die deutsche Industrie, an den deutschen Bürger, an uns. Nur das will man nicht wahrhaben. Wir leiden unter kollektivem Stockholm-Syndrom.»

Lebenslauf

Gloria von Thurn und Taxis wurde am 23. Februar 1960 als Gräfin Mariae Gloria Ferdinanda Joachima von Schönburg zu Glauchau und Waldenburg in Stuttgart geboren. Ihr Vater Joachim entstammt einem sächsischen Adelsgeschlecht, das bis 1945 im Erzgebirge ansässig war, in der DDR enteignet wurde und dann in den Westen ging. Ihre Mutter, Beatrice Gräfin Szchenyi von Sarvar und Felsövidek, hat ungarische Wurzeln. Gloria wird streng katholisch erzogen, einen Großteil ihrer Kindheit verbringt sie in Togo und Somalia, wo Joachim von Schönburg-Glauchau als Journalist im Auftrag des BRD-Außenministeriums den Rundfunk aufbauen soll.

Im Jahr 1970 kehrt die Familie nach Deutschland zurück. Gloria besucht bis zur Mittleren Reife das Konrad-Adenauer-Gymnasium in Meckenheim bei Bonn, jobbt danach in einer Münchner Galerie und wird Teil der berühmt-berüchtigten Schickeria in der Weltstadt mit Herz. 1979 lernt sie im Schwabinger Promi-Treff Café Reitschule ihren späteren Ehemann Johannes von Thurn und Taxis kennen. Der Regensburger Fürst, fast 34 Jahre älter als seine Angebetete, gilt wegen seines Milliardenvermögens als begehrtester Junggeselle der Republik.

Sanieren und provozieren

Das Jahr 1990 bedeutet für Gloria einen entscheidenden Wendepunkt. Nachdem Johannes von Thurn und Taxis nach zwei Herztransplantationen stirbt, steht sie vor der Aufgabe, das zeitweise mit 750 Millionen D-Mark verschuldete Haus zu sanieren. Ihr Mann hatte versucht, den Besitz der Familie, zu dem der größte private Waldbestand der Bundesrepublik (rund 27.000 Hektar) gehörte, durch Industrie- und Finanzbeteiligungen zu erweitern, sich dabei aber offensichtlich verhoben. Die Witwe stößt nun unrentable Geschäftszweige wie die familieneigene Brauerei ab und konzentriert sich fortan auf die Kernbereiche Forstwirtschaft und Immobilien. Das Konzept geht auf – Thurn und Taxis schreibt wieder schwarze Zahlen. Damit einher geht auch ein persönlicher Wandel: Aus dem Partyluder wird eine konservative Mahnerin.

Für Furore sorgt sie weiterhin, etwa als sie 2001 in der ARD-Talkshow von Michel Friedman erklärt, dass Afrika ein AIDS-Problem habe, «weil der Schwarze gerne schnackselt». Gloria spricht sich gegen Homo-Ehe und Schwangerschaftsabbrüche aus («Abtreibung ist Mord, das muss man beim Namen nennen»), warnt in einem Artikel davor, «die Einwanderung aus wirtschaftlich ärmeren Ländern zuzulassen», schreibt ein Buch über Benimmregeln, hält Lesungen zur Mystik der mittelalterlichen Heilerin Hildegard von Bingen.

Im Jahr 2018 demonstriert sie – unter anderem mit AfD-Vertretern – gegen Frühsexualisierung von Kindern im Schulunterricht. Im selben Jahr werden ihre Kontakte zu Trumps damaligem Chefstrategen Steve Bannon bekannt. Angesprochen auf solche Verbindungen, erklärt sie 2021 gegenüber dem Spiegel: «Eine Gesellschaft, in der jede und jeder schematisiert und abgestempelt wird, ist keine freie Gesellschaft mehr. Es gibt immer mehr Sprechverbote, auch in den angelsächsischen Ländern. Die inzwischen arrivierte Cancel Culture ist einfach zum Kotzen. Ich habe es schon mal gesagt und sage es wieder: Wer sich regelmäßig die Zähne putzt, steht schon im Verdacht, rechtsradikal zu sein.» Auch von der AfD will sie sich nicht distanzieren.

Ein ungleiches Paar

Gloria von Thurn und Taxis heiratete Johannes von Thurn und Taxis im Jahr 1980. Nach dem Tod ihres Gatten ließ die Witwe einen Teil des Erbes versteigern, um die Erbschaftssteuer von rund 45 Millionen D-Mark zahlen zu können. Das Paar war zehn Jahre lang verheiratet. Johannes von Thurn und Taxis war fast 34 Jahre älter als Gloria und galt wegen seines Milliardenvermögens als begehrtester Junggeselle der Republik. Allerdings tuschelte man schon lange, der blaublütige Partylöwe (Spitzname: Goldi) stehe eher auf junge Männer. Will Johannes also nur eine Vernunftehe eingehen, um seine traditionsreiche Dynastie, die immerhin das Postwesen im deutschen Raum begründete, aufrechtzuerhalten? Bis heute gehen viele davon aus

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Mut zur Wahrheit: Gloria von Thurn und Taxis

Gloria von Thurn und Taxis wurde einst als Partyluder mit Punk-Frisur bekannt. Inzwischen hat sich die Promi-Adlige zu einer bissigen Polit-Kommentatorin entwickelt. Das bleibt nicht ohne Folgen. Ein Auszug aus der Juni-Ausgabe von COMPACT mit dem Titelthema «Habeck in den Knast». Starke Analysen und knallharte Fakten auf 64 Seiten. Hier mehr erfahren. Im Sommer letzten Jahres platzte Gloria von Thurn und Taxis der Kragen. In der Sendung Talk im Hangar-7 auf Servus TV rechnete die Fürstin scharf mit der Sanktionspolitik der Bundesregierung ab – und betrat vermintes Gelände: «Durch die teuren Energiepreise wird Deutschland nicht mehr produzieren können – und das ist halt die späte Erfüllung des Morgenthau-Plans. Das wollen ja die Grünen.» Ein Ausrutscher? Keineswegs! Russland und die Ukraine

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